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Verbraucher in Europa schauen zu Hause immer mehr Videoinhalte

Umfrage gibt detaillierten Einblick in Videosehgewohnheiten in zehn europäischen Märkten.
RTL interactive GmbH | 19.05.2023
Auf dem Smart TV existieren viele eigenständige Ökosysteme © RTL interactive GmbH
 

RTL AdAlliance hat heute die Ergebnisse der zweiten The-New-Life-of-the-Living-Room-Umfrage vorgestellt. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit smartclip und Ad Alliance Nederland durchgeführt. Die Studie gibt einen detaillierten Einblick in die Videosehgewohnheiten der Europäer und beleuchtet das Verhältnis der Zuschauer aus zehn europäischen Märkten zu Video, Fernsehen und Werbung auf verschiedenen Plattformen.

Als Grundlage für die umfassende Studie diente eine quantitative Befragung von 8.532 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren in 10 europäischen Märkten: Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland.

Die Studie zeigt, dass das Fernsehgerät nach wie vor der Mittelpunkt des Wohnzimmers ist. Wie schon im ersten Bericht 2022 steigt die Nachfrage nach smarten TV-Geräten weiter. Der Fernseher ist nach wie vor das bevorzugte Gerät für den Videokonsum. Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent, ein Anstieg von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr) sehen sich täglich Videoinhalte auf einem Fernsehbildschirm an. Die Nutzung von Smartphones hat dennoch deutlich zugenommen (69 Prozent, ein Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022). Der Konsum auf dem Computer (45 Prozent) und Tablet (35 Prozent) ist gegenüber dem letzten Jahr unverändert geblieben.

Die meisten Befragten schauen täglich Live-TV-Inhalte (69 Prozent), wobei ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-3 Prozentpunkte) zu verzeichnen ist. Broadcast-VOD-Plattformen (+4 Prozentpunkte) und YouTube (+3 Prozentpunkte) haben an Bedeutung gewonnen. Der Anteil der Zuschauer auf SVOD-Plattformen bleibt marktübergreifend bei 64 Prozent stabil.

Die Europäer, die bereits streamen, geben weiterhin Geld für Streaming aus — 87 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Budget für Videoabonnements in letzter Zeit entweder gestiegen oder unverändert geblieben ist. In Deutschland bezahlen 60 Prozent der Befragten für Videoabonnements, das sind mehr als in vielen anderen Märkten. Die Durchschnittsausgaben sind allerdings mit 35 € niedriger als in vielen anderen Märkten.

Ungeachtet dessen, dass die europäischen Zuschauer weiterhin für Streaming bezahlen, wechselt nur etwas mehr als ein Drittel der Haushalte in Europa (35 Prozent) ihre Abonnements aufgrund der angebotenen Inhalte. Eine vergleichbare Zahl (33 Prozent) wechselt das Abonnement für aktuelle Angebote und Werbeaktionen.

Dem fragmentierten Angebot stehen die europäischen Zuschauer wenig positiv gegenüber. Eine überwältigende Mehrheit (75 Prozent) gab an, dass sie sich Optionen wünschen, die den Zugang zu sämtlichen kostenpflichtigen oder kostenlosen Inhalten über eine einzige Plattform ermöglichen. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) fühlt sich von der Menge der verfügbaren Inhalte gelegentlich überfordert.

In Anbetracht der unübersichtlichen SVOD-Landschaft und der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit stehen die europäischen Verbraucher werbefinanzierten Angeboten immer positiver gegenüber. Über die Hälfte der Befragten in allen 10 Märkten (56 Prozent) würde Werbung akzeptieren, wenn diese den kostenlosen Zugang zu Premium-Programmen ermöglicht. Insgesamt sind die Befragten Videowerbung gegenüber positiver eingestellt als im letzten Jahr.

Jean-Baptiste Moggio, Head of Marketing bei RTL AdConnect, Teil der RTL AdAlliance, sagt:

“Mit der zunehmenden Verbreitung digitaler Videoangebote und der Wirkung von Werbung auf dem Fernsehbildschirm ist die Werbebranche in Bewegung geraten. Ungeachtet der moderaten Nutzerzahlen in werbegestützten Connected-TV-Umgebungen sind Werbetreibende und Agenturen daran interessiert, genau definierte Zielgruppen zu erreichen. Die Vielfalt der CTV-Anbieter am Markt steigern zwar das Wachstumspotenzial, aber auch die Zahl der beteiligten Vermarkter.  Das macht den Markt unübersichtlich und zieht einen Mangel an Messbarkeit nach sich. Die einzigartigen Bedingungen der europäischen TV- und Videomärkte erfordern von Vermarktern eine Verschlankung und Bündelung des Videoangebots und von den Werbetreibenden, lokalisierte Ansätze für Videowerbung zu finden, die den täglichen Konsumgewohnheiten der regionalen Zuscher entsprechen.”

Die Anzahl der Befragten, die das Anschauen von Videos zu einer ihrer drei Hauptbeschäftigungen zu Hause zählen, ist seit 2022 gewachsen (alle Märkte: 57 Prozent, plus 3 Prozentpunkte). Auch in Deutschland wächst der Konsum weiter. Das Anschauen von Videos ist mittlerweile zusammen mit Kochen und Backen die zweitwichtigste häusliche Aktivität. Die Pflege des Hauses bleibt mit 49 Prozent die Hauptaktivität.

Video bleibt für Europäer weiterhin die wichtigste Medienform. Der erwartete Rückgang des Videokonsums, nachdem die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben wurden, ist bisher ausgeblieben.