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Shoppen statt sparen – Die Kauflaune der Deutschen bleibt hoch

Verbrauchervertrauen in Deutschland so hoch wie noch nie. Arbeitsmarkt-Optimismus in ganz Europa.
Das Verbrauchervertrauen der Deutschen hat mit einem Stand von 103 Punkten ein neues Rekordniveau erreicht. Noch nie haben die Verbraucher hierzulande so zuversichtlich auf die kommenden zwölf Monate geblickt. Deutschland zählt damit zu den optimistischsten Ländern in Europa und belegt Mitte 2017 den dritten Platz. Das Verbrauchervertrauen der Deutschen liegt 18 Indexpunkte über dem europäischen Durchschnitt (85 Punkte) und sieben Indexpunkte höher als noch vor einem Jahr. Das ist das Ergebnis des aktuellen Verbrauchervertrauensindex von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Job-Aussichten, die persönliche finanzielle Situation und die Bereitschaft der Deutschen Geld auszugeben ab, immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate und im europäischen Vergleich. Weltweit untersucht Nielsen seit 2005 das Verbrauchervertrauen in 63 Ländern. Den Verbrauchervertrauensindex führen nach wie vor die Dänen an (115 Punkte), gefolgt von der Türkei mit 107 Punkten.

„Im zweiten Quartal 2017 blicken die Deutschen so optimistisch wie noch nie auf die kommenden zwölf Monate, die auch wesentlich durch die Bundestagswahl geprägt werden“, erläutert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. „Die sehr gute Verbraucherstimmung liegt hauptsächlich am starken Vertrauen der Deutschen in ihre Wirtschaft, der positiven Einschätzung ihrer persönlichen Finanzen und der guten Situation auf dem Arbeitsmarkt.“

Positive Bewertung der Arbeitsmarktsituation in ganz Europa

Aktuell führen die Dänen das Ranking der Job-Optimisten in Europa an. Dort bewerten 68 Prozent ihre Job-Perspektiven als gut oder sehr gut. Deutschland folgt auf dem zweiten Platz mit 66 Prozent. Dieser Wert ist fast doppelt so hoch wie im europäischen Durchschnitt (37%). Das Vertrauen in die Arbeitsmarktsituation hat sich jedoch nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa um acht Prozentpunkte gesteigert. „Der Job-Optimismus ist ein wesentlicher Grund für die positive Verbraucherstimmung. Die Deutschen beurteilen ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt mit sieben Prozentpunkten höher als noch im letzten Jahr“, stellt Ingo Schier fest.

Die Kauflaune der Deutschen bleibt ungebrochen


51 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die nächsten 12 Monate eine gute Zeit sind, um Dinge zu kaufen, die sie benötigen und mögen (Europa 36%, TR Platz 1, DK Platz 2, NL Platz 3). Der deutsche Wert ist im Vergleich zum letzten Jahr um sechs Prozentpunkte gestiegen, der europäische Durchschnitt um drei Prozentpunkte (Q2 2016: 33%, Q2 2017: 36%).

„Das gestiegene Vertrauen in die deutsche Wirtschaft, die niedrigen Zinsen und die positiven Job-Aussichten sorgen dafür, dass die Deutschen bereit sind, mehr Geld auszugeben als noch letztes Jahr“, so Ingo Schier. Mehr als die Hälfte der Deutschen (55%) bewertet ihre aktuelle persönliche finanzielle Situation als gut bis sehr gut, im europäischen Durchschnitt sind es nur 44 Prozent der Verbraucher. Damit liegt Deutschland im Europa-Ranking auf Platz 11.

„Big Spender“ – Die Deutschen shoppen statt zu sparen

Eine gute Verbraucherstimmung sorgt auch für ein erfreuliches Konsumklima. So geben 44 Prozent der Deutschen an, ihr Geld nach Deckung der Lebenshaltungskosten für Urlaub auszugeben. An zweiter Stelle folgt Kleidung (42%) - Sparen wollen lediglich 28 Prozent. Damit unterscheiden sich die deutschen Werte weiterhin vom europäischen Durchschnitt, der eher spart (37%), und erst danach an Urlaub (36%) oder neue Kleidung (36%) denkt. „Auch die niedrigen Zinssätze beeinflussen den Umgang der Deutschen mit ihrem Geld. Während in anderen europäischen Ländern eher gespart wird, gönnen sich die Deutschen gerne auch etwas“, fasst Ingo Schier zusammen.

Weniger Deutsche verringern ihre Ausgaben


Weniger Deutsche haben ihre Ausgaben im Haushalt verringert. Im Vergleich zum vergangenen Jahr (Q2 2016: 35%) waren es sechs Prozent weniger (Q2 2017: 29%). Damit liegt Deutschland klar unter dem europäischen Durchschnitt – hier geben 58 Prozent an, im Haushalt zu sparen. Während die Europäer den Rotstift zuerst an Kleidung, Lebensmitteln und Außerhaus-Vergnügungen ansetzen, um die Ausgaben im Haushalt zu reduzieren, sparen die Deutschen zwar auch zuerst an Kleidung und Lebensmitteln, an dritter Stelle jedoch zunächst an Take-Away-Essen. Das heißt, es wird häufiger selbst gekocht, anstatt Essen zu bestellen.

Den vollständigen internationalen Report zum Verbrauchervertrauen können Sie kostenfrei anfordern unter: http://www.nielsen.com/de/de/insights/reports/2017/consumer-confidence-q2.html