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Streaming wird in der Generation Y und Z zur Gewohnheit

TV und das Fernsehgerät werden abgelöst. Potenzial der Streaming-Dienste noch lange nicht ausgeschöpft.
APPINIO GmbH | 28.07.2020
Streaming pro Woche seit der Corona-Pandemie © APPINIO GmbH
 

Das Streamen von Filmen und Serien ist ein fester Bestandteil im Alltag der Generationen Y und Z . Durch die Corona-Pandemie hat die Nutzung der Streaming-Dienste zugenommen - doch wenn man einmal genauer nachfragt, können die Angebote von Netflix oder Amazon Prime Video noch weiter optimiert werden. Eine Studie von Fina Digital, einer international tätigen Digital-Agentur aus Hamburg, und Appinio, der weltweit schnellsten Marktforschungsplattform, zeigt, welche Potenziale vorhanden sind, um den Bedürfnissen der Streaming-Nutzer noch weiter entgegen zu kommen.

Die Umfrage (1005 TeilnehmerInnen zwischen 16 und 40 Jahren, die mindestens einen Streamingdienst benutzen, Juli 2020), die neben dem Streaming-Verhalten der Nutzenden auch auf deren mögliche Wünsche eingeht, soll Anbietern sowie Content- und Medienproduzenten Anregungen bieten, um mit neuen Ideen zu begeistern.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:  

Streaming wird zur Gewohnheit, TV und das Fernsehgerät in der Generation Y und Z abgelöst

Wer ein Streaming-Angebot nutzt, tut dies auch regelmäßig. 59 % der Befragten nutzen täglich Streaming-Angebote, im Vergleich hierzu schauen nur 31 % der Befragten täglich Fernsehen.

Für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren ist das Smartphone das wichtigste Endgerät für das Streamen von Serien und Filmen. 39 % der Befragten in dieser Altersgruppe nutzen ihr Smartphone, um Filme und Serien zu streamen, nur 20 % tun dies über einen SmartTV bzw. 16 % über ein Fernsehgerät und einen Streaming Stick.

Streaming vor und während der Corona-Pandemie

Vor der Corona-Pandemie schauten die TeilnehmerInnen der Studie durchschnittlich zwischen 3 und 5 Stunden (25 %) und zwischen 6 und 9 Stunden (24 %) pro Woche Filme und Serien über ihren Streaming-Anbieter. Seit der Corona-Pandemie ist die Anzahl der Stunden, die pro Woche für Streaming aufgewendet werden, besonders in den Haushalten gestiegen, wo mehr als 10 Stunden pro Woche gestreamt wird. Am deutlichsten ist die Zunahme in der Zeitspanne von 15-19 Stunden (+5 %) und 20 bis 25 Stunden (+4 %) zu erkennen. Ein Plus um 5 % ist ab +30 Stunden pro Woche zu verzeichnen. Hier stieg der Wert von 4 % auf 9 % an.

Gründe für die Nutzung von Streaming-Angeboten

Einer der Hauptgründe für die Nutzung von Streaming-Diensten, ist die Möglichkeit zu entspannen und abzuschalten (47 %). Aber auch als Zeitvertreib und gegen Langeweile hilft Streaming (43 %). Das zeitunabhängige Sehen von Filmen und Serien finden 44 % der Befragten gut, ebenso die große Auswahl von Serien sowie deren sofortige Verfügbarkeit (52 %). Junge Menschen zwischen 16 und 17 Jahren sagen zum Beispiel um 14 % häufiger, dass sie Streaming zum Zeitvertreib und gegen Langeweile nutzen und für die Gruppe der 33-40-Jährigen zählen das Sehen von Filmen und Serien ohne Werbeunterbrechung (+9 %) und das zeitunabhängige Sehen von Filmen und Serien (+8 %) zu den Hauptgründen.

Ist Streaming Zeitverschwendung?

Auf die Frage, ob die Befragten auch schon mal das Gefühl gehabt haben, ihre Zeit mit Streaming zu verschwenden, stimmten mehr als die Hälfte (54 %) dieser Aussage (eher) zu. Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren sagen dabei um 7% häufiger „Ja“, 33 bis 40-Jährige sagen um 7% häufiger „Eher nein“. Dennoch bestätigen knapp die Hälfte der 33- bis 40-Jährigen, dass sie ihre Zeit mit Streaming verschwendet haben.

Netflix am bekanntesten – Amazon und Disney+ nah dran

Von den Befragten kennen 95 % Netflix als Streaming-Marke, 88 % Amazon Prime Video und 81 % Disney+. Sky folgt mit 79 %, YouTube Premium (66 %) und Joyn (63 %). Männer nennen häufiger DAZN als Anbieter (+17 %, 59 % Männer vs. 32 % Frauen) und die Zielgruppe der 33-40-Jährigen sagen häufiger „Zattoo“ (+11 %).

Von den genannten Streaming-Diensten wird zumindest gelegentlich Netflix (81 %) genutzt. Amazon Prime Video (53 %) und Disney+ (28 %) folgen als Zweit- und Drittplatzierte. Amazon Prime Video ist bei Millenials beliebter: sie sagen um 8% häufiger, dass sie zumindest gelegentlich den Dienst nutzen.

Zufriedenheit auf hohem Niveau

Die Befragten gaben an, besonders zufrieden mit der Qualität und Geschwindigkeit des Streams zu sein (76 %). Aber auch die Nutzerfreundlichkeit kommt gut an (74 %). An dritter Stelle auf der Zufriedenheitsskala folgen Eigenproduktionen (64 %). Trotz der hohen Zufriedenheit bejahen 40 % der Studienteilnehmer die Frage, ob sie sich von ihrem Streaming-Anbieter etwas wünschen würden, z.B. mehr Auswahl an beliebten oder alten Filmen, die Verfügbarkeit von Klassikern sowie das Fortsetzen erfolgreicher Serien, anstelle neuer Produktionen.

Neue Ideen für Anbieter und Content-Produzenten

Um herauszufinden, welche neuen Dienste von den Nutzenden am besten beurteilt werden, stellten Appinio und Fina Digital verschiedene Antworten zu neuen möglichen Dienstleistungen vor. Die Teilnehmenden der Umfrage können sich besonders gut vorstellen, dass ihre Streaming-Anbieter mehr in Sachen soziales Engagement (38 %) unternehmen könnten. Zudem ist die Verfügbarkeit von Making-of-Angeboten (43 %) oder die Verfügbarkeit von Bildungsinhalten vorstellbar (37 %). Knapp jeder Dritte (30 %) der Studienteilnehmer wünschen sich außerdem Nachrichten & News.

Svea Fina, CEO und Gründerin von Fina Digital, sagt: „Das Potenzial von Streaming-Diensten ist lange noch nicht ausgeschöpft. Dies zeigen die Wünsche der Studienteilnehmenden. Streaming-Anbieter können neben ihren klassischen Diensten mit weiteren Angeboten wie z.B. passgenauen Content-Marketing-Strategien neue Zielgruppen gewinnen und bestehende Nutzer langfristig an sich binden. Dieser Aufgabe müssen sich Streaming-Dienste stellen, um auch über die Dauer von Corona hinweg zu begeistern. Der Anbieter der seine Nutzenden am besten kennt, am schnellsten reagiert und die kreativsten Formate entwickelt, kann in diesem stark umkämpften Markt sich positiv abheben und an Format gewinnen.”

Jonathan Kurfess, CEO und Gründer von Appinio GmbH, erklärt: „In schnell wachsenden Märkten wie dem Online-Streaming, ist es extrem wichtig, seine Zielgruppe genau zu kennen. Regelmäßige Marktforschung hilft dabei, Trends und Potenziale zu erkennen und in diesem Fall die Zielgruppen und deren Sehgewohnheiten früh in die Entwicklung neuer Formate einzubeziehen. Mit Appinio, einem Echtzeit-Marktforschungsinstitut, ist dieses kundenzentrierte Arbeiten erstmals ohne Zeitverlust möglich.”

Methodik:

Mobile/Online-Befragung mit 1005 Teilnehmern (m/w) zwischen 16 und 40 Jahren, die mindestens einen Streaminganbieter nutzen, durchgeführt von der Marktforschungsplattform Appinio am 01.07.2020. Durchschnittsalter: 25.6 Jahre