print logo

Digital Mentor – Qualifizierung für die Arbeit mit künstlicher Intelligenz

Die Arbeitswelt verändert sich. Neues Projekt am ifaa entwickelt ein Konzept zur Qualifizierung von Digital-Mentoren für Betriebe.
Digital Mentor – Qualifizierung für die Arbeit mit künstlicher Intelligenz © pixabay / Gerd Altmann
 

Wer in meinem Betrieb kennt sich sowohl mit den technischen Eigenheiten von KI aus und weiß zudem, was es bezüglich der Führung, der Gesundheit und auch der Sicherheit im Betrieb zu beachten gilt? Diese und weitere zentrale Fragen zur Etablierung eines Digital-Mentors untersucht und beantwortet das ifaa - Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. als Konsortialführer im Rahmen des dreijährigen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Forschungsprojekts „Digital-Mentor - Modell und Erprobung eines präventiv agierenden KI-Helfers“.
Ziel des Projekts


„Ziele des Projekts sind zum einen die Entwicklung eines Konzeptes, welche Anforderungen an eine Person in der Funktion eines Digital-Mentors zu stellen sind,“ so Dr. Martina Frost, Projektleiterin von enAlble und wissenschaftliche Expertin am ifaa. Zudem wird ein Lern- und Qualifizierungskonzept für den Digital-Mentor entwickelt und der Einsatz erster Pilot-Digital-Mentoren in Betrieben erprobt.


Bisher Konzentration auf technische Aspekte


Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und ihre Beschäftigten stehen aufgrund ihrer spezifischen Bedingungen (zum Beispiel fehlende personelle, finanzielle, zeitliche Ressourcen und KI-Kompetenzen) vor der Herausforderung, sinnvolle KI-Anwendungen für ihr  Unternehmen zu erkennen, diese strategisch zu bewerten sowie präventiv, partizipativ und produktiv zu gestalten und zu nutzen. Die bisher vorhandenen externen KI-Berater konzentrieren sich bei ihrer Beratung dabei fast ausschließlich an den technischen Aspekten.


Neue Funktion des Digital Mentors: Bindeglied zu Führungskräften und Beschäftigten


Die neu zu entwickelnde Funktion des Digital-Mentors kann Führungskräfte und Beschäftigte in KMU und ihre Betriebsräte gezielt dazu befähigen, entscheidende (Wissens-) Lücken zu schließen und eine, für alle Seiten gewinnbringende KI-Nutzung zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist, dass der Digital-Mentor neben technischen KI-Grundkenntnissen vor allem Kompetenzen in der Arbeits- und Organisationsgestaltung und in der Gestaltung einer innovationsförderlichen, wertschätzenden Unternehmenskultur besitzt.


Der Digital Mentor


- fokussiert sich darauf, dass neben den betrieblichen Anforderungen an KI auch die die Bedarfe und Anforderungen (z. B. Kompetenzen) der Beschäftigten und Führungskräfte von Anfang an im Veränderungs- und Entwicklungsprozess berücksichtigt werden.

- überprüft produktive und präventive Gesichtspunkte beim Einsatz von KI

- nutzt seine kommunikativen und sozialen Kompetenzen, um alle Beteiligten bei der Einführung und Nutzung von KI einzubinden

- unterstützt Führungskräfte, Beschäftigte und Betriebsräte beim Veränderungsprozess im Unternehmen

- unterstützt die Beteiligten in der selbstständigen Weiterentwicklung
„Zudem soll erprobt werden, inwiefern Betriebsratsmitglieder und weitere betriebliche Akteure selbst als Digitale-Mentoren ausgebildet werden und agieren können. Das Projekt enAlble ist somit ein Lern- und Experimentierraum für die präventive Nutzung von KI für und von KMU,“ fasst Frost zusammen.

Interdisziplinäres Team im Verbund mit Praxis- und Umsetzungspartnern

Das dreijährige Verbundprojekt wird im Rahmen der Bekanntmachung des BMAS „Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im digitalen Wandel (Lern- und Experimentierräume KI)“ durchgeführt und ist am 25.09.2020 gestartet.

Als Verbundpartner sind an dem Projekt beteiligt:
-  ifaa - Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. – Düsseldorf
- G-ibs mbH - GeseIlschaft für Innovation, Beratung und Service - Berlin
- Stiftung „Mittelstand – Gesellschaft – Verantwortung“
- RKW - Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. - Eschborn
-  youCcom GmbH - Essen
- ed-media e.V. - Institut für Innovation in Bildungs- und Unternehmensprozessen - Zweibrücken
- IZAG gGmbH - Institut für zukunftsorientierte Arbeitsgestaltung - Magdeburg

Zudem ist eine Vielzahl von Unternehmen am Projekt beteiligt sowie vier geförderte Betriebe.

Valuepartner
- BDA – Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
- METALL NRW - Verband der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen e. V.
- Arbeitgeberverband Region Braunschweig e.V
- HESSENMETALL - Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V.
- Südwestmetall - Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V.
- Offensive Mittelstand (nationale Initiative)
- ZDH - Zentralverband des Deutschen Handwerks
- Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern
- DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V.
- Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)