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Konsumklima stagniert

Konsumneigung zeigt sich bislang noch unbeeindruckt von konjunkturellem Gegenwind, Handelsstreit und Coronavirus.
GfK SE | 20.02.2020
Konsumklima stagniert © Pixabay / gonghuimin468
 

Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im Februar uneinheitlich und wenig verändert. Die Konjunkturerwartung legt etwas zu, während Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen müssen. Folglich prognostiziert GfK für März 2020 einen Wert von 9,8 Punkten und damit 0,1 Zähler weniger als im Februar dieses Jahres (9,9 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Februar 2020.

Leichte Rückgänge bei Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung führen aktuell dazu, dass das Konsumklima geringe Einbußen hinnehmen muss.

„Das Konsumklima kann damit seinen positiven Trend des Vormonats nicht fortsetzen. Die Ausbreitung des Coronavirus hat sicherlich dazu beigetragen, dass Verunsicherung unter den Verbrauchern aufkommt“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Ein durch das Virus ausgelöster Produktionsrückgang bzw. -stopp in Unternehmen in China kann dazu führen, dass auch die Produktion in Deutschland beeinträchtigt wird bzw. sogar ganz zum Stillstand kommt. Die Folge wäre Kurzarbeit bis hin zu möglichen Personalanpassungen. Und dies wäre für die Konsumstimmung wenig förderlich.“ 

GfK bestätigt ihre Prognose aus dem Vormonat, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um ein Prozent zunehmen wird.

Konjunkturerwartung mit zweitem Anstieg in Folge

Die Konjunkturerwartung scheint sich langsam wieder zu erholen. Im Februar legt der Indikator zum zweiten Mal in Folge zu. Er lässt damit sein Tief vom Herbst letzten Jahres mehr und mehr hinter sich. Das Plus in diesem Monat beträgt 4,9 Zähler. Mit aktuell 1,2 Punkten liegt er wieder knapp über seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa 0 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus nur noch 0,2 Zähler.

Trotz konjunktureller Schwächephasen verursacht durch den Handelsstreit zwischen USA und China und dem Coronavirus, sind die Signale vom deutschen Arbeitsmarkt bislang noch ermutigend. Die Beschäftigung bleibt weitgehend stabil, wenn auch die Dynamik der letzten Jahre der Vergangenheit angehört.

Einkommenserwartung mit leichten Verlusten

Die Einkommenserwartungen können im Februar nicht von den gestiegenen Konjunkturaussichten profitieren. Der Indikator büßt 3,4 Zähler ein und sinkt auf 41,2 Punkte. Dennoch bleibt das Niveau des Einkommensindikators weiterhin hoch, wenn auch das Minus im Vergleich zum Vorjahr 16,5 Punkte beträgt.

Aufgrund der im Großen und Ganzen stabilen Beschäftigungslage werden die Arbeitnehmer auch in diesem Jahr Einkommenszuwächse zu verzeichnen haben, wenn auch nicht mehr ganz so hoch wie zuletzt. Die Rentner können ebenfalls auf eine ansehnliche Erhöhung ihrer Bezüge hoffen.

Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich das Coronavirus auf die deutsche Wirtschaft auswirkt. Sollte es in China zu einem längeren Produktionsstopp kommen und dadurch die Belieferung der deutschen Wirtschaft mit Vorprodukten unterbrochen sein, besteht die Gefahr, dass die Angst vor Arbeitslosigkeit zunimmt. Dies würde sicherlich auch die Einkommensaussichten beeinträchtigen.

Konsumneigung behauptet sehr gutes Niveau

Trotz geringer Einbußen behauptet die Anschaffungsneigung im Februar 2020 ihr überaus gutes Niveau. Zwar verliert der Indikator 1,9 Zähler, aber mit 53,6 Punkten ist die Konsumlaune nach wie vor sehr ausgeprägt. Dies belegt auch die Tatsache, dass im Vergleich zum Vorjahr sogar ein kleines Plus von 1,7 Punkten zu verzeichnen ist.

Bislang zeigt sich die Konsumneigung noch unbeeindruckt von konjunkturellem Gegenwind, Handelsstreit und Coronavirus. Eine weitere Eskalation dieser Krisenherde birgt jedoch die Gefahr, dass der Höhenflug der Konsumstimmung ein Ende findet. Deshalb sollte auch aus Verbrauchersicht ein Augenmerk auf die Entschärfung dieser Krisen gelegt werden.

Stütze findet die Anschaffungsneigung noch immer durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Die Sparneigung verharrt auch im Februar tief im Keller. Sparen ist und bleibt keine sehr attraktive Alternative zum Konsum.