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Deutsche erwarten Konjunkturhoch

Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Oktober 2010
GfK SE | 28.10.2010
Nürnberg, 26. Oktober 2010 – Die Konjunkturerwartung verbessert ihr ohnehin sehr gutes Niveau im Oktober noch einmal. Dagegen können die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung ihre positiven Werte aus dem Vormonat nicht ganz bestätigen und müssen Einbußen hinnehmen. Insgesamt bleibt die Verbraucherstimmung im Oktober stabil. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 4,9 Punkten im Oktober für November ebenfalls einen Wert von 4,9 Zählern. Das sind die Ergebnisse der aktuellen GfK-Konsumklimastudie für Oktober 2010.



Der fünfte Anstieg der Konjunkturerwartung in Folge belegt eindrucksvoll, dass die Verbraucher weiterhin an einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung in den nächsten Monaten glauben. Davon können die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung aktuell jedoch nicht profitieren und verzeichnen Rückgänge. Dennoch bleibt das Niveau des Gesamtindikators sehr erfreulich. In Verbindung mit einer deutlichen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt wird die gute Stimmungslage der Verbraucher für eine weitere Stabilisierung der Binnennachfrage sorgen.

Konjunkturerwartung: erneut leichter Anstieg
Bereits zum fünften Mal in Folge legt der Indikator Konjunkturerwartung zu. Im Oktober 2010 beträgt das Plus 2,5 Punkte. Er weist nun aktuell 56 Zähler aus.

Die Verbraucher gehen nach wie vor davon aus, dass die deutsche Wirtschaft ihre Erholung fortsetzen wird. Aus ihrer Sicht spricht dafür in erster Linie die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. So soll bereits im Oktober die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen die Drei-Millionen-Marke unterschreiten. Auch die Kurzarbeit hat in den letzten Monaten drastisch abgenommen. Die wirtschaftliche Lage wird von den Unternehmen ebenfalls positiver eingeschätzt, wie der erneute Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober belegt.

Einkommenserwartung: mit Verlusten
Von der positiven Konjunkturstimmung kann die Einkommenserwartung im Oktober nicht profitieren. Der Indikator verliert mit einem Minus von 9,2 Punkten exakt die Zuwächse aus dem Vormonat. Somit weist er aktuell, wie schon im August, 36 Punkte auf.

Möglicherweise ist dieser Rückgang darauf zurückzuführen, dass gerade in den letzten Wochen Meldungen aufkamen, wonach sich der Strompreis künftig deutlich erhöhen dürfte. Experten erwarten, dass die Öko-Abgabe zur Subventionierung der Solarstromgewinnung, die auf den Strompreis aufgeschlagen wird, stark steigen wird. Zudem haben die Kommunen aufgrund ihrer klammen Haushaltslage angekündigt, Gebühren und Abgaben zum Teil deutlich zu erhöhen.

Insgesamt bleiben die Verbraucher aber nach wie vor zuversichtlich, was ihre künftige finanzielle Lage betrifft. Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht wieder mehr Spielraum für Tariferhöhungen. Zudem sorgt die moderate Inflation von derzeit gut 1 Prozent dafür, dass auch die Kaufkraft der Einkommen erhalten bleibt.

Anschaffungsneigung: gutes Niveau trotz Einbußen
Nach dem Zuwachs im Vormonat verzeichnet die Anschaffungsneigung im Oktober einen Rückgang. Der Indikator weist nun 22,5 Zähler auf. Das sind 8,2 Punkte weniger als im Vormonat. Damit bleibt die Konsumneigung jedoch deutlich über ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.

Vor allem die gemäßigteren Einkommensaussichten dürften dafür verantwortlich sein, dass die Anschaffungsneigung etwas von ihrem überaus guten Niveau eingebüßt hat. Trotz dieses Dämpfers im Oktober bleiben insgesamt gesehen die Aussichten für eine weiterhin ungetrübte Konsumlaune gut.

Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator prognostiziert für November 2010 einen Wert von 4,9 Punkten nach ebenfalls 4,9 Zählern im Oktober. Damit legt das Konsumklima im Herbst 2010 eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem der Indikator zuvor viermal in Folge gestiegen war. Vor dem Hintergrund des aus Verbrauchersicht überaus günstigen Umfelds stehen die Aussichten für eine weitere Erholung des Konsumklimas gut. Folglich bestätigt die GfK ihre Konsumprognose für 2010, die ein Plus von bis zu 0,5 Prozent für den privaten Verbrauch vorhersagt.

Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.