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Musik- und Veranstaltungswirtschaft kooperieren beim Green Deal

Damit wollen sie gemeinsam dazu beitragen, die Ziele des Green Deals der Europäischen Union zu erreichen.
Musik- und Veranstaltungswirtschaft kooperieren beim Green Deal © freepik / jcomp
 

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben die Verbände des Forums Veranstaltungswirtschaft und des Forums Musikwirtschaft, den Allianzen maßgeblicher Verbände des jeweiligen Wirtschaftszweigs, einen Schulterschluss vereinbart. Damit wollen sie gemeinsam dazu beitragen, die Ziele des Green Deals der Europäischen Union zu erreichen. Alle 27 EU-Mitgliedstaaten haben sich mit dem Green Deal verpflichtet, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Sie vereinbarten hierzu, die Emissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.

Der Green Deal soll aber zugleich eine Chance für die Entwicklung eines neuen Wirtschaftsmodells bieten. Unternehmen in allen Wirtschaftssektoren sind aufgefordert, öffentliche und überprüfbare Verpflichtungen einzugehen, um ihren gesamten CO2-Fußabdruck zu verringern, nachhaltigere Produkte herzustellen und zu vermarkten und ihre Bemühungen zu verdoppeln, um die Verbraucher über die Auswirkungen ihrer Konsumentscheidungen zu sensibilisieren. Die dazu in den nächsten Jahren zu verabschiedenden Gesetze werden nicht nur die Bürger, sondern auch die Unternehmen für kommende Generationen betreffen. Sie werden nicht nur die Strukturen der produzierenden Industrie, sondern auch den Dienstleistungsbereich inklusive der Veranstaltungs- und Musikwirtschaft fundamental verändern. Dazu zählen Künstler, Hallen- und Musikclubbetreiber, Konzert- und Künstleragenturen, Künstlermanager, Messeveranstalter, der Musikalienfachhandel, die Tonträgerindustrie und alle Dienstleister der beiden Wirtschaftsbereiche.

Zur Vorbereitung ihrer Maßnahmen führt die EU Konsultationsprozesse durch, an denen sich die Verbände der beiden Foren mit von ihnen entsandten Experten beteiligen werden. Die beiden Branchen wollen damit in die Prozesse der EU ihr Branchen know how einbringen, um einerseits die größte Effizienz für ihre Branchen zu erreichen, anderseits aber auch beratend tätig zu werden, damit branchenrelevante Entscheidungen praxisgerecht gestaltet werden. Die Verbände wollen aber auch eine Diskussion über strukturelle Änderungen anstoßen, um deutlich zu machen, dass wirklich alle betroffen sind.

„Die Frage, was der Rigger für die Nachhaltigkeit tun kann, hat in unserem Verband viele Folgefragen aufgeworfen und gezeigt, dass dieses Thema alle angeht. Egal ob Sosloselbstständige oder Arbeitgeber: alle müssen Ihren Teil beitragen. Die ISDV-Mitglieder haben dies erkannt und begonnen zu handeln.“ sagt Marcus Pohl, Vorsitzender des ISDV.

„Schon bei der Ökodesign-Verordnung und RoHS-Richtlinie konnten wir wichtige Bausteine für nachhaltiges Wirtschaften in der Veranstaltungswirtschaft in Brüssel verhandeln. Nun sind wir dabei, grundlegende Voraussetzungen für die kommenden ordnungspolitischen Maßnahmen mitzugestalten. Schön, dass das Forum Musikwirtschaft mit dem Forum Veranstaltungswirtschaft gemeinsam handelt.“ sagt Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT.

„Wir werden alle prüfen müssen, welchen Beitrag wir zur Erreichung von Nachhaltigkeit, der Wiederwendbarkeit von Produkten und Produktionsstoffen sowie zum Kampf gegen den Klimawandel leisten können. Im Schulterschluss werden die Verbände der Veranstaltungs- und Musikwirtschaft dazu nun branchenspezifische Konzepte entwickeln und ihre  Mitglieder dabei unterstützen, diese umzusetzen.” betont Prof. Jens Michow, Präsident des BDKV.

„Im kommenden Jahr startet die Erarbeitung des Umweltzeichens Blauer Engel für nachhaltige Veranstaltungen. Diese Arbeit wollen wir langfristig auch auf die europäische Ebene heben und dabei unsere langjährigen Erfahrungen im nachhaltigen Betrieb von Veranstaltungsstätten im Rahmen des Green Deal einbringen.“ ergänzt Timo Feuerbach, Geschäftsführer des EVVC.