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DDV verstärkt sich für den Kampf ums Listenprivileg

Verband beschließt Sonderumlage für weitere Lobbying-Aktivitäten. Geschäftsjahr 2008 positiv abgeschlossen.
Wiesbaden, den 16. Februar 2009. Der Deutsche Dialogmarketing Verband DDV hat das Geschäftsjahr mit einem Plus von 3.000 Euro abgeschlossen, wie die Verbandsführung am 13. Februar auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in Wiesbaden mitteilte. Um die intensiven Lobbying-Aktivitäten bezüglich der bevorstehenden Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) weiter fortsetzen zu können, haben die DDV-Mitglieder für 2009 eine Sonderumlage beschlossen, die das notwendige Finanzpolster für die gewachsenen Herausforderungen schaffen soll.


Datenschutznovelle im Fokus
Selten war die DDV-Mitgliederversammlung so deutlich durch ein Thema geprägt wie in diesem Jahr. "Bei der Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes geht es um weit mehr als um eine Gesetzesänderung ", erklärte DDV-Präsident Dieter Weng in seinem Bericht. Durch die geforderten Restriktionen, vor allem die Abschaffung des Listenprivilegs, drohe den werbungtreibenden Unternehmen ein immenser wirtschaftlicher Schaden. "Die Forderungen sind aber auch ein Eingriff in ein funktionierendes Wirtschaftssystem und stellen massiv die Freiheit der Kommunikation in Frage", sagte der DDV-Präsident. Einmal mehr machte dieser auf der Mitgliederversammlung deutlich, dass die geplanten Verschärfungen wenig sinnvoll sind. "Wer glaubt, man könne dadurch Daten-Kriminalität abstellen, hat das falsche Gesetz entworfen."


Sonderumlage beschlossen
Die intensive Lobbying-Arbeit, mit der der Verband ab Mitte 2008 auf die Forderungen nach schärferen Restriktionen im Datenschutz reagiert hat, war für den DDV eine große finanzielle Herausforderung, führten Dieter Weng und Finanz-Vize Ulf Uebel aus. Dank entsprechender Einsparungen und des Engagements einer ganzen Reihe von DDV-Mitgliedern konnte der Verband 2008 mit einer "schwarzen Null" abschließen.


"Wir sind wirtschaftlich gesund, aber elastisch sind wir nicht", brachte Ulf Uebel die momentane wirtschaftliche Situation des Verbandes auf den Punkt. "Wir können ab jetzt nur noch dort sparen, wo wir momentan besonders gefragt sind" machte Uebel deutlich und bezog sich auf das Lobbying des Verbands, das im Hinblick auf das Datenschutzgesetz auch 2009 für die DDV-Mitglieder extrem wichtig ist. Deshalb beschloss die Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit eine Sonderumlage. Das Präsidium war zuvor von den Mitgliedern einstimmig für den Haushalt 2008 entlastet worden.

Weniger Kündigungen, mehr Insolvenzen und Fusionen
Die Mitgliederentwicklung im Jahr 2008 stellt sich einigermaßen stabil dar. "Die Jahre der großen Verluste sind vorbei", resümierte Dirk Wolf, Vizepräsident Mitglieder und Innovation. 78 Eintritte stehen 63 Kündigungen gegenüber. Zudem gab es 22 Austritte durch Insolvenzen und Fusionen. Der Verband startete also mit 732 Mitgliedern (Vorjahr 739) ins neue Jahr, wobei es 2008 weniger Kündigungen als 2007 gab (71), gleichzeitig aber die Anzahl der satzungsbedingten Austritte (18) leicht zugenommen hat.


Für die Mitgliederentwicklung 2009 zeigen sich Dieter Weng und seine Präsidiumskollegen sehr zuversichtlich: "Aufgrund des intensiven Lobbyings beim Thema Datenschutz suchen Unternehmen die Nähe zum Verband. Dies haben wir in den ersten Wochen 2009 bereits deutlich gespürt."


Gestiegene Medienpräsenz
2008 hatte der Verband die höchste Medienpräsenz seit seinem Bestehen. So konnte der DDV seine Bekanntheit unter anderem durch 50 TV-Ausstrahlungen - hauptsächlich in Magazinen, Nachrichten und Talkrunden - steigern. (Überregionale) Tageszeitungen machten einen Anteil von über 70 Prozent (nach Auflage) an der Medienpräsenz des Verbandes aus. "Der DDV wird von den Medien als neutraler Partner und Experte nachgefragt und ist als Anwalt des Dialogmarketings bei den Entscheidungsträgern in der Politik angekommen. Das 2005 eingeführte Ressort "Public Affairs und Verbraucherdialog" ist vom Ehrenamt zur strategischen Stabsstelle gewachsen", resümierte Patrick Tapp seine vierjährige Amtszeit als zuständiger Vizepräsident. Der 43-jährige teilte auf der Mitgliederversammlung seinen Rücktritt aus beruflichen Gründen mit (siehe gesonderte Pressemitteilung).


Neue eLearning Plattform
Im Frühsommer 2008 wird der DDV eine eLearning-Plattform starten, die Interessierten Grundlagen-Know-how zum Dialogmarketing und den rechtlichen Bedingungen anbietet. Martin Nitsche, Vizepräsident Bildung und Forschung: "Wir haben festgestellt, dass wir den Breiten-Transfer vergrößern müssen, da es beim Nachwuchs, aber auch in Unternehmen, noch Nachholbedarf gibt." Nitsche erinnerte zudem nachdrücklich daran, dass das Bildungs-Engagement des DDV nicht ohne die Unterstützung seiner Mitglieder laufen könne. "Wir arbeiten stark daran, die Grundlagen für den Erfolg dieser Branche noch weiter auszubauen", mahnte Nitsche.


Ziel 2009
Erklärtes Ziel des DDV ist es, die Erhaltung des sogenannten Listenprivilegs an eine einheitliche Zertifizierung zu koppeln. Die vom DDV vorgeschlagene Audit-Option soll sicherstellen, dass nur solche nternehmen mit Kundendaten und Adressen umgehen, die vorbildliche Datenschutzmaßnahmen nachweisen.


Präsident Dieter Weng machte auf der Mitgliederversammlung aber auch deutlich, welche Versäumnisse der Verband 2009 aufholen muss: "Wir haben noch zu wenig dazu beigetragen, den verantwortungsvollen Nutzen von Dialogmarketing deutlich hervorzuheben und diesen von unseriösen Machenschaften abzugrenzen. Hier müssen wir entschieden Aufklärungsarbeit leisten."