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82 Prozent erwarten Transparenz bei Datennutzung

82 Prozent der Bevölkerung und sogar 95 Prozent der BVDW-Mitglieder erwarten bei Datenübermittlung von Geräten Angaben zur Verwendung der Daten.
BVDW | 01.04.2019
© BVDW
 
Mit der voranschreitenden Digitalisierung fast aller Lebensbereiche steigt auch die Datennutzung vernetzter Geräte wie zum Beispiel Heizungen, Lampen oder Kühlgeräte. 82 Prozent der Deutschen erwarten von den Herstellern und Anbietern der Geräte, dass sie Auskunft darüber erteilen, welche Daten an wen übermittelt werden. Das geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage unter 1.051 Bundesbürgern im Auftrag des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hervor. Eine zeitgleich durchgeführte Mitgliederumfrage des BVDW zeigt: 95 Prozent der Mitgliedsunternehmen teilen diese Auffassung.

Technologien werden komplexer, die Anwendungsgebiete vielfältiger und die Vielfalt erhobener Daten steigt – damit sind die Ansprüche an Transparenz höher denn je: Acht von zehn Deutschen (82 Prozent, Durchführung der BVDW-Befragung: Kantar TNS) möchten wissen, welche Daten die von ihnen genutzten Geräte an wen übermitteln. In der Digitalen Wirtschaft rennen sie damit offene Türen ein: 95 Prozent der 243 befragten BVDW-Unternehmen geben an, gleicher Auffassung zu sein. „Das erhöhte Bedürfnis nach Transparenz in Hinblick auf die Datennutzung zeigt vor allem, dass sich die Bevölkerung verstärkt mit genutzten Produkten und Lösungen auseinandersetzt“, sagt BVDW-Vizepräsident Stephan Noller (ubirch). „Diese Erwartungshaltung ist längst angekommen im Geschäftsalltag der Unternehmen unserer Branche.“

Dabei ist solche Transparenz nicht für alle Nutzer ein ausschließendes Kriterium: Jeder Vierte (26 Prozent) würde sogar über die eigenen Bedenken hinwegsehen und das Produkt auch dann nutzen, wenn die Verwendung der in diesem Zusammenhang erzeugten Daten unklar ist. BVDW-Experte Noller sagt: „Bei einigen wiegt der gewonnene Nutzen noch stärker als die Bedenken – dieses Phänomen sehen wir heute schon bei unterschiedlichsten Diensten im Internet. Und das ist auch gut so, denn Digitalisierung tritt ja mit dem Anspruch an, das Leben der Menschen zu verbessern. Nichtsdestotrotz werden Technologieanbieter noch mehr als ohnehin schon in die Aufklärung in Hinblick auf die Funktionsweise ihrer Lösungen investieren müssen.“ Denn: Fast alle Befragten (94 Prozent) möchten nicht nur wissen, welche Daten wohin fließen, sondern auch die grundsätzliche Funktionsweise verstehen. Dementsprechend geben 68 Prozent der Unternehmen aus der Digitalen Wirtschaft an, dass intensive Aufklärung der Nutzer die Basis für den Erfolg von Technologien wie künstlicher Intelligenz ist. Besonders wichtig ist aus Sicht der Branche das Klären ethischer Grundsatzfragen: 84 Prozent der in der BVDW-Studie befragten Digitalunternehmen geben an, dass ethische Grundsatzfragen geklärt werden müssen, bevor ein Vertrauen zu Algorithmen entstehen kann. Noller: „Für die europäische Tech-Industrie steckt auch eine riesen Chance darin – wir können beweisen, dass digitale Technologien auch für mündige BürgerInnen gemacht sein können.“

Europäische Lösungen vertrauenswürdiger


In der digitalen Welt ist „Made in Europe“ inzwischen eine echte Marke: 53 Prozent der Deutschen stufen in Europa entwickelte Technologien in Hinblick auf Datenschutz und Sicherheit als vertrauenswürdiger ein als solche, die aus den USA oder China stammen. Nur 29 Prozent sehen das nicht so. Die Digitalbranche sieht hier vor allem im Bereich Platform-to-Business großes Potenzial: 69 Prozent der befragten Unternehmen stufen ein deutsches beziehungsweise europäisches Produktionsnetzwerk als vertrauenswürdiger ein als Lösungen aus Übersee. 62 Prozent bescheinigen einer deutschen oder europäischen Lösung das Potenzial, sich als das entscheidende B2B-Plattformökonomiesystem zu etablieren.