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Transformationsdruck in Rechtsabteilungen wächst

Digitalisierte Services als Wettbewerbsvorteil im Pitch.
© Pixabay / Free-Photos
 

Die Nachfrage nach digitalisierten Rechtsdienstleistungen und alternativen Preismodellen ist bei den Hausjustiziaren deutscher Konzerne und Großunternehmen gestiegen. Mit beiden Themen befassen sich zunehmend auch Rechtsanwaltskanzleien sowie die Rechtsanwaltsgesellschaften der Big Four.
Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Themendossier „Rechtsmarkt im Wandel“ des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder. Die Publikation entstand in Zusammenarbeit mit KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (KPMG Law) und basiert auf Tiefeninterviews mit ausgewählten General Counsels von DAX-30-Unternehmen. Das neue Themendossier ist auf den Websites von KPMG Law und Lünendonk kostenlos abrufbar.

Rechtsabteilungen reagieren auf unternehmerischen Kostendruck

Häufig erfolgen Auftragsvergaben auf Basis interner Bewertungslisten über die bisherige Zusammenarbeit mit Rechtsberatern. Eine qualitative Befragung der General Counsels ergab, dass langjährige Partner dabei derzeit noch den Vorzug genießen. Zunehmend sei allerdings ein Kostendruck seitens der Finanzer wahrzunehmen. Somit gewinnen neue Vergütungsmodelle abseits traditioneller Stundensätze im Pitch und in der laufenden Zusammenarbeit an Bedeutung.

„Bei knappen Finanzmitteln reagieren Rechtsabteilungen auf zwei Weisen: Entweder werden Rechtsprojekte intern priorisiert oder aber es werden Honorarverhandlungen mit dem jeweiligen Rechtsdienstleister geführt“, beobachtet Jörg Hossenfelder, Autor des Themendossiers. „Unsere Befragung ergab, dass häufig von Budgetobergrenzen oder Pauschalbeträgen (sogenannte ‚flat fees‘) Gebrauch gemacht wird.“

Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil

Im Zuge der Corona-Pandemie hat der Einsatz digitaler Tools bei den befragten General Counsels stark an Bedeutung gewonnen. „In Zeiten digitaler Transformation müssen Rechtsabteilungen anschlussfähig bleiben und neue Technologien bei der effizienten Gestaltung von Arbeitsabläufen berücksichtigen. Die Abteilung sollte sich als agiler und proaktiver Business Partner verstehen, um das Management bei der Umsetzung strategischer Unternehmensziele aktiv zu unterstützen“, analysiert Mathias Oberndörfer, Geschäftsführer der KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft.

Ebenso setzen General Counsels bei ihren Rechtsberatungen eine hohe Digitalkompetenz voraus. Derzeit im Einsatz sind dort Basistools wie Contract Builder, Chatbots oder eSignature. Das darüberhinausgehende Potenzial ist erheblich und die Bandbreite von Legal Tech bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Kostensenkungen sowie Qualitäts- und Effizienzsteigerungen der Services werden erwartet. Eine entsprechende Schärfung des Serviceangebots wird künftig einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.