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Social Media Marketing im Web 2.0: Chancen und Risiken

Dieser Artikel befasst sich erläuternd und zusammenfassen mit dem Web 2.0 als Grundlage für Social Media Marketing und den Chancen und Risiken.
Olaf Kopp | 09.01.2010
Der nachfolgende Beitrag basiert auf meiner Dipomarbeit aus dem Jahre 2006 zu den Social Media Marketing Themen: Word of Mouth, Viral Marketing und Buzz Marketing.

Die technischen Möglichkeiten und das Umfeld, das sich durch das Internet entwickelt, machen es möglich, den Kunden selbst in höchstem Maße in den Marketingprozess mit einzubinden. Der „Consumer“ wird zum „Prosumer“ Der Kunde entscheidet selber, inwiefern er die Botschaft positiv oder negativ aufnimmt und weitergibt. So kann er Unternehmen oder Marken erheblich schädigen oder enorm unterstützen.

Doch nicht die pure Existenz von Meinungsäußerungen und sozialen Netzwerken kann Unternehmen das Leben schwer machen, sondern vor allem ihre Präsenz. Auch aus SEO Sicht gewinnt besonders im Google Zeitalter der Echtzeitsuche Social Media enorm an Relevanz auch für Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Als "Google Juice" wird im Englischen der "Nährstoff" bezeichnet, der für die Suchmaschine eine hohe Anziehungskraft hat. Kommentare und Beiträge in z.B. Weblogs, Foren und Sozialen Netzwerken wie z.B. Twitter haben durch ihren hohen Grad an Vernetzung viel "Juice" für Suchmaschinen und werden daher obwohl sie nicht suchmaschinenoptimiert sind höher geranked als im Vergleich dazu top-optimierte Unternehmenswebsites. Der Zusammenhang zwischen SEO udn Social Media insbesondere im Google Zeitalter der Echtzeitsuche ist ein Thema für sich und wird auch gerne immer wieder in meinem Online Marketing Blog www.online-marketing-deutschland.de behandelt. Hier will ich mich aber in erster Linie aus der Sicht der Kommunikation mit dem Thema beschäftigen.

Die Unternehmen füttern die Sprecher mit Produkten bzw. Dienstleistungen und Werbung. Darauf reagieren die Sprecher auf öffentlichen Plattformen mit Feedback, Reviews und Kommunikation untereinander. Informationssuchende stoßen im Internet auf diese Informationen und nutzen diese für Kaufentscheidungen, Berichterstattung, usw. Wichtige Informationsquellen sind Communities, Blogs und vor allem soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter & Co..

Die rasante Verbreitung und steigende Beliebtheit von Social Networks wie z.B. Chats (knuddels.de), Foren (wer-weiss-was.de), Blogs , Newsgroups, Communities (Twitter, Facebook ...) bieten ein optimales Umfeld für die Verbreitung von Botschaften und Inhalten im Internet.

Da das Web 2.0 die grundlegenden Bedingungen für Social Media Marketing schafft nachfolgend ein kurze Erläuterung.

Tim O’Reilly im Jahr 2004 der Ansatz die Funktion des Internets zu überdenken. Er erfand den Begriff Web 2.0 als Weiterentwicklung des bisherigen Web 1.0. Dieser Begriff steht nicht für eine neue Technik sondern für ein neues Konzept betreffend des Umgangs mit dem World Wide Web.

Dieser Begriff wurde von einigen Kritikern als nicht zutreffend befunden, da sich O’Reilly mit dem Konzept Web 2.0 auf keine neue Entwicklung bezieht, sondern auf die Grundidee des Internets. In Blogs, flickr, YouTube und Wikis, digg und Co. leuchten Eigenschaften des Internets wieder auf, die für einige Jahre durch eine Welle der Kommerzialisierung in den Hintergrund gedrängt wurden. Trotzdem ist Web 2.0 etwas Neues: Anders als früher scheinen sich hier Community Orientierung und Kommerzialität nicht gegenseitig auszuschließen.

„User Generated Content“ heißt das Zauberwort und ist die Grundlage des Web 2.0 Konzepts. Der User selbst ist für die Erstellung des Inhalts im Internet zuständig, nicht die Marketingagenturen und Online-Marketing-Abteilungen der Unternehmen. Also ein Ansatz, den das Internet in seiner Anfangszeit, unbeeinflusst von ökonomischem Interesse, verfolgte. Nur mit dem Unterschied, dass der heutige technische Stand es einer viel breiteren Masse an Menschen erlaubt, Content zu schaffen. Vor dem Web 2.0-Zeitalter musste man, um Inhalte im Netz publizieren zu können, über HTML-Programmierungs-Kenntnisse verfügen. Die dadurch dargestellten Inhalte waren zudem sehr statisch und aufwendig zu aktualisieren. Durch die als Open Source Software frei erhältliche CMS (z.B. Typo 3, Wordpress) ist es heute fast jedem möglich, ohne große Vorkenntnisse „Content“ im Netz zu erschaffen.

Die User können eigenständig Inhalte im Netz platzieren und verbreiten. Zudem stehen dem User eine Vielzahl von Plattformen zur Verfügung, auf denen sie Meinungen äußern, kommunizieren, Videos und Musik veröffentlichen oder sich selbst darstellen können.

Einige der bekanntesten Plattformen, die dem Web 2.0. Prinzip entsprechen, sind MySpace.com, Facebook, Twitter, YouTube.com, SecondLife.com, Flickr.com, del.icio.us.com und Wikipedia.com. Sie basieren alle auf dem „User Generated Content“-Prinzip, wodurch die Plattformen sehr oft mit aktuellem Content versorgt werden können. Somit kann sehr schnell auf aktuelle Geschehnisse eingegangen werden. Die Gemeinschaft der beteiligten User lässt die Plattformen sich weiterentwickeln und wachsen.


Zusammenfassend kann man für das Web 2.0-Konzept folgende Schlagworte feststellen:
• Usability / Nutzerfreundlichkeit
• Participation / Mitwirkung => Gemeinschaftsverantwortung
• Convergence / medienübergreifend
• Word-of-Mouth bzw. -Mouse


Unter diesen Vorraussetzungen des Web 2.0 kann man erfolgriche Social Media Kampagnen umsetzen, die aber auch einfach nur verpuffen oder im schlimmsten Fall zu negativen Auswirkunegn führen können, wie aktuell bei Audi mit dem "Selbstmord" Werbeclip. (Anmerk. des Verfassers: Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem Clip um eine Buzz Marketing Kampagne handelt, bei der Audi nicht ganz unbeteiligt war).

Vorraussetzung für erfolgreiches Social Media Marketing im Web 2.0 ist, dass man sich den Risiken bewusst ist, aber keine Angst hat. Ängstliches zu vorsichtiges Vorgehen wird keine großen Reaktionen im Web 2.0 hervorrufen und i.d.R. verpuffen. Zu aggressives Vorgehen kann negatives Feedback hervorrufen, was allerdings auch nicht immer ungewollt ist und in Kauf genommen wird. Frei nach dem Motto:"Schlechte Publicity its besser als keine Publicty."
Das Risko für den Markenruf würde ich allerdings nicht eingehen.
Im Endeffekt macht es die richtige Dosierung, die eine Social Media Marketing Kampagne in Form von Buzz Marketing bzw. Viral Marketing zu einem Erfolg macht.


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