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Forschungsgruppe Wahlen zu VoIP: Jeder zehnte nutzt Internet-Telefonie

Forschungsgruppe Wahlen veröffentlicht Internet-Strukturdaten: 65 Prozent aller deutschen Erwachsenen einen Zugang zum Internet
marketing-BÖRSE | 12.01.2006
Im vierten Quartal 2006 hatten 65 Prozent aller deutschen Erwachsenen einen Zugang zum Internet. Dies ist ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtet die Forschungsgruppe Wahlen Online (FGW Online GmbH) in ihren aktuellen Internet-Strukturdaten.

Bereits 10 Prozent aller Bundesbürger geben an, das Internet zu nutzen, um damit zu telefonieren – dies sind 16 Prozent aller Befragten ab 18 Jahren mit Internet-Zugang. Die Möglichkeit, weltweit kostenlos oder zu geringen Kosten über das Internet zu telefonieren, funktioniert über das Verfahren des „Voice-over-Internet-Protocol“ (VoIP). Mitverantwortlich für die vergleichsweise hohen Nutzungszahlen sind auch die Messenger-Dienste verschiedener Internetanbieter sowie die Integration der Internet-Telefonie bei einer Reihe von DSL-Anbietern. Unterschiede in der Nutzung der Internet-Telefonie zeigen sich weniger in geschlechtsspezifischer Hinsicht als in Bezug auf das Alter: So telefonieren 15 Prozent aller männlichen und 13 Prozent aller weiblichen Befragten unter 35 Jahren über das Internet, aber lediglich 5 Prozent der über 60-jährigen Männer und 2 Prozent der über 60-jährigen Frauen.

Mittlerweile sind 73 Prozent der Männer (plus fünf) und 57 Prozent der Frauen (plus eins) online. Im Westen liegt der prozentuale Anteil an Befragten mit Internet-Zugang mit 66 Prozent weiterhin höher als im Osten (59 Prozent). Im Vorjahresvergleich zeigt sich in allen Altersgrup-pen ein Zuwachs mit Ausnahme der 50- bis 59-Jährigen. Besonders hoch fallen diese bei den 18- bis 24-Jährigen (plus fünf) und den 30- bis 39-Jährigen (plus sechs) aus. In allen Altersgruppen bis 50 Jahren verfügen mindestens vier von fünf Befragten über einen Internet-Zugang. Leicht über dem Durchschnitt liegen die 50- bis 59-Jährigen mit 68 Prozent. In der zahlenmäßig großen Gruppe der über 60-Jährigen haben jedoch nur 32 Prozent Zugang zum Internet.

Die formale Bildung ist nach wie vor ein aussagekräftiges Kriterium dafür, ob jemand über einen Internet-Zugang verfügt oder nicht: Je höher der Bildungsgrad, desto eher haben die Befragten einen Internet-Anschluss. Während 86 Prozent der Hochschulabsolventen online sind, sind dies bei den Befragten mit Mittlerer Reife noch 67 Prozent, bei jenen mit Hauptschulabschluss mit Lehre 40 Prozent und unter jenen mit Hauptschulabschluss ohne Lehre 17 Prozent. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Berufszugehörigkeit ab. Selbstständige (80 Prozent) sowie leitende Angestellte und höhere Beamte (71 Prozent) verfügen überproportional häufig über einen Zugang zum Internet. Einfache und mittlere Angestellte und Beamte sind durchschnittlich im Web vertreten (67 Prozent), wohingegen Arbeiter mit 43 Prozent stark unterrepräsentiert sind. Im Vergleich zum IV. Quartal 2004 verzeichnen alle Berufsgruppen mit Ausnahme der Arbeiter leichte Zuwächse.

Was die Nutzungszwecke anbelangt, steigt im Zeitverlauf insbesondere der Anteil jener, die im Internet Preise vergleichen, Produkte kaufen und Online-Banking nutzen. Im IV. Quartal 2005 stellen 70 Prozent der Internet-Nutzer online Preisvergleiche an, 59 Prozent kaufen Produkte und Dienstleistungen über das Internet und 52 Prozent wickeln ihre Bankgeschäfte online ab. Rund ein Drittel der Internet-Nutzer rufen Politiknachrichten (36 Prozent) oder Wirtschafts-/Börsennachrichten (33 Prozent) online ab. Online-Versicherungen und Online-Brokerage finden kaum Verbreitung (12 bzw. 11 Prozent).

Die Quartalsdaten basieren auf repräsentativen telefonischen Befragungen der Forschungsgruppe Wahlen von insgesamt 3.794 Deutschen ab 18 Jahren zwischen dem 4.10. und 8.12.2005. Die komplette Studie ist zum Preis von 40 EUR erhältlich bei: bestellung@forschungsgruppe.de