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Netflix und Amazon Prime führend im deutschen Streaming-Markt

Studie zum Entertainment on Demand (EoD) Markt in Deutschland im ersten Quartal 2021.
Kantar | 04.05.2021
Netflix und Amazon Prime führend im deutschen Streaming-Markt © freepik / user2846165
 

Die internationale Marketingberatung Kantar hat heute die Ergebnisse einer nun auch auf den deutschen Markt ausgeweiteten „Entertainment on Demand (EoD)“-Studie vorgestellt. Die vorgelegten Daten beleuchten die gesamte Customer Journey im Bereich EoD und bieten den im Markt tätigen Unternehmen und Diensten sowie Investoren und Konsumenten einen ausgezeichneten Überblick der aktuellen Entwicklungen in der EoD-Branche in Deutschland.

„Ende März 2021 hatten 49,2% der deutschen Haushalte SVOD-Abonnements abgeschlossen. Das dokumentiert einerseits die hohe Akzeptanz der Deutschen für kostenpflichtige Streamingdienste, zeigt andererseits aber auch, dass die Angebote der Branche nach wie vor hohes Wachstumspotenzial besitzen. Mit Blick auf Abschlüsse neuer Abonnements konnte Netflix die Spitzenposition im ersten Quartal 2021 knapp vor Amazon Prime Video behaupten. Amazon Prime Video hingegen liegt bei der Abonnentenanzahl insgesamt vor Netflix und hat 1,22 Millionen aktive Nutzer mehr als der Konkurrent“, so Dominic Sunnebo, Senior Vice President für den Bereich Worldpanel bei Kantar.

Amazon Prime Video profitiert stark davon, ein Bestandteil der Prime-Mitgliedschaft zu sein. Denn Prime hat durch Covid-19 und dem damit verbundenen anhaltenden Trend zu verstärktem Online-Shopping einen deutlichen Anstieg an Nutzerzahlen erfahren. Ende März 2021 hatten 46,4% der deutschen Haushalte eine Amazon Prime-Mitgliedschaft abgeschlossen. Davon sind 71,7% aktive Nutzer von Prime Video – ein deutlich höherer Anteil als in Großbritannien oder in den USA. Ein interessanter Aspekt in diesem Zusammenhang: Nur rund ein Viertel der deutschen SVOD-Haushalte begnügt sich mit einem Streaming-Anbieter – immerhin 73% der SVOD-Haushalte haben bereits zwei oder mehr Streaming-Dienste abonniert. 

Die beliebtesten Produktionen: Vikings, The Walking Dead und Haus des Geldes

Die beliebteste Produktion der Deutschen im ersten Quartal 2021 war Vikings, die auf Amazon Prime Video verfügbar ist. Auf den weiteren Plätzen folgen The Walking Dead und Haus des Geldes. Die Netflix-Produktion Dark war der erfolgreichste deutsche Titel auf Platz 13. Auch The Mandalorian von Disney+ bleibt auf Platz 8 weiterhin populär. Die erst kürzlich erschienene Serie Wandavision (ebenfalls Disney+) landet auf Platz 14.

Netflix genießt die höchste Kundenzufriedenheit

Während Amazon Prime Video im Bereich der Abonnentenzahlen insgesamt führend ist, schneidet Netflix bei der Mitgliederzufriedenheit am besten ab. Netflix Kunden schätzen insbesondere die Breite und Vielfalt des Angebots und die Menge selbstproduzierter Inhalte. Die deutschen Anbieter TV Now Premium und Joyn Plus+ machten im Bereich Preisleistungsverhältnis das Rennen. Mit Blick auf die Qualität des Angebots liegen Netflix und Disney+ nahezu gleich auf. Netflix erklärtes Ziel, eine wachsende Anzahl an Neuveröffentlichungen bereitzustellen, trägt Früchte. Denn die Zufriedenheit mit dem Angebot neuveröffentlichter Produktionen ist bei Netflix deutlich höher als bei den Wettbewerbern.

Während die Marktdurchdringung von SVOD-Angeboten in Deutschland weiter steigt, gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass Verbraucher ihre Video-Streaming-Abonnements immer aktiver organisieren. Immerhin 14% der Konsumenten, die im ersten Quartal 2021 ein neues SVOD-Abonnement abschlossen, kündigten dafür ein bestehendes Abonnement. Und 13% der Verbraucher, die dem SVOD-Markt zuvor komplett den Rücken kehrten, schlossen ein neues Abo ab und traten dem Markt wieder bei.

„Die Anzahl der SVOD-Optionen nimmt zu und zugleich fragmentieren die Angebote immer stärker. Daher suchen die Verbraucher nach Möglichkeiten, ihre Ausgaben zu begrenzen und gleichzeitig die Inhalte konsumieren zu können, die sie sich wünschen. Dieser Trend wird sich weiter beschleunigen und SVOD-Dienste zwingen, sich stärker als bislang auf Kundenbindung zu konzentrieren und ein langfristig interessantes Angebot zu entwickeln“, erklärt Dominic Sunnebo abschließend.