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Konjunkturerwartung in Europa stark durch Griechenlandkrise beeinflusst

Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa für das zweite Quartal 2015.
GfK SE | 17.07.2015
Die langwierigen Verhandlungen Griechenlands mit seinen Gläubigern haben die Stimmung der Verbraucher im zweiten Quartal in den meisten Ländern Europas deutlich beeinflusst. Vor allem in den osteuropäischen Ländern spielt jedoch auch die Krise zwischen Russland und der Ukraine weiterhin eine große Rolle. Insgesamt steigt das GfK Konsumklima EU28 seit März jedoch um 1 Punkt auf 10,8 Zähler. Das sind Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa in 15 europäischen Staaten.

Die Griechenlandkrise bestimmte im zweiten Quartal zu einem großen Teil die Stimmung der europäischen Verbraucher. Die Konjunkturerwartung ist in vielen Ländern stagniert oder gesunken. Zum Zeitpunkt der Befragung, die in den ersten beiden Juni-Wochen durchgeführt wurde, spitzten sich die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern immer stärker zu. Der vorläufige Höhepunkt – das endgültige Scheitern der Verhandlungen, die faktische Insolvenz des Landes, die Schließung der griechischen Banken sowie das Referendum – ist in dieser Umfrage daher noch nicht berücksichtigt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Stimmung bei den Menschen in Europa, vor allen in der Währungsunion, in den Som-mermonaten noch deutlich verschlechtern dürfte. Dies gilt vor allem für Länder wie Deutschland, Italien, Frankreich oder Spanien, die entweder einen hohen Anteil der Schulden Griechenlands tragen oder selbst noch mit einer schwierigen wirtschaftlichen Situation kämpfen.

Die Entwicklung der Einkommenserwartung sowie der Anschaffungsneigung ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Hier waren landesspezifische Einflüsse im zweiten Quartal stärker als die möglichen Auswirkungen eines Austritts Griechenlands aus der europäischen Währungsunion. Insgesamt ist das GfK Konsumklima EU28 im zweiten Quartal jedoch um 1 Punkt auf 10,8 Punkte gestiegen.