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Regulierer bremst DSL-Aufschwung der BREKO-Firmen

T-Com-Strategie geht auf: Fehlende Entgeltregulierung beschert Resellern doppeltes Wachstum
Bonn, 27.2.2007. Der heute vorgestellte Jahresbericht der Bundesnetzagentur (BNetzA) offenbart nach Auffassung des Bundesverbandes Breitbandkommunikation BREKO eine grundlegend falsche Richtung in der Regulierungspolitik. Im wichtigen Markt der DSL-Breitbandverbindungen haben laut Bericht im abgelaufenen Jahr Reseller wie United Internet und Freenet ein 100prozentiges Wachstum hinlegen, während die Festnetzwettbewerber, die nahezu alle im BREKO organisiert sind, nur 56 % mehr Anschlüsse schalten konnten. BREKO-Präsident Peer Knauer sieht dies als direkte Konsequenz einer zu Reseller-freundlichen Entgeltregulierung. „Das kommt dabei raus, wenn man marktunübliche Rabatte von bis zu 54 % bei Resellern toleriert. Solch ein Preiswettbewerb geht an der Realität vorbei und würgt echten Wettbewerb ab.“, kritisiert der Verbandspräsident.

Der Regulierer hat damit gleichzeitig der Telekom in die Hände gespielt, denn gemeinsam mit den an sie zahlenden Resellern liegt der Marktanteil des ehemaligen Monopolisten bei DSL-Anschlüssen nach wie vor bei rd. drei Vierteln (2005: 76 % / 2006: 73 %). Knauer: „So wie es aussieht, ist die von der Bundesnetzagentur immer wieder beschworene Förderung des Infrastrukturwettbewerbs lediglich ein Lippenbekenntniss.“ Zum Schwur komme es nun aber schon am morgigen Mittwoch, an dem die Anhörung zur Festlegung der Entgelte für die Miete der letzten Meile (TAL) stattfinde, so Knauer weiter. Hier werde sich zeigen, ob wieder Konsistenz, also faire Wettbewerbsbedingungen, unter den verschiedenen Marktteilnehmern hergestellt werde. „Wir erwarten, dass als Ausgleich zur bestehenden Bevorzugung der Reseller die TAL-Monatsmiete auf 9 Euro abgesenkt wird,“ fordert Präsident Knauer.