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Spendenaufkommen im Jahr 2009 rückläufig – Erdbeben auf Haiti verstärkt Hilfsbereitschaft

Studie der GfK Panel Services Deutschland im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. zur "Bilanz des Helfens"
GfK SE | 14.04.2010
Nürnberg, 8. April 2010 - Die Spendenbereitschaft der Deutschen hat im Jahr 2009 leicht nachgelassen. Gegenüber dem Vorjahr re-duzierte sich das Spendenvolumen um 3 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis der „Bilanz des Helfens“, einer vom Deutschen Spendenrat e.V. bei der GfK Panel Services Deutschland in Auftrag gegebenen Studie, die regelmäßig den Spendenmarkt analysiert.



Das Spendenaufkommen entwickelte sich vor allem in der ersten Jahreshälfte 2009 deutlich rückläufig. Im zweiten Halbjahr lag es hingegen fast auf Vorjahresniveau. Auslöser für die Spendenbereitschaft im Herbst waren vor allem Naturkatastrophen in Südostasien, wie der schwere Wirbelsturm auf den Philippinen und das Erdbeben auf Sumatra, die Ende September 2009 weltweit für Anteilnahme sorgten. Insgesamt reduzierten sich die Zuwendungen an Hilfsorganisationen, gemeinnützige Organisationen und Kirchen jedoch um rund 65 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2008. Auch die Zahl der privaten Spender war im letzten Jahr deutlich rückläufig. Die Spenderquote sank erstmals knapp unter die 20 Prozentmarke. Besonders gebefreudig zeigten sich weiterhin die Älteren. Rund die Hälfte des Spendenvolumens kam von Personen mit einem Alter von 60 Jahren oder darüber.

Reduzierung der Spendenaufrufe zeigt Folgen
Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise reduzierten die Spendenorganisationen ihre postalischen Spendenaufrufe deutlich. Mit rund 182 Millionen Mailings lag die Zahl um fast 18 Prozent unter dem Vorjahr. Dies demonstriert einen verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern, führte aber auch zu einem Rückgang des Spendenvolumens, da persönlich adressierte Aufrufe der größte Auslöser für Spenden sind.

Erdbebenkatastrophe auf Haiti löst Spendenwelle aus
Angesichts der Erdbebenkatastrophe auf Haiti mit geschätzten 220.000 Toten stieg die Spendenbereitschaft der Deutschen drastisch an. Im Januar und Februar 2010 lag das Spendenaufkommen um rund 155 Millionen Euro und somit 50 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums. Die Solidarität mit den Erdbebenopfern ist groß. Vergleicht man das private Spendenaufkommen allerdings mit dem ähnlich viele Opfer fordernden Tsunami im Jahr 2004, so konnten damals in den ersten vier Wochen nach der Katastrophe etwa 80 Prozent mehr private Spendengelder mobilisiert werden. Vermutlich war durch die vielen deutschen Todesopfer und dem Zeitpunkt der Katastrophe am zweiten Weihnachtsfeiertag die persönliche Betroffenheit und Spendenbereitschaft deutlich höher.

Zur StudieDie "Bilanz des Helfens" ist ein Teilergebnis der Studie GfK Charity*Scope, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert. Mit GfK Charity*Scope ermittelt die GfK Panel Services Deutschland im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geld-, Sach- und Zeitspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Ausgeschlossen sind Spenden an politische Parteien sowie Spenden, die gerichtlich angeordnet werden.

Weitere Informationen: Roland Adler, GfK Panel Services Deutschland, Tel: +49 911 395-4157, roland.adler@gfk.com

Daniela Felser, Deutscher Spendenrat e.V.,
Tel: +49 30 726 1680-16, felser@spendenrat.de
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