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Weltweite Mobile Media-Einnahmen erreichen 150 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012

Zuwachs in Deutschland besonders stark: Anstieg insgesamt um 21.2% auf 2,761 Milliarden Euro; Werbeausgaben steigen um 107%.
2011 haben erstmals die weltweiten Konsumausgaben für Medienangebote, Apps und Services für Mobiltelefone die 100 Milliarden US-Dollar-Grenze überschritten. In dem neuesten Global Mobile Media Forecast geht Strategy Analytics davon aus, dass Verbraucher ihre Ausgaben für Mobile Media* in 2012 um weitere 13,4 Prozent von 121,8 Milliarden US-Dollar in 2011 auf 138,2 Milliarden US-Dollar steigern werden.

Bezüglich der Ausgaben der Werbetreibende für Mobile Media wird sogar eine Verdopplung der erwartet - (85,4 Prozent) von 6,3 Milliarden US-Dollar auf 11,6 Milliarden US-Dollar. Dies gipfelt darin, dass die gesamte Mobile Media-Wirtschaft Ausgaben in Höhe von 149,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 erreichen wird. Das ist eine Steigerung um 17,0 Prozent seit 2011 (siehe Grafik 1).



Der Löwenanteil der Verbraucherausgaben (60,2 Prozent) wird für Datentarife und Webbrowsing ausgegeben und macht vor allem die Mobilfunkbetreiber zu den Hauptbegünstigten in Höhe von 82,8 Milliarden US-Dollar in 2012, gestiegen um 9,5 Prozent seit 2011. Ein wichtiger Wachstumstreiber dieser Entwicklung ist der App-Markt für Smartphones mit iPhone- und Android-Anwendungen. Mehr als 23 Milliarden Apps wurden 2011 weltweit downgeloaded. Im Jahr 2012 wird sich diese Downloadrate um 38 Prozent auf insgesamt mehr als 32 Milliarden Downloads steigern. Apps stellen inzwischen die zweitgrößte Kategorie der Ausgaben dar – sowohl für Konsumenten als auch für Werbetreibende – und sind dabei, der entscheidende Distributionsmechanismus für Medien auf Mobiltelefonen zu werden.

Für das Jahr 2012 wird davon ausgegangen, dass Apps 18,9 Prozent der weltweiten Konsumausgaben ausmachen werden, gestiegen auf 26,1 Milliarden US-Dollar, um 30,7 Prozent zum Jahr 2011. Die besondere Bedeutung des App-Wirtschaftssystems zeigt sich jedoch in der Höhe der Ausgaben durch die Werbetreibenden: So übersteigen zum Beispiel Einnahmen durch in-App-Advertising (1,7 Milliarden US-Dollar) die Gesamteinnahmen von Display Ads im mobilen Web des US-amerikanischen und des Großteils des westeuropäischen Marktes (934,5 Millionen US-Dollar).

David MacQueen, Strategy Analytics’ Director of Wireless Media Strategies, erklärt, “Werbetreibende sehen in der Tatsache, dass Marken mehr für in-App-Advertising ausgeben als in mobiles Web, ein klares Zeichen, dass die Verbraucher Apps für immer mehr Aktivitäten bevorzugen. Aus der Sicht vieler Werbetreibender spielt Webbrowsing auf Smartphones dagegen eine untergeordnete Rolle in der App-Wirtschaft.”

Obwohl die Ausgaben weiterhin relativ gering bleiben, so bleibt Musik eine der Top-Mobile Media-Kategorien: angesichts der 16,0 Milliarden US-Dollar oder 11,6 Prozent der Konsumausgaben im Jahr 2012. Geändert hat sich jedoch der Zugang zu den mobilen Musikanwendungen und die Zahlungsweise der Nutzer. Klingeltöne verlieren stark, aber Musik-Streaming-Services dagegen, wie Spotify, Pandora und Deezer – die durch Abonnements oder Werbung bezahlt werden -, gewinnen an Zugkraft in Westeuropa und in den USA.

Ähnlich wie bei den Apps, steigert sich das Wachstum des Gebrauchs von mobilen Videos dramatisch. 108 Milliarden Videos wurden 2011 auf Mobiltelefonen angeschaut, diese Zahl wird auf fast 280 Milliarden in 2012 ansteigen. Anders jedoch als bei den Apps wird dies nicht in ein symbiotisches Einnahmenniveau übersetzt. Trotz des Einnahmenzuwachses von 23,8 Prozent, machen Videos mit 2,4 Prozent (3,6 Milliarden US-Dollar) der gesamten Mediaausgaben in 2012 einen sehr geringen Teil aus (siehe Grafik 2).

MacQueen erklärt, “Die geringen Einnahmen sind auf die wenigen Hauptanbieter von mobilen Videoservices zurückzuführen, die dem Endverbraucher mobile Videos kostenlos zur Verfügung stellen – entweder finanziert durch Werbung (wie zum Beispiel YouTube) oder “gebündelt” ohne Zusatzkosten durch Pay TV-Anbieter wie Sky Go in Europa oder AT&T U-verse in den USA. Trotz eines enormen Publikums von 271 Millionen Nutzern sind die Werbeeinnahmen durch mobile Videos winzig - magere 223 Millionen US-Dollar weltweit im Jahr in 2011. Während die Werbeeinnahmen sich auf 726 Millionen US-Dollar im Jahr 2012 verdreifachen werden, ist es immer noch eine klare Herausforderung für Werbetreibende, die Verbraucher durch Videowerbung auf Smartphones zu erreichen.”

Die Einnahmen verbunden mit Social Networking-Inhalten, Apps und Serviceangeboten sollen um 16,1 Prozent auf 17,6 Milliarden US-Dollar steigen. Das macht insgesamt 11,8 Prozent aller Mobile Media-Einnahmen aus.






Die Mobile Media-Wirtschaft in Deutschland
Die Mobile Media-Wirtschaft in Deutschland wird das weltweite Wachstum von 17,0 Prozent noch übersteigen und voraussichtlich im Jahr 2012 um 21,2 Prozent für den gesamten Mobile Media-Markt auf insgesamt 2,761 Millionen Euro. Damit liegt Deutschland im westeuropäischen Trend weit vorn, noch vor Italien (15,2 Prozent in 2012) und Spanien (18,2 Prozent in 2012).

Auch die Ausgaben der Verbraucher liegen mit 2,427 Millionen Euro (14,6 Prozent) über dem Durchschnitt von 13,4 Prozent für die Gesamtausgaben der Verbraucher weltweit. Eine Tendenz, die bezüglich der Ausgaben der Werbetreibenden noch einmal klar gesteigert wird: Insgesamt 338,8 Millionen Euro geben Werbetreibende im deutschen Mobile Media-Markt aus. Das entspricht einer Steigerung zu 2011 von 106,8 Prozent, verglichen mit der Steigerung der weltweiten Ausgaben der Werbetreibenden um 85,4 Prozent.

Sowohl im weltweiten Vergleich als auch innerhalb des deutschen Mobile Media-Marktes steigen die Ausgaben der Verbraucher besonders in den Bereichen Mobile Games und Applications. In Deutschland fällt diese Steigerung jedoch etwas geringer aus. 2012 sind weltweit die Verbraucher bereit 30,7 Prozent mehr auszugeben als noch im Jahr 2011 – das entspricht einer Steigerung auf 19,9 Milliarden Euro im Jahr 2012 – so geben die deutschen Verbraucher im Schnitt nur 25,0 Prozent (441,3 Millionen Euro) mehr für Mobile Games and Applications als im Vorjahr aus. Parallel dazu entwickeln sich auch die Einnahmen in diesem Bereich: Bei den Mobile Games und Anwendungs-Werbeeinnahmen wird für Deutschland im Jahr 2012 ein Zuwachs von 64,7 Prozent, auf insgesamt 32,0 Millionen Euro, erwartet.

Interessant ist, dass die Verbraucher in Deutschland mit einem Zuwachs der Ausgaben für Mobile Social Networking von 24,6 Prozent noch über dem weltweiten (16,0 Prozent) und über dem westeuropäischen (22,5 Prozent) Durchschnitt liegen.



Verfasser des Berichts:
David MacQueen, Strategy Analytics, +44 1908 423 623, dmacqueen@strategyanalytics.com
Nitesh Patel, Strategy Analytics, +44 1908 423 621, npatel@strategyanalytics.com

Anmerkung des Autors:
"Mobile Media" umfasst Verbraucher-Content, Applikationen und Services, die auf mobilen Geräten angeboten und genutzt werden. Die Mobile Media-Kategorien beinhalten: Webbrowsing auf mobilen Geräten, Musikdownloads, Musikstreaming, Klingeltöne, Freizeichentöne, Broadcast sowie Unicast Mobil-TV, Videodownloads, Mobile Games, Mobile Applications, Wallpaper / Grafiken, Textbenachrichtigungen oder Media Alerts.

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