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Personaldienstleister für IT-Freelancer verzeichnen 2020 Umsatzrückgang um 2,1 Prozent

Westhouse wächst nach Übernahme von Future Consulting um 18,5 Prozent. Anteil der Remote-Projekte nimmt deutlich zu.
© freepik / standret
 

Die führenden zehn Personaldienstleister für die Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern melden für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Entwicklung der Top 10 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (-1,9 %). Auf das laufende und kommende Jahr blicken die Unternehmen optimistisch: Sie rechnen mit einem durchschnittlichen Umsatzanstieg von 11,9 Prozent für 2021 und sogar 12,9 Prozent für 2022.

Das sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Liste und -Studie 2021 „Führende Anbieter für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“, die das Marktforschungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder, Mindelheim, veröffentlichte. Das Ranking steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum Download bereit, die detaillierte Marktsegmentstudie erscheint im September 2021.

Die Lünendonk-Marktsegmentliste 2021 im Überblick

Hays ist mit einem Umsatz von 931,9 Millionen Euro auch im Jahr 2021 unangefochtener Marktführer. Trotz eines Umsatzrückgangs von 132,4 Millionen Euro oder 12,4 Prozent in 2020 erwirtschaftet Hays den 2,6-fachen Umsatz der zweitplatzierten Gulp-Gruppe, einer Randstad-Tochter. Gulp steigerte den Umsatz gegen den Markttrend um 1,7 Prozent auf nun 357,1 Millionen Euro. An dritter Position steht mit einem Umsatz von 169,8 Millionen Euro SThree (-5,3 %). Dahinter folgt Allgeier Experts auf Rang vier mit dem dritthöchsten Umsatzwachstum der Top 10 (4,8 %; 2020: 142,5 Mio. €).

Westhouse verbessert sich unter anderem aufgrund des Zusammenschlusses mit Future Consulting um zwei Listenränge auf Rang fünf. Das Unternehmen schließt das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzplus von 18,4 Millionen Euro oder 18,5 Prozent auf nun 117,5 Millionen Euro ab. Etengo verzeichnet einen Umsatzrückgang von 12,3 Prozent und erreicht nun mit 116,2 Millionen Euro Listenrang sechs. Mit einer Differenz im Segmentumsatz von 1,3 Millionen Euro liegen beide Unternehmen nahezu gleichauf. Dies ist gleichzeitig der geringste Abstand zwischen zwei Listenunternehmen.

Auf den Folgeplätzen liegen die Solcom GmbH, Reutlingen, mit 106,4 Millionen Euro, Ferchau aus Gummersbach mit geschätzten 67,5 Millionen Euro Umsatz (-18,8 %), die Top itservices AG, Unterhaching, mit 64,8 Millionen Euro (-4,7 %) und die Questax AG, Heidelberg, mit 55,2 Millionen Euro (15,4 %).

Der kumulierte Umsatz der Top 10 ging von 2.276,2 Millionen Euro im Jahr 2019 auf nun 2.128,7 Millionen Euro zurück. Das entspricht einem Rückgang um 6,5 Prozent. Die durchschnittliche Veränderung der zehn führenden Unternehmen liegt indes bei -2,1 Prozent.

Zunahme an Remote-Arbeit führt zu mehr Flexibilität

Die Corona-Pandemie hat die Bereitschaft der Kunden erhöht, IT-Freelancer remote arbeiten zu lassen. Bei knapp drei Viertel der Projekte ist inzwischen eine Remote-Tätigkeit der IT-Freelancer erlaubt (Vorjahr 2019: ca. 50 %). Laut Angaben der befragten Unternehmen verstärke der erhöhte Anteil an Remote Work den Trend zu einer flexiblen Projektumsetzung in der Organisation. 86 Prozent der Anbieter ziehen für Remote Work eine niedrigere Tages- beziehungsweise Stundensatzkalkulation heran. Diese Remote-Raten liegen im Durchschnitt 10 Prozent niedriger. Studienautorin und Lünendonk-Consultant Lena Krumm sagt hierzu: „Der steigende Anteil an Projekten, bei denen der Kunde eine Remote-Tätigkeit des IT-Freelancers erlaubt, ist sicherlich durch die Corona-Pandemie getrieben. Jedoch haben wir bereits in der Vorjahresstudie einen deutlichen Anstieg an Remote-Projekten beobachtet.“