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Deutsche sind die zweitoptimistischsten Europäer

Verbrauchervertrauen in Deutschland nach wie vor hoch – nur Dänen sind in Europa zuversichtlicher.
Die Deutschen blicken zuversichtlich in die Zukunft. Im ersten Quartal 2016 sind in Europa nur die Dänen optimistischer (105 Punkte). Und das, obwohl das Verbrauchervertrauen in Deutschland im Vergleich zum vierten Quartal 2015 um einen Indexpunkt gesunken ist (Rückgang von 98 auf 97 Punkte). Damit liegt Deutschland trotzdem 19 Indexpunkte über dem europäischen Durchschnitt (78 Punkte) und gleichauf mit den Briten (ebenfalls 97 Punkte). Das ist das Ergebnis des aktuellen Verbrauchervertrauensindex von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Job-Aussichten, die persönliche finanzielle Situation und die Bereitschaft der Deutschen ab, Geld auszugeben – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate und im europäischen Vergleich. Weltweit untersucht Nielsen seit 2005 das Verbrauchervertrauen in 63 Ländern.

„Nach einem wirtschaftlich guten Start in das Jahr 2016 blicken die Deutschen grundsätzlich optimistisch in die Zukunft, auch wenn das Verbrauchervertrauen hierzulande leicht zurückgegangen ist“, erläutert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. „Mit einem Punkt weniger als im letzten Quartal liegt das Verbrauchervertrauen jedoch immer noch weit über dem Durchschnitt. Man könnte also sagen: Die Deutschen sind die zweitoptimistischsten Europäer.“

Anhaltend positive Job-Aussichten – Deutschland Spitzenreiter im europäischen Vergleich

Der Arbeitsmarkt-Optimismus der Deutschen ist zwar um zwei Prozent gesunken (Q4 2015: 57%), dennoch hat Deutschland seine Spitzenposition bei diesem Punkt im europäischen Vergleich einmal mehr bestätigt: Während in Europa durchschnittlich 27 Prozent die Arbeitsmarktsituation als gut oder sehr gut einschätzen, sind es in Deutschland 55 Prozent der Verbraucher. „Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv. Das nehmen auch die Verbraucher wahr: Mehr als die Hälfte schätzen ihre Job-Chancen für die nächsten 12 Monate als gut oder sehr gut ein“, analysiert Ingo Schier.

Kauflaune der Deutschen ist ungetrübt

Fast die Hälfte (48%) der Deutschen ist der Ansicht, dass die nächsten zwölf Monate eine gute Zeit zum Geldausgeben sind (Q4 2015: 50%). „Die Kauflaune hierzulande ist weiterhin auf einem hohen Niveau“, so Ingo Schier. „Dies wird nicht zuletzt durch die dynamische Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung sowie das stabile Preisniveau unterstützt.“ Besonders stark zeigt sich das hohe Niveau hierzulande im europäischen Vergleich. Das durchschnittliche Niveau aller 35 für Europa untersuchten Länder liegt bei nur 32 Prozent. Zudem bewerten mehr als die Hälfte der Deutschen ihre persönliche finanzielle Situation als gut bis sehr gut – eine Steigerung um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorquartal (Q1 2016: 53%; Q4 2015: 52%). Im europäischen Durchschnitt sind 40 Prozent dieser Ansicht. „Die Deutschen sind beim Thema Geld ausgeben aktuell mehrheitlich zuversichtlich gestimmt“, fasst Ingo Schier zusammen.

Deutsche Verbraucher geben ihr Geld lieber aus, als es zur Bank zu bringen

Das gute Konsumklima hierzulande zeigt sich auch darin, dass die Deutschen ihr Geld lieber ausgeben, als es zu sparen. Nach Deckung der Lebenshaltungskosten investieren Deutsche übriges Geld am ehesten in neue Kleidung (44%) oder ihren Urlaub (42%). „Das ist ein großer Unterschied zum europäischen Durchschnitt, bei dem Sparen an erster Stelle steht“, sagt Ingo Schier. „Für die Deutschen hingegen kommt Sparen erst an fünfter Stelle. Mit anderen Worten: Die Deutschen leben bei diesem Punkt im Hier und Jetzt. Finanzielle Vorsorge spielt für sie eine weniger wichtige Rolle.“ (Sparen: Deutschland 26%, Europa 36%).

Einkauf günstigerer Marken soll Haushaltsausgaben reduzieren

Wenn Ausgaben reduziert werden sollen, wechseln deutsche Verbraucher am häufigsten beim Lebensmitteleinkauf zu günstigeren Marken (60%). Weniger für neue Kleidung ausgeben ist Sparmaßnahme Nummer zwei (56%). Zum Vergleich: Im europäischen Durchschnitt steht dieser Punkt auf Platz eins (54%). An dritter Stelle sparen die Verbraucher hierzulande, indem sie öfter selbst kochen, anstatt Essen zu bestellen (54%). Diese Sparmaßnahme folgt im europäischen Vergleich mit 36 Prozent erst an sechster Stelle. „Der Kauf von günstigeren Marken hat sich in Deutschland zuletzt zur beliebtesten Sparmaßnahme entwickelt“, so Ingo Schier.

Nicht-ökonomische Themen beschäftigen Verbraucher mehr als ökonomische

Bereits im letzten Quartal 2015 zeigte sich, dass die nicht-ökonomischen Sorgen die Deutschen mehr belasten als die ökonomischen. Dieser Trend setzt sich auch im ersten Quartal 2016 fort. Während im europäischen Durchschnitt ökonomische Sorgen wie z.B. Jobsicherheit (Platz 2, 13%) und die wirtschaftliche Lage (Platz 3, 11%) weit vorne stehen, liegen diese in Deutschland nach wie vor weiter hinten. Im ersten Quartal 2016 zählen der internationale Terrorismus (17%) und Immigration (12%) zu den Themen, die deutsche Verbraucher am meisten beschäftigen. „Das zeigt, dass die jüngsten Ereignisse – wie etwa die Anschläge in Paris oder Brüssel oder die Flüchtlingsdebatte – nicht spurlos an den Deutschen vorbei gehen”, analysiert Ingo Schier. „Mittel- und langfristig könnte dies einen negativen Einfluss auf das Verbrauchervertrauen haben. Bislang ist ein solcher Einfluss aber nicht erkennbar.“


Den vollständigen internationalen Report zum Verbrauchervertrauen können Sie kostenfrei anfordern unter: www.nielsen.com/de/de/insights/reports/2016/verbrauchervertrauen-Q1-2016.html