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Fußball-WM kickt 1,5 Mrd. zusätzliche Dollars in den weltweiten Werbemarkt

Der Fußball wird ein großes Publikum vor den Fernsehern vereinen und Nachrichten- und Sport-Websites hohe Zugriffsraten bescheren.
Zenithmedia GmbH | 17.06.2014
Die Fußball‐Weltmeisterschaft verpasst auch dem globalen Werbemarkt einen Kick. Nach einem Wachstum von 3,9 Prozent in 2013 geht es 2014 um 5,4 Prozent, 2015 um 5,7 und 2016 sogar um 6,1 Prozent aufwärts. Das prognostiziert die Mediaagenturgruppe ZenithOptimedia in ihrem aktuellen „Advertising Expenditure Forecast". Allein die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft wird 1,5 Mrd. zusätzliche Werbedollars in den Markt spülen, denn während in der nördlichen Hemisphäre der Medienkonsum im Sommer traditionell eher sinkt, wird der Fußball ein großes Publikum vor den Fernsehern vereinen und Nachrichten- und Sport-Websites hohe Zugriffszahlen bescheren. Von den zusätzlichen Werbemillionen wird das Fernsehen am meisten profitieren. Darüber hinaus werden die offiziellen WM-Sponsoren auch den Budgetanteil erhöhen, der in Online-Maßnahmen fließt. So werden Sponsoren und Trittbrettfahrer in Sozialen Medien aktiver sein, als bei jedem anderen Sport-Event der Vergangenheit.

Die stärkste Auswirkungen wird die Fußball-WM mit 500 Mio zusätzlichen Dollars auf den lateinamerikanischen Werbemarkt haben. In Deutschland fällt der Effekt deutlich kleiner aus. "Auch hierzulande steht das Werbebarometer auf 'sonnig', und die Fußballbegeisterung der Werbungstreibenden hat daran durchaus seinen Anteil", erläutert Frank-Peter Lortz, Chariman ZenithOptimedia. "Die wirtschaftliche Lage ist stabil, das Konsumklima ebenfalls. Das bestärkt Werbungstreibende auch darin, das Sommermärchen stärker für sich zu nutzen und mehr in TV und Online zu investieren. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Prognose für den deutschen Werbemarkt von April leicht angepasst und gehen für dieses Jahr von einem Wachstumg um 1,7 Prozent (statt 1,5 Prozent im April) aus."

Auch im Rest von Westeuropa stehen die Zeichen auf Wachstum. In Schweden und Großbritannien erholte sich der Werbemarkt schneller als erwartet. Die Wachstumsprogrnose für Westeuropa fällt nun mit 2,2 Prozent um 0,5 Prozentpunkte zuversichtlicher aus als noch im April angenommen.

Weiter östlich dagegen trübt das Werbeklima deutlich ein. Der Konflikt in der Ukraine lässt Werbungtreibende ihre Investitionen zurückfahren, so dass der dortige Werbemarkt voraussichtlich um 32,5 Proznet schrumpfen wird. Auch die russische Wirtschaft leidet. Sanktionen seitens USA und EU und der Abzug internationaler Gelder verlangsamen das Wachstum des sonst so dynamischen Werbemarktes erheblich. Statt im April prognostizierten 9,0 Prozent geht ZenithOptimedia nun von einem Wachstum von 6,9 Prozent aus. Das Gesamtwachstum der Region Central- und Osteuropa reduziert sich von 6,9 auf 4,2 Prozent.

In der Entwicklung der Mediengattungen zeichnet sich ab, dass TV seinen Zenith überschritten hat. Nach einem weltweiten Marktanteil von 39,6 Prozent in 2013 wird der Anteil des Fernsehens am globalen Werbekuchen nun erstmals leicht auf 39,4 Prozent sinken. "Immer mehr Werbungstreibende nutzen das Internet für ihren Markenaufbau", so Lortz. "Online-Video übernimmt Funktionen des klassischen Fernsehens und kombiniert sie mit Vorteilen der Online-Welt, etwa Targeting- und Interaktionsmöglichkeiten. Diese Entwicklung wird duch das rasante Wachstum von Mobile noch verstärkt." In Deutschland lag der Marktanteil des Fernsehens 2014 bei 23,2 Prozent, der des Internets bei 22,00 Prozent.