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Weihnachtsgeschenke sicher online shoppen

Vermeintliche Super-Schnäppchen als Warnsignale werten. Der eco Verband gibt 8 Tipps zum Schutz vor Fake-Shops.
Weihnachtsgeschenke sicher online shoppen © freepik / Sapann-Design
 

Befeuert durch die Corona-Pandemie erwarten Experten zum Weihnachtsgeschäft 2021 Rekordumsätze im Online-Handel. Hochsaison haben jetzt leider auch Cyberkriminelle, die mit Fake-Shops die Schnäppchenjäger selbst anlocken. Fake-Shops sind gefälschte Online-Shops, die seriösen Angeboten nachempfunden sind. Häufig nutzen diese geklautes Bildmaterial und falsche Gütesiegel, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Die Preise sind deutlich günstiger als bei anderen Shops.

Wie diese Shops entstehen, das untersucht das Forschungsprojekt INSPECTION des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit dem eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.: Kriminelle nutzen Schwachstellen in Webseiten aus – beispielsweise fehlende Updates im Content Management System – und generieren manipulierte Seiten unter der ursprünglichen Domain, sprich Internetadresse. Bei einem Klick auf diese Seiten werden Käufer automatisch zu einem Fake Shop oder anderen Missbrauchsformen weitergeleitet.

Günstige Preise als Warnsignal werten

„Als Kopien real existierender Webseiten sind Fake-Shops sehr schwer zu erkennen“, sagt Markus Schaffrin, Sicherheitsexperte und Geschäftsbereichsleiter Mitglieder-Services im eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. „Die Seiten wirken auf den ersten Blick seriös und bieten ein professionelles Erscheinungsbild.“ Wer angesichts günstiger Preise nicht auf Warnsignale achtet, bekommt möglicherweise minderwertige Ware geliefert oder die Lieferung bleibt ganz aus. Wer dann online den Shop erneut besucht, stellt fest, dass dieser inzwischen geschlossen wurde. Fake-Shops sind meist nur kurze Zeit online, gehen dann vom Netz und tauchen nach kurzer Zeit wieder an anderer Stelle auf.

„Wir empfehlen Kunden bereits bei leichten Zweifeln eine kurze Hintergrundrecherche, um Fake-Shops zu enttarnen,“ erklärt Markus Schaffrin. „Über Name, Internet-Adresse und auch über die Angaben im Impressum lässt sich einfach recherchieren, welche Erfahrungen andere Kunden mit dem jeweiligen Anbieter gemacht haben.“

Der eco Verband empfiehlt gesundes Misstrauen, falls ein Shop die unten genannten Anforderungen nicht erfüllt.

  • Trägt die Internet-Adresse eine bekannte Top-Level-Domain (TLD), etwa .de, .com oder .info? Bei Ungereimtheiten wie etwa Erweiterungen des „.de“ zu „.de.com“ sollten Verbraucher vorsichtig sein.
  • Werden Daten zur Website verschlüsselt übertragen? Ob ein Shop verschlüsselt überträgt, ist im Browser am Schlosssymbol und der https-URL zu erkennen.
  • Werden unterschiedliche Zahlungsarten angeboten? Bei vielen Fake-Shops werden zwar mehrere Zahlungsweisen angeboten, doch bei der eigentlichen Bestellung wird dann nur noch Vorkasse, etwa in Form einer Überweisung, verlangt. Das ist für Verbraucher keine gute Option, denn es ist schwierig, Überweisungen zurückzufordern
  • Sind die Preise realistisch? Bei Schnäppchen, die zu schön sind um wahr zu sein, sollten Verbraucher vorsichtig sein. Im Zweifelsfall auf eine Zahlungsmethode setzen, die auch einen Käuferschutz beinhaltet.
  • Ist das Impressum vollständig? Bei Fake-Shops enthält das Impressum oft keine Angaben zum Anbieter bzw. es fehlen wichtige Informationen wie Adresse, Vertretungsberechtigte, E-Mail-Adresse oder Verweis auf das Handelsregister.
  • Gibt es auch mal kritische oder neutrale Kundenbewertungen? Nur Lobeshymnen innerhalb des Shops sollten stutzig machen. Suchen Sie auch auf anderen Seiten Erfahrungsberichte und Bewertungen zum betreffenden Shop.
  • Gibt es allgemeine Geschäftsbedingungen und sind diese in gutem Deutsch verfasst? Sind die AGBs von anderen Seiten kopiert, in schlechtem Deutsch verfasst oder fehlen ganz, ist das ein Warnsignal.
  • Sind die genannten Gütesiegel mit der Vergabestelle des Siegels verlinkt? Falls nein, dann schmückt sich der Shop womöglich mit erfundenen Gütesiegeln ohne wirkliche Aussagekraft oder nutzt echte Gütesiegel, ohne ein entsprechendes Zertifikat zu besitzen.

 

„Besteht Unsicherheit, ob ein Shop seriös ist oder nicht, sollten Verbraucher sich anderswo im Internet nach dem gewünschten Artikel umschauen“, sagt Markus Schaffrin in seinem Fazit.