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Nach 30 Jahren Wiedervereinigung – Ostdeutsche sind häufiger als Westdeutsche stolz darauf, deutsch zu sein

Umfrage über deutschen Stolz, die Bedeutung des 3. Oktobers als Feiertag und die Frage, für wen die deutsche Einheit mehr Vorteile gebracht habe.
Nach 30 Jahren Wiedervereinigung – Ostdeutsche sind häufiger als Westdeutsche stolz darauf, deutsch zu sein © YouGov Deutschland GmbH
 

Am 3. Oktober 2020 feiert Deutschland 30 Jahre Wiedervereinigung – 30 Jahre zuvor wurde am gleichen Tag der Wiedervereinigungsvertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik rechtskräftig. Die deutsche Teilung war überwunden. Die Identifikation mit Deutschland ist unter Deutschen hoch: 70 Prozent der Befragten geben an, dass sie stolz darauf seien, deutsch zu sein. Häufiger sagen dies in Ostdeutschland Lebende (75 Prozent). Unter den in Westdeutschland Lebenden sagen dies 69 Prozent. 15 Prozent der Deutschen sind nicht stolz darauf, deutsch zu sein.

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die 2.036 Personen zwischen dem 24. und 26.08.2020 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Wiedervereinigung häufiger für Ostdeutsche von persönlichem Vorteil

Dass die deutsche Einheit für sie persönlich mehr Vorteile gebracht habe, sagen knapp drei von zehn (29 Prozent) der deutschen Befragten. Dass Vor- und Nachteile sich die Waage halten, geben 38 Prozent an. Für 14 Prozent überwiegen für sie persönlich die Nachteile. Eine genauere Analyse zeigt, dass Ostdeutsche (46 Prozent) viel häufiger angeben, dass ihnen die Wiedervereinigung persönlich Vorteile gebracht habe, als Westdeutsche (24 Prozent).

Dass Mauerfall und deutsche Einheit für Gesamtdeutschland mehr Vorteile gebracht haben, sagen 46 Prozent der Befragten, davon Ostdeutsche (56 Prozent) häufiger als Westdeutsche (44 Prozent). Dass die Vorteile für Westdeutschland überwiegen, sagen 31 Prozent der Gesamtbevölkerung, davon Ostdeutsche häufiger (47 Prozent) als Westdeutsche (27 Prozent). Dass die Wiedervereinigung wiederum mehr Vorteile für Ostdeutschland gebracht habe, sagt die Mehrheit aller Befragten (61 Prozent). Dies sagen Westdeutsche häufiger (65 Prozent vs. 47 Prozent der Ostdeutschen).

Mehrheit der Deutschen kann Hintergründe zur deutschen Teilung benennen

71 Prozent der Deutschen geben an, die historischen Hintergründe der deutschen Teilung und des Mauerbaus benennen zu können, 21 Prozent wiederum sagen, dies nicht zu können. Ostdeutsche geben häufiger an (76 Prozent), die historischen Hintergründe zu kennen, als Westdeutsche (70 Prozent). Der Altersvergleich zeigt, dass Befragte ab 55 Jahren bei dieser Frage am besten informiert sind: 75 Prozent machen die Angabe, die historischen Hintergründe der deutschen Teilung zu kennen. Unter 18- bis 34-Jährigen sagen dies 64 Prozent.

Der Tag der Deutschen Einheit hat für Westdeutsche seltener eine Bedeutung als für Ostdeutsche

Die Hälfte aller Befragten (51 Prozent) gibt an, dass der 3. Oktober als Gedenktag für sie keine besondere Bedeutung habe. Westdeutsche sagen dies häufiger (52 Prozent) als Ostdeutsche (46 Prozent). Dass der Tag der Wiedervereinigung zum Feiertag erklärt wurde, findet ein Großteil der Deutschen richtig (70 Prozent). Knapp weniger als ein Fünftel (18 Prozent) findet es nicht richtig. Für 63 Prozent aller Befragten ist die deutsche Wiedervereinigung das wichtigste deutsche historische Ereignis im 20. Jahrhundert.