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Global Digital Report 2016 veröffentlicht neue Zahlen zur Digitalisierung

Bei Social Media besteht bei den Deutschen Nachholbedarf. Die meist genutzte Plattform bleibt Facebook – WhatsApp startet weiter durch.
Neue Zahlen zur Digitalisierung in Deutschland und der Welt: Die internationale Digital-Agentur We Are Social (Hauptsitz in London) hat gerade ihre alljährliche Studie mit dem Titel “Digital in 2016″ über Internet, Mobile, Social & Co veröffentlicht – in diesem Jahr noch umfassender als in den Vorjahren, nämlich auf insgesamt 537 Seiten. Der Report bildet die wichtigsten Daten zu Internet-Anschlüssen, Mobilfunk-Verbindung und Social-Media-Nutzung in 30 Fokus-Ländern rund um den Globus ab.

Das Wachstum in der digitalen Welt ist nicht zu bremsen

Bereits in den letzten Jahren zeichnete sich ein massives Wachstum bei allen digitalen Themen ab. Dieses Jahr ist mit noch stärkeren Wachstumsraten zu rechnen – eine fast schon überraschende Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die globale Verbreitung des Internets bereits bei fast 50 Prozent liegt. Die wichtigsten Kennzahlen dieser Entwicklung sind:

• 3,42 Milliarden Internet Nutzer global, das entspricht einem Anteil von 46 Prozent der weltweiten Bevölkerung.

• 2,31 Milliarden Social Media Nutzer und entsprechend 31 Prozent Verbreitung weltweit.

• 3,79 Milliarden einzelne Mobile Nutzer, dies entspricht einem globalen Anteil von 51 Prozent.

• 1,97 Milliarden Mobile Social Media Nutzer, dies entspricht 27 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Mobile: Deutschland zeigt im Ländervergleich ein gemischtes Bild

Mit 89 Prozent der Bevölkerung liegt die Zahl der Internet-Anschlüsse im Bundesgebiet in der weltweiten Spitzengruppe. Bei der Nutzung des mobilen Internet hinkt Deutschland weiterhin deutlich hinterher: Mit einem Anteil von gerade mal 22 Prozent des Web Traffics über Smartphones und Tablets rangieren die hiesigen Nutzer deutlich unter dem Schnitt der betrachteten 30 Fokus-Länder. Nigeria befindet sich in Bezug auf den mobilen Anteil des Web Traffics an der Spitze der Fokus-Länder. Hier werden 80 Prozent aller Webseiten mobil aufgerufen. In Russland zeigt sich ein gegensätzliches Bild, hier liegt der Anteil bei nur 12 Prozent und somit bei weniger als einem Drittel des globalen Durchschnitts.

Bei der Verbreitung mobiler Breitband-Anschlüsse liegt Deutschland mit einem Anteil von 95 Prozent aktiver 3G- und 4G-Verbindungen, gemessen an der Gesamtbevölkerung, deutlich über dem Durchschnitt. An der Spitze tummeln sich Staaten wie Singapur oder Japan. Eine ähnliche Position nimmt Deutschland bei der Gesamtzahl der Mobilfunkanschlüsse ein – die mit 133 Prozent sogar deutlich über der Gesamtbevölkerung liegt.

Bei Social Media besteht bei den Deutschen Nachholbedarf

Fast ein Drittel der Weltbevölkerung nutzt inzwischen soziale Medien. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das ein Gesamtanstieg um 10 Prozent. Deutschland liegt mit einem Wachstum von 4 Prozent zwar unter dem durchschnittlichen Wachstum, liegt mit dem Anteil der Gesamtnutzer aber genau im Durchschnitt: 36 Prozent nutzen hierzulande Social Media Plattformen mindestens einmal im Monat. Dennoch gibt es Länder wie Polen oder Vietnam, die die Deutschen in den vergangenen 12 Monaten sogar überholt haben.

Die meist genutzte Plattform bleibt Facebook – WhatsApp startet weiter durch


Facebook bleibt weiterhin die meistgenutzte Plattform weltweit: Mehr als 1,5 Milliarden aktive Accounts werden verzeichnet. Nordamerika hat mit 59 Prozent der Bevölkerung die höchste Durchdringungsrate von monatlichen Facebook Nutzern, Südamerika ist mit knapp über der Hälfte der Einwohner nah dran. Besonders beeindruckend an diesen Zahlen ist, dass sie die Gesamtbevölkerung zugrunde legen, zu der auch die unter 13-Jährigen angehören, die Facebook (offiziell) nicht nutzen dürfen.

WhatsApp, das inzwischen zum Unternehmen Facebook gehört, folgt kurz darauf mit einem unglaublichen jährlichen Wachstum von 50 Prozent und steht knapp vor dem Durchbruch der 1 Milliarde User Marke. GlobalWebIndex Daten deuten darauf hin, dass WhatsApp seine Mutter Facebook in einigen Märkten bereits überholt hat. Die aktuelle Entwicklung zeigt außerdem, dass sich diese Zahl in 2016 weiterhin erhöhen wird. Facebook Messenger wächst ebenso: Das Team gab vor einigen Tagen über 800 Millionen aktive Nutzer bekannt.

E-Commerce wächst global

Parallel zur Netzgeschwindigkeit steigt außerdem die Rate der Personen, die E-Commerce Angebote nutzen. GlobalWebIndex Daten belegen, dass mindestens 25 Prozent der Einwohner der 30 Fokus-Länder, mit Ausnahme von Indien, im letzten Monat einen Online-Einkauf getätigt haben. Den höchsten Anteil hat hier das Vereinigte Königreich. Über drei Viertel der Briten haben im letzten Monat online geshoppt.

Fazit und Ausblick

Mobile verändert alles: Smartphones sind weitaus mehr als ein angenehmer Weg ins Internet. Sie verändern und beeinflussen das Kommunikationsverhalten von Menschen fundamental. Auch wenn die Wachstumsraten in Deutschland stagnieren, ist es wichtig, die tatsächlichen Entwicklungen weiterhin zu beobachten: Von M-Commerce über Social Media hinzu mobilem Banking, heutzutage machen wir alles am Smartphone. Höchste Zeit also, dass Unternehmen diese Learnings in ihre Strukturen aufnehmen.

Vernetzt sein ist die Norm: Mehr als die Hälfte der globalen, erwachsenen Population nutzt inzwischen das Internet und über ein Drittel nutzt Social Media mindestens einmal im Monat. Die Erwartungshaltung der Nutzer passt sich an: Alles soll vernetzt verfügbar sein, angefangen von in Echtzeit angepassten Daten zu öffentlichem Verkehr über Wahl- und Abstimmungssysteme hin zu Angaben von Lagerbeständen des stationären Handels in Echtzeit. Eine große Herausforderung für Unternehmen, wenngleich auch ein essentieller Schritt.

Social bedeutet wieder Kommunikation: Für einige Jahre, um genau zu sein zwischen 2007 und 2014, hat sich Social Media vor allem darum gedreht, möglichst viel aus dem eigenen Leben öffentlich mit der Welt zu teilen. Zwar gibt es solche Verhaltensweisen noch immer, dennoch sehen wir mehr und mehr einen Trend zur Selektion, was wir mit wem teilen. Für Unternehmen und Marken, die in dieser intimeren Sphäre erfolgreich sein möchten, bedeutet das, dass sie besser darin werden müssen, Menschen zuzuhören. Nur dann können Sie verstehen, was diese suchen anstatt Social Media nur als weiteren Kanal zu nutzen, um Werbebotschaften abzusetzen.

Die komplette Studie von We Are Social gibt’s hier bei Slideshare: de.slideshare.net/wearesocialsg/digital-in-2016