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“Wie Sie sich für Olympia motivieren!”

Wer motiviert Sie eigentlich, sich täglich zu schinden? Diese Frage hörte ich nach keinem Finallauf. Weder bei Olympia, noch bei den Paralympics.
Jens Löser | 07.12.2012
Zweifelsfrei muss ein Sportler für Olympia hart trainieren. Nicht zwei Tage pro Jahr wie im Verkaufstraining – sondern 20 Jahre etwa! Doch ich kenne kein Angebot der Weiterbildungsbranche für Sportler, das da lautet: „Wie Sie sich für Olympia motivieren!“ Weshalb muss sich denn kein Sportler motivieren lassen?

Ich glaube, der Grund liegt darin, dass Aufgabe und Interesse eine Schnittmenge bilden. Ich frage manchmal Teilnehmer meiner Vorträge nach Ihrem Hobby und wer Sie dazu motiviert, Ihrem Hobby nachzugehen. Ich sehe dann oft in fragende Gesichter „Mich zu meinem Hobby motivieren? Keiner!“

Also liegt er Weg zu Motivation darin, das zu tun, was man liebt. Da fällt den meisten eine ganze Menge ein. Ob man damit immer Geld verdienen kann, lasse ich mal dahingestellt. Aber acht Stunden zu stehen, jeden Kunden, der den Laden betritt, freundlich zu begrüßen, seine Fragen zu beantworten, usw. …?

Und bei Olympia: Liebt es denn der Leichtathlet, im Training zehn mal 400 m mit maximalem Tempo zu laufen, der Schimmer, stundenlang die Kacheln zu zählen, der Diskuswerfer, sich im Kraftraum zu schinden? – Oder muss die Frage genau anders herum lauten:

Geht es darum, zu lieben was man tut? Weshalb lieben wir denn unser Hobby genau? Weil es unseren Werten entspricht, wir einen Sinn darin sehen, weil wir es gut können (Dinge die wir gut können machen uns in der Regel auch Spaß), weil wir ein Ziel haben!

Kann ich meine Arbeit als Verkäufer denn so ausführen, dass sie meinen Werten entspricht, dass ich jeden Tag trainiere und dadurch besser werde, dass ich Spaß habe, weil ich erfolgreich bin und meine Ziele erreiche?

Was würde ich antworten, wenn ich in der Firma Sieger der Verkaufsolympiade wäre und die Frage käme: „Wer motiviert Sie eigentlich, sich täglich zu schinden?“