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Bitkom: Solides Wachstum in der ITK-Branche

Neue Studie des European Information Technology Observatory kündigt 3,2% Wachstum für die ITK-Märkte der EU in diesem Jahr an
BITKOM | 06.03.2006

Die internationalen Märkte für Informationstechnik und Telekommunikation sollen in den kommenden Jahren weiter stabil und solide wachsen. So steigt der Umsatz in der EU im laufenden Jahr 2006 voraussichtlich um 3,2% auf 643 Mrd. Euro, im Jahr 2007 um 2,9% auf 662 Mrd. Euro. Der Weltmarkt soll in diesem Jahr um 4,0% und 2007 um 3,8% zulegen. Für den US-amerikanischen Markt werden in diesem Jahr 3,9%, im nächsten Jahr 4,0% erwartet. Den größten Binnenmarkt der Welt stellt die EU mit einem Marktanteil von 32%, gefolgt von den USA mit 28%, Japan mit 14% und den „übrigen Ländern“ mit 26%. Dies sind die Ergebnisse der jüngsten Studie des European Information Technology Observatory (EITO). Die Studie wurde vom Vizepräsidenten des Bundesverbands BITKOM, Heinz Paul Bonn, im Vorfeld der Messe CeBIT in Hannover vorgestellt. „Unsere Branche wächst in diesem Jahr in der EU abermals deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft. Das macht unsere Branche europaweit zum Konjunkturmotor“, sagte Bonn. Insbesondere in den neuen EU-Mitgliedern Mittel- und Osteuropas entwickele sich der ITK-Sektor mit einem Plus von 6% weiterhin sehr dynamisch.

75% des ITK-Markts der EU entfallen auf Software, IT-Services und Telekommunikationsdienste. Nur noch 25% kommen aus der Hardware. „Das sind unglaubliche Werte für eine Branche, die ihre Wurzeln in der Fertigungsindustrie hat“, sagte Bonn. Fast alle Marktsegmente liegen inzwischen wieder im Plus. Für die Hardware rechnen die EITO-Experten mit einem Zuwachs von 2,5% in diesem und 2,2% im kommenden Jahr. IT-Services sollen 2006 um voraussichtlich 5,0% und 2007 um 5,3% wachsen. Leicht darüber liegt die Software mit einem Plus von 5,7% bzw. 5,8%. Telekommunikationsdienste wachsen trotz des hohen Preisdrucks um 2,2% und 1,6% in den Jahren 2006 und 2007. In den einzelnen Teilbereichen der TK-Dienste ist die Entwicklung allerdings sehr unterschiedlich. So legen z.B. im Festnetz die Datendienste in der EU um 6,8% zu, während die Sprachtelefonie leicht schrumpft.

Im westeuropäischen Markt für Consumer Electronics, der in diesem Jahr um 7,2% auf knapp 59 Mrd. Euro wächst, wird sich der Trend weg von den analogen hin zu digitalen Geräten fortsetzen. So steigen die Umsätze bei den digitalen Consumer Electronics um 17,5% auf über 47 Mrd. Euro, bei den analogen sinken sie parallel um 21% auf 11,5 Mrd. Euro. Bei Fernsehgeräten hat sich innerhalb von zwei Jahren das Bild komplett gedreht: Noch 2004 hatten herkömmliche Röhrenfernseher einen Umsatzanteil von 17% am westeuropäischen Markt für Unterhaltungselektronik, digitale Flachbildfernseher nur 13%. Ende 2006 wird der Anteil der Röhrenfernseher bei 6,2% liegen, der Anteil der Plasma- und LCD-Geräten bei insgesamt 27%. In diesem Jahr werden mit der neuen Gerätegeneration knapp 16 Mrd. Euro in Westeuropa umgesetzt, 42% mehr als 2005. Ähnlich dynamisch steigt der Umsatz bei digitalen Set-Top-Boxen und Satellitensystemen: um 46% auf 2,4 Mrd. Euro. „Sensationell ist das Wachstum bei MP3-Playern“, sagte Bonn. Es betrug im vergangenen Jahr 105%. In diesem Jahr soll das Marktvolumen um rund 18% auf über 3 Mrd. Euro steigen. Bonn: „Die Zukunft der Unterhaltungselektronik ist digital.“

Konvergenz ist aus Sicht des BITKOM auch einer der wichtigsten aktuellen Trends der Branche und damit eines der Hauptthemen der CeBIT. Als weitere Schwerpunkte nannte Bonn Breitband und UMTS, E-Government und E-Health, IT-Outsourcing, Mittelstand, RFID, Sicherheit sowie Telematik und Navigation.