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Bei diesen Anlässen verändert Google sein Logo und lenkt die Aufmerksamkeit der Nutzer

Nach Geburts- und Feiertagen sowie politischen Wahlen sind Sportereignisse der vierthäufigste Grund zur grafischen Veränderung des Google-Logos.
Analyx GmbH | 07.07.2022
Bei diesen Anlässen verändert Google sein Logo und lenkt die Aufmerksamkeit der Nutzer © Freepik / jcomp
 

4.782 Doodles konnten Google-Nutzer:innen seit 2009 bestaunen. In regelmäßigen Abständen verändert die Suchmaschine ihren Schriftzug auf der Startseite. Die sogenannten Doodles, kleine Zeichnungen und Animationen, erinnern an Ereignisse, Geburtstage und politisches Zeitgeschehen. Eine Analyse von Analyx, dem führenden Anbieter zur Optimierung von Marketing-Budgets in Europa, zeigt, welche Doodles am häufigsten präsentiert werden. Dafür wurden sowohl globale Doodles, die auf jeder Startseite weltweit sichtbar sind, als auch regionale Doodles, die nur in bestimmten Ländern und Regionen erscheinen, berücksichtigt. Die Analyse zeigt: Auch im Internet dominiert der Volkssport der Deutschen und die Veranstalter bekommen jede Menge kostenlosen Traffic.

Neben Geburtstagen, Feiertagen und politischen Wahlen dominieren sportliche Großereignisse

Von 4.782 untersuchten Doodles entfallen allein 2.175 auf Fest- und Feiertage. Auf dem zweiten Platz sehen Nutzer:innen Doodles zu Ehrentagen bedeutender Persönlichkeiten (1.575). Damit bilden die Feier- und Gedenktage die größte Kategorie der Analyse, gefolgt von personenbezogenen Doodles. Weitere Anlässe erhalten ebenfalls Sondereditionen des Logos: So wurde im untersuchten Zeitraum 184 Mal mit einem Doodle an einen Wahltag erinnert. Sportliche Großereignisse stehen, nach politischen Wahlen, mit 167 Doodles an vierter Stelle. Kleine Zeichnungen, die in Verbindung zum Impfen standen, erschienen insgesamt 34 Mal und ausschließlich in den Jahren 2021 und 2022.

König Fußball lässt alle hinter sich

Bei den sportlichen Großereignissen lässt König Fußball die Konkurrenz hinter sich. Die meisten Motive entfallen auf die Fußballweltmeisterschaft der Männer. 2010 erschien das erste Doodle zum Finaltag. Seit 2014 wird bei den Herren regelmäßig mindestens ein Doodle pro Spieltag gezeigt. Diese weltweite, tägliche Aufmerksamkeit wurde der Frauenfußball-WM erst fünf Jahre später zuteil. Zwar gab es 2011 ein Doodle zum Auftakt der Weltmeisterschaft und 2015 drei Grafiken zum Auftakt, zum Finale und zur Gewinnermannschaft – Doodles zu jedem Spieltag des Turniers finden Nutzer:innen bei den kickenden Frauen aber erst seit 2019. Insgesamt erhält die Frauenfußball-WM damit nur ein Drittel so viele Doodles wie die der Männer. Weitere Sportereignisse mit Doodle-Aufmerksamkeit sind die Olympischen Spiele, auf Platz 3 hinter Männer- und Frauenfußball-WM, gefolgt von Cricket und Rugby.

Auswahlprozess der Doodles bleibt im Dunkeln – Werbewirkung nicht zu unterschätzen

Nach welchen Kriterien Google seine Doodles auswählt, ist ein gut gehütetes Geheimnis. 1998 erstmals als Abwesenheitsnotiz genutzt, erscheinen die Zeichnungen seit 2000 regelmäßig. 2011 bemühte sich das Unternehmen sogar um ein US-Patent. Um die Selektion und grafische Aufarbeitung kümmert sich laut Firmenwebseite ein Team von zehn Personen, das heute bis zu 400 Doodles pro Jahr erstellt. Ein Kinderzeichenwettbewerb prämiert regelmäßig Vorschläge, die in der Folge für die Webseite animiert werden.

Suchanfragen hinter den Doodles sorgen für hohen Traffic

Sascha Stürze, Gründer und CPO von Analyx, kommentiert: „Das spielerisch-Leichte der Doodles passt gut zu Googles Markenimage. Man betont gern, dass die grafischen Logo-Veränderungen nichts mit Googles eigentlichem Business, der Generierung von Umsatz über Werbeplatzierungen, zu tun haben. Trotzdem ist die Werbewirkung der Doodles, die immer wieder auf großes öffentliches Interesse stoßen, nicht zu unterschätzen. Die sympathischen Grafiken sind nämlich mit einer Suchanfrage zum entsprechenden Thema verlinkt. Die Strahlkraft, die beispielsweise von einer Verlinkung der FIFA-Webseite in den Doodle-Suchergebnissen ausgeht, ist enorm – insbesondere bei einer Grafik zu sportlichen Großereignissen, die als globale Doodles weltweit und nicht nur in bestimmten Ländern ausgespielt werden."

Dahinter steht ein immenser monetärer Gegenwert

Stürze legt weiter dar: „3,5 Milliarden Suchanfragen verzeichnet Google täglich weltweit. Nehmen wir mal an, der Preis für eine Impression, also eine bezahlte Einblendung einer Marke läge bei 15 Cent. Wenn nur 0,1 Prozent auf das Doodle klicken und danach z.B. den Link zur FIFA sehen, würde dies einem kostenlosen Werbewert von 525.000 Euro entsprechen – und das an jedem Spieltag mit Doodle.”