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Markenwertstudie: Die 100 wertvollsten chinesischen Marken 2016

Tencent bleibt Chinas wertvollste Marke. Der Internet-Konzern steigert den Markenwert auf 82,1 Mrd. US-Dollar.
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Wie im vergangenen Jahr ist Tencent auch 2016 die wertvollste chinesische Marke. Das Internet-Unternehmen mit Sitz in Shenzhen konnte seinen Markenwert um 24% auf 82,1 Mrd. US-Dollar (USD) steigern. Der Mobilfunkanbieter China Mobile verzeichnete einen leichten Wertzuwachs (+2%) auf 57,2 Mrd. USD – genug, um den Vorjahresaufsteiger Alibaba vom zweiten Platz zu verdrängen. Alibaba musste im Vergleich zu 2015 einen Wertverlust von 20% verkraften und belegt mit 47,6 Mrd. USD in diesem Jahr den dritten Platz im Ranking. Neueinsteiger Huawei schafft es mit einem Wert von 18,5 Mrd. USD auf Anhieb in die Top 10 und belegt Platz sieben. Dies sind einige zentrale Ergebnisse der Markenwertstudie BrandZ™ Top 100 der wertvollsten chinesischen Marken, die zum sechsten Mal vom internationalen Marketing- und Marktforschungsunternehmen Millward Brown durchgeführt wurde. Die Studie analysiert auf Basis von Finanzkennzahlen sowie Daten der Markt- und Verbraucherforschung die wertvollsten chinesischen Marken. Das Ranking wird von Millward Brown in Zusammenarbeit mit dem Medienkonzern WPP erstellt.

Privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen trugen in diesem Jahr mit 51% erstmals mehr als die Hälfte zum Gesamtmarkenwert von 525,6 Mrd. USD der 100 wertvollsten chinesischen Marken bei. Dies verdeutlicht sowohl Chinas fortgesetzten Kurs in Richtung Marktwirtschaft als auch die hohe Widerstandsfähigkeit starker Marken in ökonomisch schwierigeren Zeiten – zuletzt war die Konjunktur in China merklich abgeflaut.

„Die Ergebnisse zeigen, dass viele chinesische Marken in wichtigen Dimensionen mittlerweile zu multinationalen Brands aufgeschlossen haben. Bei einigen Schlüsselfaktoren wie Markenbewusstsein und Kundendialog erzielen chinesische Marken ausgezeichnete Werte, haben jedoch in puncto Differenzierung noch Nachholbedarf“, so Dr. Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

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Tencent gründet seinen Erfolg im chinesischen Markenwert-Ranking auf einer Strategie, die den User in den Mittelpunkt stellt und die Kategorien Content, Services und Hardware erfolgreich miteinander verknüpft. Den Messaging-Dienst WeChat hat der Konzern durch eine Kooperation mit dem Online-Einzelhändler JD.com und der gemeinsamen Entwicklung von datenbasierten Marketing-Lösungen monetisiert. Auch TenPay gehört zu Tencent – die Plattform ist auf dem chinesischen Markt mittlerweile die Nummer 2 im Bereich Online-Bezahldienste.

Huawei und JD.com sind die erfolgreichsten Neueinsteiger

Die erfolgreichsten Neueinsteiger sind Huawei (Platz 7 mit 18,5 Mrd. USD) und JD.com (Platz 15 mit 9,4 Mrd. USD). Huawei punktet mit der internationalen Präsenz und einer sehr starken Mobilfunksparte. Der Erfolg von JD.com, einem direkten Konkurrenten von Alibaba, hat drei zentrale Gründe: die Internationalisierung des E-Commerce-Angebots, deutlich verbesserte mobile Plattformen und diverse Partnerschaften mit internationalen Premium-Marken.

„Gerade im Bereich mobiler Anwendungen weist der chinesische Markt eine besondere Dynamik auf. Insofern sollte der mobile Auftritt eine Marke schon heute in all ihren Facetten repräsentieren: Werbung und Marketing, soziale Kommunikation, Einkaufen und Bezahlen. Internationale Unternehmen, die bereits in China aktiv sind oder in Zukunft aktiv sein wollen, sollten die Geschwindigkeit der Digitalisierung nicht unterschätzen“, so Bernd Büchner.

Weitere Trends aus dem aktuellen Ranking:

· Besonders Wachstumsstarke Kategorien: Die Segmente Körperpflege (+61%) und der Schmuckfachhandel (+61%) verzeichneten das stärkste Wachstum, gefolgt von den Kategorien Immobilien, Versicherung, Airlines und Reise. Konsumenten investieren also immer noch in Luxusgüter und geben viel Geld für Körperpflege- und Gesundheitsprodukte aus.

· Der Aufstieg der Technologie-Marken: Technologie-Marken beanspruchten im diesjährigen Ranking 27% des Gesamtmarkenwertes der Top 100 für sich. Vor nur zwei Jahren waren dies noch 16%. Drei Unternehmen aus dem Technologie-Sektor führen daneben das Ranking der Marken an, die den größten Anteil ihres Umsatzes im Ausland generierten: Lenovo mit 68%, Huawei mit 62% und ZTE mit 50%.

· Innovative Marken wachsen schneller: Bewertet man die Marken nach ihrem Innovationsgrad, verzeichnete das obere Drittel der innovativsten Marken ein Wachstum von 29% zwischen 2014 und 2016, wohingegen die Marken des unteren Drittel mit lediglich 3% wuchsen.

· Letv und NetEase mit größter Dynamik: Der Content-Anbieter Letv (Platz 32 und 2,8 Mrd. USD) und die Gaming-Plattform NetEase (Platz 40 und 1,9 Mrd. USD) weisen mit einem Wachstum von 81% bzw. 73% die stärkste Dynamik auf.

„In den vergangenen 35 Jahren haben viele Marken vom schier unermesslichen Wirtschaftswachstum Chinas profitiert. Doch diese Zeiten sind nun vorbei. Um auch in Zukunft ihren Wert zu steigern, müssen nun auch chinesische Marken verstärkt ihre Einzigartigkeit herausarbeiten, in Innovationen investieren und die Kundenbeziehungen stetig vertiefen“, so Bernd Büchner abschließend.