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Nur zwei Drittel der Deutschen nutzen Digitalangebote

Laut einer Studie der Boston Consulting Group ist ein Drittel der Deutschen digital abgehängt – doch die Pandemie dient als Digitalisierungsbooster.
marketing-BÖRSE | 11.11.2021
Nur zwei Drittel der Deutschen nutzen Digitalangebote © freepik / jannoon028
 

Noch immer ist ein Drittel der Deutschen digital abgehängt. Weder nutzen sie Online-Tools, um einen Termin bei ihrem Arzt auszumachen, noch bei der Stadtverwaltung. Ihr Alltag spielt sich rein analog ab. Immerhin, vor der Pandemie lag die Anzahl der Abgehängten noch bei 74 Prozent. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) hervor, welche der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vorliegt. Die Befragung, welche sich auf die Bereiche Gesundheit, Verwaltung, Bildung und Arbeit konzentrierte, untersuchte, welche Gruppen noch nicht in der digitalen Welt angekommen sind.

Alter und Einkommen entscheiden über digitale Teilhabe

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass nicht nur das Alter, sondern auch das Einkommen eine wichtige Rolle dabei spielen, ob Personen digitale Angebote nutzen. Zwar greifen die über 60-Jährigen am seltensten auf sie zurück - nur jeder Zweite in dieser Altersgruppe ist mit den Angeboten vertraut. Der Unterschied bei den Einkommensverhältnissen spielt aber eine ebenso große Rolle. Bei einem Haushaltseinkommen von unter 1500 Euro im Monat ist es ebenfalls nur jeder Zweite, der diese nicht nutzt. Anders sieht es bei Personen aus, die über 3000 Euro monatlich verdienen, dort ist es jeder Vierte. Um auch diese Gruppen an der Digitalisierung teilhaben zu lassen, fordert BCG-Senior Partner und Mitautor Olaf Rehse gegenüber der Zeitung, dass „kostenlose Digitalschulungen genauso selbstverständlich sein sollten wie ein Gratis-Ticket für den Zoo.“

Datenschutz hat keine hohe Priorität

Auch dem Thema Datenschutz nahm sich die Studie an. Entsteht oft der Eindruck nichts ist dem Deutschen heiliger als seine privaten Daten, zeichnet die Befragung ein anderes Bild. Zwar beanstanden 30 Prozent, dass Datenschutz nicht ernst genug genommen werde, trotzdem ist es nur ein Drittel, das konsequent alle Cookies ablehnt. Weitere 71 Prozent haben kein Problem damit, Apps zu verwenden, welche den Standort tracken. Dass Datenschutz keine zentrale Rolle einnimmt, zeigt auch, dass auf die Frage, welche Maßnahmen zu mehr digitaler Teilhabe führen würden, ein verbesserter Datenschutz nur auf dem siebten Platz liegt. Marketer dürften angesichts dieser Zahlen erleichtert aufatmen.