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BDU-Stimmungsbarometer: Wirtschaftliche Situation verbessert

Erster durchgreifender Aufwärtstrend seit Anfang 2002. Investitionsgüter - Industrie und Chemie/Pharma mit Vorreiterrolle
marketing-BÖRSE | 15.12.2005

Die Anzeichen für eine Konjunkturwende in Deutschland vermehren
sich. Erstmals seit seiner Einführung im Jahr 2002 ist in der
halbjährlich vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU
e.V. durchgeführten Befragung "Stimmungsbarometer Wirtschaft" die
Zahl der Konjunkturopti misten deutlich gestiegen. 32 Prozent der
BDU-Berater bewerten die momentane Lage ihrer Klienten als sehr gut
bis gut. In der ersten Jahreshälfte waren lediglich acht Prozent
dieser Meinung, Anfang 2003 sogar nur knapp drei Prozent. Umgekehrt
ging der Anteil der Konjunkturskeptiker im Vergleich zur
Juni-Befragung 2005 von 23 Prozent auf nunmehr sieben Prozent zurück.
Von Ende November bis Mitte Dezember waren rund 1.200 Berater aus
BDU-Mitgliedsfirmen hinsichtlich ihrer Einschätzung zur
wirtschaftlichen Situation deutscher Unternehmen befragt worden.

Getragen wird der neue Optimismus von einer gestiegenen
Inlandsnachfrage, insbesondere durch die kräftig gestiegenen
Ausrüstungsinvestitionen. Diese Einschätzung der Verbandsmitglieder
wird deutlich bei den Antworten auf die Frage, wie sich die
Umsatzsituation im Laufe der kommenden sechs Monate in
unterschiedlichen Branchen entwickeln wird. Für die
Investitionsgüterindustrie prognostizieren gut 53 Prozent einen
verbesserten Umsatz, in der ersten Jahreshälfte waren es nur 30
Prozent der Befragten. Auch für die Chemie- und Pharma-Branche geht
knapp die Hälfte von besseren Geschäften aus: Lediglich sechs Prozent
sind eher skeptisch. "Jetzt gilt es, diesen Aufwärtstrend aus der
Wirtschaft zu festigen und den Umkehrtrend auf dem angespannten
Arbeitsmarkt zu schaffen. Erst dann wird die Stimmung auch auf die
privaten Konsumenten übertragen und die Binnenkonjunktur endlich
angekurbelt", so BDU-Präsident Rémi Redley.

Weiterhin positiv: Innovationen sind wieder gefragt. Nach
Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Situation setzen vor
allem die Investitionsgüterindustrie, die Chemie- u. Pharmabranche
sowie die Automobilindustrie auf neue Produkt-, Prozess- oder
Dienstleistungsinnovationen. In allen drei Branchen erwarten die
BDU-Berater eine deutliche Zunahme der Innovations-Aktivitäten.
Düster fällt die Prognose weiterhin für die Bauwirtschaft und
Handel/Handwerk aus. Hier übertrifft die Zahl der Skeptiker deutlich
die der Optimisten (9% zu 25% und 10% zu 15%).

Einen durchgreifenden Effekt auf den Arbeitsmarkt wird der
erfreuliche Konjunkturtrend im 2. Halbjahr 2005 allerdings vorerst
noch nicht haben. Nur für die Investitionsgüterindustrie und die
sonstigen Dienstleistungen erwarten die Berater ein Plus an
Arbeitsplätzen. Keine freundlichen Jobaussichten gibt es hingegen für
die Automobilindustrie und die Finanzdienstleistungsbranche sowie
für den Öffentlichen Dienst.

Tendenz: Der Arbeitsplatzabbau geht in den kommenden sechs Monaten
eher weiter.


Im BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft werden rund 1.200
Unternehmensberater aus BDU-Beratungsgesellschaften zur
wirtschaftlichen Situation ihrer Klienten befragt. Die Befragung wird
zweimal jährlich jeweils für das 1. und 2. Halbjahr durchgeführt. Für
insgesamt zehn Branchen geben die Berater ihre Einschätzung zur
aktuellen Situation und zur Umsatzentwicklung, Innovati-onstätigkeit
sowie Beschäftigungssituation in deutschen Unternehmen für die
kommenden sechs Monate ab