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Binnennachfrage zieht an

Einkaufsmanager-Index: Koalition beflügelt Unternehmen / Höchster Stand seit 15 Monaten
marketing-BÖRSE | 04.01.2006

Der Aufwärtstrend in der deutschen Industrie setzte sich im Dezember fort. Dies signalisierte der saisonbereinigte RBS/BME Einkaufsmanager Index (EMI, Ausgabe Januar 2006), der gegenüber dem Vormonat von 52.7 auf 53.6 und damit auf den höchsten Stand seit fünfzehn Monaten stieg. Werte über 50 bedeuten Wachstum, Werte unter 50 Schwäche.

Getragen von den stärksten Orderzuwächsen seit August 2004
weiteten viele Unternehmen ihre Produktion kräftig aus. Der höhere
Auftragseingang war zum Teil auf das Anziehen der Binnennachfrage
zurückzuführen. Die Firmen berichteten, dass nach dem Abschluss der
Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD die Motivation unter
den Industriekunden anstieg, mehr als bisher zu investieren.

Anhaltend robust zeigte sich die Nachfrage aus der Eurozone, den
USA und Asien nach deutschen Industrieerzeugnissen. Die Unternehmen
verzeichneten ein sattes Plus; der Zuwachs schwächte sich jedoch
leicht ab (von 55.5 auf 55.1).

Insbesondere die Hersteller von Vorleistungs- und
Investitionsgütern verbuchten im Vergleich zu den Vormonaten
erhebliche Wachstumssteigerungen. Die Konsumgüterhersteller
schränkten ihre Produktion ein; Zuwächse bei Auftragseingang und
Auftragsbestand weisen aber auf Produktionssteigerungen hin.

Die Einkaufspreise lagen auf dem höchsten Stand seit 9 Monaten.
Verantwortlich dafür waren Kunststoffe, Öl, Metalle und Energie
sowie Verpackungskomponenten (Papier/Pappe).

Der "RBS/BME-Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher
Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in
Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft
des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.,
Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe NTC Research,
Henley-on-Thames, erstellt. Sponsor ist die Royal Bank of Scotland
(RBS). Der Index beruht auf der Befragung von 500
Einkaufsleitern/Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in
Deutschland (nach Branche, Größe und Region repräsentativ für die
deutsche Wirtschaft ausgewählt).