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Weihnachtsshopping: 45 Prozent fürchten Produktfälschungen

Studie zum Weihnachtsshopping: Viele Verbraucher fürchten, auf Produktfälschungen hereinzufallen. 86 Prozent sehen Markenhersteller in der Pflicht.
MarkMonitor | 13.12.2017
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Betrügereien liegen auch diese Weihnachten wieder im Trend - zumindest bei Cyber-Kriminellen. Laut einer neuen Studie des Online-Markenschutzexperten MarkMonitor machen sich 45 Prozent der Verbraucher Sorgen, beim Weihnachtsshopping unwissentlich gefälschte Produkte zu kaufen. Kein Wunder, denn während die überwältigende Mehrheit (91 Prozent) Plagiate nicht bewusst kaufen würde, ist ein Drittel der Befragten schon mal Markenpiraten zum Opfer gefallen.

Jeder Dritte schon mehrmals Opfer von Markenfälschern
Im Vergleich zur Vorjahresuntersuchung stieg der Anteil der von Online-Betrügern Geschädigten um satte 8 Prozentpunkte von 23 Prozent 2016 auf jetzt 31 Prozent. Besonders ärgerlich: Die Hälfte der betroffenen Kunden hatte die Produktfälschungen als Weihnachtsgeschenk gekauft. Und mehr noch - oft bleibt es bei den Opfern nicht beim Einzelfall: So gab jeder Dritte (34 Prozent) Käufer von Produktfälschungen an, dass ihm das zuvor bereits zwei bis drei Mal passiert ist. Weitere 11 Prozent sind schon drei bis fünf Mal auf Fake-Produkte hereingefallen - und 5 Prozent sogar noch häufiger.

Weihnachtszeit ist Schnäppchenzeit
"Gerade jetzt in der Weihnachtszeit sind wieder viele Schnäppchenjäger unterwegs", sagt Chrissie Jamieson, Vice President Marketing bei MarkMonitor, eine Marke von Clarivate Analytics. "Durch die große Transparenz und ständige Verfügbarkeit der Angebote kommt dem Internet dabei eine immer größere Rolle zu. Gleichzeitig steigt damit das Risiko, auf Online-Betrüger hereinzufallen. Schließlich nutzen diese die gleichen Kanäle, um dort ihre Fake-Produkte zu verkaufen. Das Problem gewinnt durch die immer neuen Social Media-Plattformen und Apps weiter an Brisanz, da diese auch als Vertriebswege der Fälscher genutzt werden können."

Am sichersten für den Einkauf im Netz werden unter den Verbrauchern Online-Marktplätze eingestuft (86 Prozent), gefolgt von Ergebnissen der Suchmaschinen (67 Prozent) und Smartphone Apps (56 Prozent). Ein gefährlicher Trugschluss, denn gerade über Online-Marktplätze (42 Prozent) und Suchmaschinen-Links (15 Prozent) wurden besonders häufig gefälschte Produkte gekauft - gefolgt von Social Media-Kanälen (10 Prozent).

Markenhersteller in der Verantwortung
Die Untersuchung zeigt zudem, dass Verbraucher die Markenhersteller in der Pflicht sehen, sie vor den kriminellen Machenschaften der Online-Betrüger zu schützen. So sind 86 Prozent der Meinung, Unternehmen sollten mehr Maßnahmen ergreifen, um Kunden vor dem Kauf gefälschter Produkte zu bewahren. Mehr noch: Unter denjenigen, die versehentlich ein gefälschtes Produkt gekauft haben, warnt knapp die Hälfte (44 Prozent) ihre Familie und Freunde vor der Marke, jeder Vierte (25 Prozent) kauft zukünftig nichts mehr von der Marke und immerhin 22 Prozent sehen dadurch den Ruf des Herstellers gefährdet.

"Aus der Studie wird deutlich, dass sich Konsumenten durchaus der Gefahren bewusst sind, die von Online-Markenfälschern ausgehen - und einige haben mit den Betrügern auch schon mehr als ein Mal leidvolle Erfahrungen gemacht", sagt Jamieson. "Bezeichnend ist dabei, dass Kunden die Markenunternehmen zunehmend in der Verantwortung sehen, mehr zu tun, um sie vor dem Kauf gefälschter Produkte im Netz zu schützen. Kein Wunder, denn die Betrugsopfer verlieren nicht nur ihr Geld, sie haben meist auch noch unnötige Scherereien und können im schlimmsten Fall sogar gesundheitliche Schäden davontragen. Und bei Markenhersteller leidet neben dem Umsatz auch der gute Ruf sowie das Vertrauen der Verbraucher."


Zur Methodik: Diese Studie wurde von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut durchgeführt. Befragt wurden 3.455 Erwachsene in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Schweden, Spanien, dem Vereinigten Königreich und USA. Die Interviews wurden im November 2017 online durchgeführt.