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Nation Brands Index 2021: Deutschland zum siebten Mal vorne, Kanada und Japan dahinter

Großbritannien stürzt ab, Ansehen der USA erholt sich langsam. Reiselust klettert auf neuen Höchststand.
Ipsos GmbH | 04.11.2021
Germany's NBI 2021 - Brand Overview © Ipsos
 

Deutschland behauptet zum fünften Mal in Folge die Spitzenposition im Anholt-Ipsos Nation Brands Index (NBI), eine Ipsos-Studie in Zusammenarbeit mit Politikberater Anholt, die jährlich das Markenimage von weltweit 60 Nationen ermittelt. Untersucht wird die aktuelle Reputation eines Landes anhand der sechs Kategorien Einwanderung und Investitionen, Exporte, Kultur, Menschen, Regierung und Tourismus.

Die Rangliste wird nach den Jahren 2008, 2014, 2017, 2018, 2019 und 2020 bereits zum siebten Mal von der ›Marke Deutschland‹ angeführt. Mit Ausnahme des erneuten Spitzenreiters kommt es bei den restlichen Top 10 Nationen im Vergleich zum Vorjahr jedoch zu deutlichen Verschiebungen.
 

Image-Weltmeister: Deutschland behauptet Spitzenposition

Mit einem weiteren ersten Platz hat Deutschland nun den Rekord der USA von sieben Jahren als bestplatzierte NBI-Nation eingestellt. Wie schon in den Vorjahren liegt Deutschlands Stärke vor allem in den konstant guten Bewertungen über mehrere Reputationskategorien hinweg begründet.

Besonders positiv werden die Qualität deutscher Produkte, die Attraktivität von Investitionen in deutsche Unternehmen, die Beschäftigungsfähigkeit von deutschen Arbeitnehmern, das Engagement der Bundesregierung im Kampf gegen Armut und die herausragenden Leistungen von deutschen Athleten im Sport wahrgenommen – in allen fünf genannten Subkategorien des Nation Brands Index 2021 rangiert Deutschland auf einem der ersten beiden Plätzen.
 

Kanada und Japan in den Top 3, Großbritannien stürzt ab

Zum ersten Mal überhaupt ist Kanada auf den zweiten Platz vorgerückt und punktet dabei vor allem mit drei ersten Plätzen in den Bereichen Einwanderung und Investitionen, Menschen und Regierung. Japan ist zum ersten Mal seit 2018 wieder in den Top 3 vertreten und profitiert insbesondere von positiven Wahrnehmungen in den Kategorien Exporte, Kultur, Menschen und Tourismus. Auch Italien rückt im Image-Ranking vom sechsten auf den vierten Platz vor, mit starken Bewertungen in den Bereichen Kultur, Menschen und Tourismus.

Das Ansehen Großbritanniens bleibt ebenfalls positiv, auch wenn das Land in der NBI-Rangliste dieses Jahr vom zweiten auf den fünften Platz zurückfällt – die schlechteste Platzierung seit Bestehen des Anholt-Ipsos Nation Brands Index. Vor allem die vergleichsweise schlechte Reputation in den Bereichen Menschen und Regierung schwächt derzeit den Ruf Großbritanniens in der Welt. Besonders schlecht werden die Briten in den beiden Subkategorien Gastfreundschaft der Menschen und Umweltschutz bewertet.
 

Nach Trump: Image der USA erholt sich langsam

Während der Präsidentschaft von Donald Trump haben die Vereinigten Staaten weltweit dramatische Ansehensverluste erlitten: Nachdem die USA das Ranking 2016 noch angeführten, stürzte das Land in nur vier Jahren auf Platz 10 ab, ausgelöst durch dramatische Rückgänge in den Bereichen Einwanderung und Investitionen, Regierung und Tourismus. Ein Jahr später scheint sich Amerikas Ruf mit Platz acht trotz der großen politischen Kluft in der Gesellschaft und der nach wie vor schwierigen Corona-Lage langsam wieder zu erholen.

Komplettiert werden die Top 10 der NBI-Rangliste wie schon im letzten Jahr durch Frankreich auf Platz 6 (-1 im Vergleich zu 2020), die Schweiz auf Platz 7 (unverändert), Schweden auf Platz 9 (-1) und Australien auf Platz 10 (-1).
 

Reiselust klettert auf Höchststand

Neben dem Markenimage von Ländern wird beim Nation Brands Index seit 2015 jedes Jahr auch nach der Reiselust der Menschen gefragt. So zeigt sich, dass der allgemeine Wunsch, andere Länder auf der ganzen Welt zu besuchen, im letzten Jahr stark zugenommen hat – vorausgesetzt, dass Geld keine Rolle spielt. Eine Längsschnittanalyse zwischen 2015 und 2021 verdeutlicht, dass die Reiselust in den Jahren 2015 und 2016 abnahm, zwischen 2016 und 2018 wieder zunahm, um dann zwischen 2018 und 2020 erneut zu sinken. 2021 ist die Reiselust der Befragten aus 60 Ländern allerdings höher als jemals zuvor.


Methode:

Die Ergebnisse stammen aus der aktuellen Erhebung der Tracking-Studie »Anholt-Ipsos Nation Brands Index« (kurz: NBI). Bei der jährlich durchgeführten Online-Umfrage wurden von Juli bis August 2021 über 60.000 Online-Interviews in 20 Ländern mit Personen ab 18 Jahren durchgeführt.

Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt. 

Zu den 60 untersuchten Ländern gehören, geordnet nach Regionen:

Nordamerika: Kanada, USA

Westeuropa: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Niederlande, Nordirland, Norwegen, Österreich, Schottland, Schweden, Schweiz, Spanien, Österreich, Wales

Mittel-/Osteuropa: Lettland, Polen, Russland, Slowakei, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn

Asien-Pazifik: Australien, China, Indien, Indonesien, Japan, Mongolei, Neuseeland, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand

Lateinamerika/Karibik: Argentinien, Brasilien, Chile, Dominikanische Republik, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Panama, Peru

Mittlerer Osten/Afrika: Ägypten, Botswana, Israel, Katar, Kenia, Marokko, Nigeria, Palästina, Saudi-Arabien, Südafrika, Tansania, Vereinigte Arabische Emirate