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Fahrverbote sind ein Irrweg

Mit Blick auf das heute bundesweit erste in Kraft tretende Diesel-Fahrverbot in Hamburg warnt der HDE vor den negativen Folgen solcher Maßnahmen.
HDE e.V | 31.05.2018
Fahrverbote sind ein Irrweg © Pixabay / Free-Photos
 
Mit Blick auf das heute bundesweit erste in Kraft tretende Diesel-Fahrverbot in Hamburg warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) vor den negativen Folgen solcher Maßnahmen für Einzelhandel und Innenstädte.

„Fahrverbote sind eine Bankrotterklärung der Verkehrspolitik und ein gefährlicher Irrweg mit großen Risiken für vitale Innenstädte und den Einzelhandel vor Ort“, so Präsident Josef Sanktjohanser. Wenn man den Kunden den Weg in die Stadtzentren schwerer mache, kauften sie eben auf der Grünen Wiese oder im Internet ein. Mit Fahrverboten mache die Politik kaputt, was in den letzten Jahrzehnten durch Städtebauförderung und andere Maßnahmen vielerorts mühsam aufgebaut wurde.

„Kein Zweifel: Zu attraktiven Innenstädten gehört saubere Luft. Aber dafür brauchen wir keine Fahrverbote, sondern eine ernsthafte Verkehrswende, die kreative Lösungen nach vorne bringt und sich nicht einseitig auf E-Mobilität fixiert“, so Sanktjohanser weiter. Die Politik müsse alternative Logistikdienstleistungen wie Lastenfahrräder stärker fördern und die Möglichkeiten für eine Nachtbelieferung der Geschäfte ausweiten. So könnte der Verkehr am Tag entlastet und die Luftqualität besser werden. Sanktjohanser: „Der Handel und seine Dienstleister leisten schon heute ihren Beitrag und stehen bereit, neue Lösungen zu testen und einzuführen.“ Teilweise fehlen allerdings - wie beispielsweise bei LKWs mit alternativem Antrieb - schlicht noch massentaugliche technische Angebote der Hersteller. Für den Kundenverkehr in den Stadtzentren fordert der HDE die Politik auf, den öffentlichen Nahverkehr weiter auszubauen.

„Wenn kurzfristig weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung unumgänglich sind, müssen die Autohersteller in die Pflicht genommen werden. Auch beim Diesel gilt das Verursacherprinzip“, so Sanktjohanser. „Am Ende dürfen nicht die Innenstädte die Leidtragenden des Dieselskandals sein.“