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Berlin, Auckland und Moskau sind führend in der Mobilität

Mobility Futures Studie zeigt: Platz eins im „City Mobility Index“ geht an Berlin.
Kantar | 22.10.2019
Mobility Futures Studie: Berlin, Auckland und Moskau sind führend in der Mobilität © Kantar
 
Berlin und Auckland sind weltweit führend in der urbanen Mobilität, das ergibt eine neue Analyse aus der Studie Mobility Futures von Kantar. Die deutsche Hauptstadt führt den „City Mobility Index“ an, da sie einen kostengünstigen und einen einfachen Zugang zu einer Vielzahl von öffentlichen Verkehrsmitteln und Mitfahrgelegenheiten bietet. Umgekehrt stehen Johannesburg, Sao Paulo und Nairobi aufgrund der begrenzten öffentlichen Verkehrsinfrastruktur an letzter Stelle im Ranking. Der „City Mobility Index“ bewertet, wie bezahlbar und verfügbar verschiedene Verkehrsoptionen sind.

Auch München erzielt beim City Mobility Index mit Platz 5 einen der vorderen Ränge, womit beide deutschen Städte im internationalen Vergleich möglichst vielen ihrer Bürger Zugang zur städtischen Mobilität ermöglichen.

Die Studie Mobility Futures basiert auf mehr als 20.000 Interviews mit Bewohnern in 31 Städten und Tiefeninterviews mit 53 weltweit führenden Mobilitätsexperten. Ihr Ziel ist es, als Informationsgrundlage für die Planung und Entwicklung des städtischen Verkehrs auf der ganzen Welt zu dienen und zur Entwicklung von Geschäftsstrategien für neue und bestehende Akteure im Verkehrs- und Mobilitätssektor beizutragen.

Die Studie bewertet zudem die größten Städte der Welt in dem Pendler Index „Green Commuter Index" nach ihrer Umweltbilanz. Der Analyse zufolge sind asiatische Städte führend beim klimaschonenden Pendeln: Tokio liegt auf Platz eins gefolgt von Peking und Singapur. Dies ist auf einen geringen Anteil an Einzelfahrern und einen hohen Anteil an Fußgängern, Radfahrern und Nutzern des ÖPNV zurückzuführen. In Europa gilt London aufgrund seines ausgedehnten Bahn- und U-Bahn-Netzes als umweltfreundlichste Pendlerstadt.

Die deutschen Städte fallen im „Green Commuter Index“ zurück, da sowohl München als auch Berlin mit 30 Prozent bzw. 26 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Einzelfahrern hat.

Jedoch zeigt die Mobility Futures Studie von Kantar auch, dass viele Auto-Pendler nach alternativen Wegen suchen, um sich in der Stadt zu bewegen. Bei ihnen wächst der Wunsch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder als Beifahrer im Auto unterwegs zu sein.

Weitere Erkenntnisse aus der Studie


Das Auto ist immer noch König: Trotz wachsender Umweltbedenken lieben Pendler ihr Auto immer noch - sei es als Statussymbol, weil es bequem ist oder oft auch aus Not heraus aufgrund fehlender Alternativen. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs löst deutlich häufiger negative emotionale Reaktionen aus als die Nutzung der anderen Verkehrsmittel. So wünschen sich viele ÖPNV-Nutzer weltweit die Möglichkeit, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen – zum Beispiel auf das Fahrrad oder eBike.

Amsterdam und Kopenhagen sind die Heimat der „Super-Radfahrer“ der Welt und rangieren auf Platz eins bzw. zwei im „Kantar Cycle Index“. Peking rundet die ersten drei Plätze ab.

Die Bewohner der Städte Südostasiens benutzen besonders viele unterschiedliche Reise- bzw. Verkehrs-Apps, um in ihrer Stadt mobil zu sein. In China hingegen ist die durchschnittliche Anzahl der Apps niedriger als im Rest der Welt, da Auto- und Bike-Sharing-Anbieter bereits in andere weit verbreitete Apps wie Baidu, Alipay und WeChat integriert sind, um ihre Angebote noch besser zugänglich zu machen.

„Die großen Städte der Welt sind aufregende und energiegeladene Orte zum Leben - aber mit wachsender Bevölkerung und immer schnellerem Lebenstempo stellt die urbane Mobilität eine immer größere Herausforderung dar", sagte Guillaume Saint, Global Automotive & Mobility Lead bei Kantar.

„Unsere Studie zeigt, dass eine der größten Herausforderungen in den Metropolen von heute darin besteht, die Pendler von der Bequemlichkeit und dem Komfort ihrer Autos abzubringen und zu nachhaltigeren Verkehrsmitteln zu bewegen. Das Verständnis der Mobilitätsbedürfnisse, der „neuralgischen“ Punkte und der emotionalen Reaktionen der Menschen wird der Schlüssel zu einer sinnvollen Verhaltensänderung sein. Die Menschen nutzen eher Verkehrsmittel, die Freude in ihren Alltag bringen. Die Auswahl des Verkehrsmittels ist eher eine Entscheidung für den Lebensstil als die bloße Art, sich zu fortzubewegen.“

Die Kantar-Studie Mobility Futures befragte über 20.000 Stadtbewohner zu ihren Einstellungen und Präferenzen in Bezug auf Mobilität in ihrer Stadt sowie ihrem aktuellen und zukünftigen Mobilitätsverhalten. Die vollständige Studie wird im November verfügbar sein.