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Sport im Fernsehen wird zunehmend multimedial

Die 2022 Global Sports Studie zeigt: 19 % aller Sportfans interessieren sich für ein VR-gestütztes TV-Erlebnis.
Sport im Fernsehen wird zunehmend multimedial © freepik / jcomp
 

Die Ergebnisse der jüngsten Global Sports Survey von Altman Solon sind eindeutig: Fußball dominiert weiterhin deutsche TV-Gewohnheiten. 52 % aller Zuschauer schalten am liebsten dann ein, wenn der Ball über den Rasen rollt. Weit dahinter rangieren Disziplinen wie Biathlon (6 %) und Leichtathletik (5 %). Gleichzeitig deutet die Studie auf eine Vielzahl neuer Trends im Sport-Entertainment hin.

Neue Formen der Fan-Beteiligung auf dem Vormarsch

So wächst im globalen Vergleich die Anzahl derer, die beispielsweise auf Social-Media-Kanälen ausgewählte Highlights eines Spiels im Nachgang anstelle des Live-Events sehen wollen.

Eine Form der Fan-Beteiligung unter vielen, denn parallel dazu ist weltweit die Nutzung von VR- und AR-Technologien auf dem Vormarsch.  So bekunden unter allen deutschen Sportfans, die Sportarten prinzipiell gern im Fernsehen mitverfolgen, 19 % ihr Interesse daran, ein Live-Match via VR zu erleben. 21 % möchten ein Spiel mittels VR so empfinden, als säßen sie direkt im Stadion, und 18 % würden die Technologie dazu nutzen, eine sportliche Partie aus Sicht eines beteiligten Spielers zu erleben. Weiter unten auf der Beliebtheitsskala rangieren persönliche VR-basierte Fan-Treffen mit Spielern (13 %).

Linearer TV-Konsum seit Corona noch beliebter

Auch hinsichtlich der TV-Nutzungsdauer sind Veränderungen zu beobachten. Sie ist im Vergleich zu 2020 um sieben Prozentpunkte nach oben geklettert – von 45 % auf 52 %. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass das Sport-Interesse in den letzten Monaten gestiegen ist. In der Summe verbringen deutsche Sportfans pro Woche etwa 14 Stunden vor dem Bildschirm.

TV-Sport wird weiblicher

Neben der Einschaltdauer lässt sich eine zunehmende Diversität erkennen. 50 % aller TV-Sportfans schalten mindestens einmal im Monat ein, wenn Frauensport übertragen wird. Dies spiegelt sich auf internationaler Ebene wider: Die drei beliebtesten europäischen Fußballmatches wurden von Frauen bestritten. Passend dazu lockte die EM-Endpartie zwischen Deutschland und England 2022 mehr als 87.000 Fans ins Wembley-Stadion.

Enormes Potenzial für Sportmarketing

Diese und weitere Ergebnisse der Studie sind für Sportvereine, Lizenzinhaber und Marketingverantwortliche besonders relevant. „Die diesjährige Global Sports Survey zeigt eine zunehmende positive Entwicklung, die durch den Erfolg des Frauensports, Innovationen in der Technologie und Veränderungen in der Fangemeinde vorangetrieben wird“, sagt Christian Esser, Partner bei Altman Solon.

„Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, müssen Akteure im Sportmarkt, Medienunternehmen und Investoren aktuelle Trends genau verstehen. Nur so können sie die Fan-Beteiligung fördern und neue Monetarisierungsformen nutzen. Sport hat ein großes Potenzial, sich in den nächsten Monaten und Jahren enorm weiterzuentwickeln“, resümiert Dr. Christoph Sommer, Principal im Zürcher Büro von Altman Solon.