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DJV-Verbandstag eröffnet - Konken nimmt Abschied

Konken ist seit 2003 Bundesvorsitzender von Deutschlands größter Journalistengewerkschaft.
01.11.2015: Mit der Abschiedsrede des scheidenden DJV-Bundesvorsitzenden Michael Konken wurde am heutigen Nachmittag der Fuldaer Verbandstag des Deutschen Journalisten-Verbands eröffnet. Konken, seit 2003 Bundesvorsitzender von Deutschlands größter Journalistengewerkschaft, zog eine Bilanz seiner 12 Jahre an der Spitze des DJV: „Wir haben immer wieder Angriffe auf die Unabhängigkeit des Journalismus abgewehrt.“ Als Beispiel nannte er den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Hier sei es gelungen, durch die Beteiligung des DJV an der Verfassungsbeschwerde zur Besetzung der ZDF-Gremien den Einfluss der Politik zurück zu drängen. Kritisch merkte er die Rolle der KEF an. Sparen sei zwar notwendig, aber die Kommission „überschreitet eklatant ihren Zuständigkeitsbereich“. In tarifliche Fragen des Rundfunks habe sich die Kommission nicht einzumischen.

Zur Finanzierung des Journalismus forderte Konken einen radikalen Paradigmenwechsel: „Es bedarf einer großen Lösung, von der Politik inszeniert, aber nicht von der Politik abhängig.“ Der Journalismus habe nur eine Chance, wenn er auf Qualität setze. Sein Fazit: „Zwölf Jahre lang war meine ständige Botschaft, mich gegen alle Einschränkungen journalistischer Arbeit zu wehren. Der Kampf für den freiheitlichen Journalismus muss weiter gehen“, rief er den Delegierten am Ende seiner Rede zu, die sie mit minutenlangem Applaus quittierten.

Für den morgigen Montag steht die Wahl des siebenköpfigen Bundesvorstands auf der Tagesordnung. Um Konkens Nachfolge bewerben sich nach bisherigem Stand zwei freie Journalisten: der bisherige Schatzmeister Frank Überall und der Vorsitzende des Journalistenverbands Berlin-Brandenburg Alexander Fritsch. Stellvertretende Vorsitzenden wollen die freie Journalistin Kathrin Konyen und der Zeitungsredakteur Wolfgang Grebenhof werden. Sie gehörten dem Bundesvorstand bisher als Beisitzer an – ebenso wie der Freie Peter Jebsen, der sich der Wiederwahl stellt.