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Infrastruktur & Services: Konvergenz oder Divergenz?

TNS Infratest beleuchtet Konvergenz im Internetbereich aus Kundensicht
Kantar | 14.03.2007
München/Bielefeld, 14. März 2007 - Konvergenz ist momentan das Schlagwort, wenn es um die neuesten Entwicklungen in der Telekommunikationsbranche und im Internet geht. Häufig wird dabei vergessen, dass den Verbrauchern schon längst konvergente Angebote zur Verfügung stehen. Beispielsweise bieten Internetprovider wie T-Online, Arcor, 1&1, AOL oder Freenet in ihren umfassenden Portalen auch E-Mail, Nachrichten und Suchmaschine aus einer Hand an. Vor diesem Hintergrund hat TNS Infratest InCom eine Untersuchung durchgeführt, um zu überprüfen, inwieweit die Kunden bei ihrem Internetprovider auch Internet Services wie z. B. E-Mail, Suchmaschinen und tagesaktuelle Nachrichten nutzen. Insgesamt wurden Anfang dieses Jahres 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.


Betrachtet man die Nutzung unterschiedlicher Services generell, so nutzen 57 Prozent der Bevölkerung Suchmaschinen im Internet, 55 Prozent lesen und schreiben E-Mails und 31 Prozent lesen Nachrichten im weltweiten Netz. Bei den jüngeren Befragten liegt der Anteil an Nutzern des jeweiligen Angebots erwartungsgemäß noch höher. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen nutzen bereits 81 Prozent E-Mail, während dies nur 26 Prozent der Altersgruppe 60 Jahre und älter tun. Nachrichten werden von 53 Prozent der jungen Altersgruppe genutzt und lediglich von zwölf Prozent der über 60-Jährigen. Insgesamt zeigt sich eine hohe Anbieter-Loyalität bei Internet Services. Obwohl viele Personen rein theoretisch über mehrere E-Mail-Adressen verfügen können, nutzen 88 Prozent der Befragten die E-Mail-Adresse eines Anbieters. Weitere zehn Prozent nutzen bei ihrer E-Mail-Adresse zwei unterschiedliche Anbieter und lediglich zwei Prozent nutzen mehr als zwei Anbieter. Eine ähnlich hohe Loyalität zeigt sich auch bei der Nutzung von Suchmaschinen. 89 Prozent nehmen in der Regel nur eine Suchmaschine in Anspruch. Bei tagesaktuellen Nachrichten greifen 86 Prozent auf ein Portal zurück (zwei Portale: zwei Prozent; mehr als zwei Portale: fünf Prozent).


Die wesentliche Frage der Untersuchung ist, inwieweit die Kunden zwischen Infrastruktur (Internetprovider) und genutzten Service trennen. Bei der genutzten E-Mail-Adresse zeigt sich, dass die Hälfte der E-Mail-Nutzer ausschließlich den eigenen Internetprovider für das Lesen und Schreiben von E-Mails in Anspruch nimmt. Weiter fünf Prozent nutzen den Internetprovider immerhin hauptsächlich und vier Prozent nebenbei. Die restlichen 41 Prozent nutzen ihn gar nicht für ihre elektronische Post. Bei Jüngeren (18 bis 29 Jahre) verzichten nahezu drei Viertel (73 Prozent) für E-Mails komplett auf die Nutzung ihres Internetproviders. Je älter die Befragten, desto eher tendieren die Internetnutzer dazu, alles aus der Hand eines Anbieters zu nutzen. Diese Tendenz kann auch beim Lesen tagesaktueller Nachrichten im Internet beobachtet werden. Hier wird der Internetprovider jedoch seltener genutzt. Nur 32 Prozent aller Internet-Nachrichtennutzer lesen Nachrichten im Portal ihres Internetproviders (bei Jüngeren 14 Prozent, bei Älteren 62 Prozent).


Auf die Frage, ob die Nutzung von Internetangeboten via Fernseher statt dem Computer vorstellbar ist, gaben 55 Prozent der Befragten an, sie könnten sich vorstellen, tagesaktuelle Nachrichten interaktiv auch auf dem Fernseher zu lesen. "Offensichtlich basiert dieses Informationsverhalten auf alt bewährtem. Schließlich ist das Abrufen und Nachlesen relevanter Informationen bereits seit Einführung des Videotextes als Informationsmedium vielen Verbrauchern bestens bekannt", sagt Robert A. Wieland, Geschäftsführer von TNS Infratest. Bei Suchmaschinen und E-Mails liegt die Quote mit 35 Prozent bzw. 28 Prozent bereits deutlich niedriger. Immerhin noch ein Fünftel der Befragten kann sich vorstellen, alle drei Anwendungen am heimischen TV-Gerät statt am PC zu nutzen. Hier zeigen sich besonders die 45- bis 59-Jährigen gegenüber der Nutzung von Internetanwendungen auf dem Fernseher aufgeschlossen. Immerhin können sich 26 Prozent dieser Altersgruppe vorstellen, alle drei Anwendungen (tagesaktuelle Nachrichten, Suchmaschinen, E-Mail) auf dem Fernseher zu nutzen. "Somit könnte man über das Angebot 'Internet via TV' die sehr lukrative Zielgruppe der 45- bis 59-Jährigen erschließen", erläutert Wieland.


Aus den Ergebnissen wird ebenso deutlich, dass Konvergenz nicht nur ein Thema für innovationsbegeisterte Jüngere ist, sondern gerade die Einfachheit der Angebote "Alles aus einer Hand" sowie die Nutzung des Internet über den Fernseher auch Personen anspricht, für die der Convenience-Aspekt im Vordergrund steht.


Diese Pressemitteilung als pdf-Datei sowie weitere Charts finden sie hier:
http://www.tns-infratest.com/03_presse/index.asp


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