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Hohe Akzeptanz für Promille-Check vor jeder Autofahrt

Jeder Zweite für regelmäßige Alkohol-Prüfung vor Fahrtantritt. Überdurchschnittlich hohe Zustimmung bei jungen Menschen.
BITKOM | 10.01.2011
Berlin, 10. Januar 2011

Jeder zweite Deutsche (49 Prozent) ist für einen grundsätzlichen Alkoholtest für Autofahrer vor jedem Fahrtantritt. Lediglich 4 Prozent sprachen sich grundsätzlich gegen eine solche Kontrolle aus. Vor allem in der Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen ist die Zustimmung zu einer solchen automatisierten Promilleprüfung mit 59 Prozent besonders hoch, wie aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hightechverbandes BITKOM hervorgeht. „Bei jedem fünften Verkehrsunfall mit Personenschaden ist Alkohol im Spiel. Die große Zustimmung in der Bevölkerung für standardmäßige Alkoholtests freut uns“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Mit 52 Prozent war der Anteil der Befürworter für den automatisierten Promillecheck unter den Männern zudem höher als bei den Frauen mit 47 Prozent.



Technologien, bei denen Fahrer sich vor Fahrtantritt einem Alkoholtest unterziehen, gibt es mittlerweile von verschiedenen Anbietern. Dabei misst ein Gerät den Alkoholgehalt in der Atemluft. Ist der Promillewert zu hoch, wird der Motor durch eine sogenannte sensorische Zündsperre blockiert. Einige europäische Länder, wie Frankreich, Finnland, Schweden, die Schweiz oder die Niederlande, erwägen eine Einführung zumindest für Promillesünder. In den Niederlanden müssen beispielsweise Fahrer, die mit 1,3 Promille Alkohol im Blut erwischt wurden, ab Mai eine solche Zündsperre in ihrem Auto verwenden.



Neben den grundsätzlichen Befürwortern eines regelmäßigen Alkoholtests gibt es auch Personen, die sich den Einsatz solcher Geräte nur für bestimmte Personengruppen wünschen. So sprachen sich 44 Prozent aller Befragten für einen automatisierten Alkoholtest vor Fahrtantritt für Fahranfänger unter 25 Jahren aus. Viele Versicherungen schätzen das Unfallrisiko in dieser Altersklasse besonders hoch ein.



Für Personen, die bereits mit Alkohol am Steuer aufgefallen waren, forderten 37 Prozent der Befragten eine Pflicht zum Pusten. Jeder vierte Deutsche plädierte für eine grundsätzliche Kontrolle für Personen, die andere Menschen befördern, etwa Bus-, Taxi- oder Krankenfahrer. Für Fahrer, die bereits viele Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei haben, wünschten sich 17 Prozent einen automatisierten Promillecheck vor Fahrtbeginn. Für Fahrer von PS-starken Sportwagen wollten fünf Prozent eine Kontrolle, ob sie wirklich nüchtern sind.



Im Jahr 2009 kamen auf Deutschlands Straßen 4.152 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Damit war die Zahl der Todesopfer damit so niedrig wie nie zuvor seit 1950. Für das zurückliegende Jahr wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Alkohol ist insbesondere bei schweren Unfällen eine der Hauptursachen.



Methodik: Das Marktforschungsinstitut Aris befragte telefonisch 1004 Personen ab 14 Jahren. Die Umfrage ist repräsentativ. Bei der Einschränkung des Tests auf definierte Personengruppen waren Mehrfachnennungen möglich.