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Corona-Krise: Dunkle Wolken am Immobilien-Himmel - Abschwung trifft auch die Bauwirtschaft

Wie es weiter in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft? Nach einem mehr als zehnjährigen Wachstum ist das derzeit vollkommen unklar.
BAUHERRENreport GmbH | 15.04.2020
Erfolgsfaktor Bauherrenzufriedenheit © BAUHERRENreport GmbH
 

Zu verschieden sind die lesbaren Szenarien, zu mager deren relevanter Informationsgehalt.

Nahezu alle Vorhersagen für das laufende Jahr 2020 und für das nächste Jahr nach der Corona-Krise haben ihre Gültigkeit und damit ihre Bedeutung verloren.

Rezession ja - Prognose nein

Angst vor einer massiven Rezession macht derweil die Runde. Meinungen über Tatsachen sind selten geworden und driften zudem weit auseinander. Alles ohne positiven Ausblick für das laufende Jahr, geschweige denn für die mittelfristige Zukunft. Die Baustellen laufen zwar, aber es fragt sich, wie lange dies noch der Fall ist?

Stellt sich die Frage: Wohin kann und wird der Immobilienmarkt sich zukünftig entwickeln?

Sorgenfalten kündigen sich an, Entwicklungstendenzen zeichnen sich aber noch nicht ab

Problemlösungen und gute Gefühle zu verkaufen, fällt im Moment ganz sicher nicht leicht. Zu groß ist die Sorge vor einem Stillstand im Bausektor. Sei es hier durch fehlende Bauarbeiter aus dem Ausland, durch Erkrankungen der eigenen Belegschaft oder dem Ausfall relevanter Mitarbeiter in Genehmigungsbehörden.

Engpässe in der Materialversorgung und kollabierende Finanzierungen

Unterbrechungen und Abrisse von Lieferketten in der Materialversorgung tauchen immer öfter auf, Revisionen von eh schon knappen Finanzierungen mit sich anschließenden Kollapsen stehen bevor. Möglicherweise kommt es auch noch zu weitergehenden, behördlichen Entscheidungen bzw. Eingriffen mit Verboten. Die Lage ist und bleibt angespannt!

Wenn die Wirtschaft schwächelt, werden Investitionen zurückgestellt

Rückläufige Umsätze und fehlende Erträge belasten zunächst den Gewerbe- und Industriebau. Hier werden zuerst Investitionen in Sanierungen und Neubauten gestoppt oder storniert und Budgets eingefroren. So war es auch in der Finanzkrise 2008/2009. Ein Teil an öffentlichen Aufträgen könnte ebenfalls verschoben werden oder ganz ausbleiben. Dieser wiederum fehlt dann der Baukonjunktur zusätzlich.

Nach Corona werden die Karten neu gemischt

Erst wenn die aktuelle Corona-Krise überstanden ist, wird sich zeigen, wer in der Lage war, diese wirtschaftlich unbeschadet zu überleben. Das Lieferanten- und Kooperationspartner-Portfolio wird folgerichtig bei einigen Bauunternehmen neu aufzustellen sein. 

Beschäftigungseinbruch bedroht privaten Haus- und Wohnungsbau

Kurzarbeit und Verluste von Arbeitsplätzen bedrohen die Entwicklung auch im privaten Haus- und Wohnungsbau. Manches bereits genehmigte Bauvorhaben dürfte in der Finanzierung nachträglich kollabieren und deshalb nicht mehr gebaut werden. Viele Interessenten werden, angesichts der Unsicherheit bezüglich ihrer Beschäftigung und der damit verbundenen Einkommensperspektive, den Erwerb von Haus- oder Wohneigentum zeitlich nach hinten verschieben oder diesen Wunsch ganz aufgeben.

Kreditausfälle mit entsprechenden Folgen für Bauunternehmen kündigen sich an. Zusätzlich werden Mieter wie Vermieter einem wirtschaftlichen Druck ausgesetzt, der beide Parteien gleichermaßen zu Betroffenen macht.

Konzentration auf das Wesentliche gefragt

Jetzt gilt für Bauunternehmer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Liquiditätssteuerung, Mitarbeiterbindung, Prozess-Restrukturierung, Kostenmanagement und Qualitäts- und Onlinemarketing sind Themen, die dabei auf jeden Fall eine hohe Priorität genießen dürften.

Verantwortlich: Theo van der Burgt (GF BAUHERRENreport GmbH)