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Springer spart auf Kosten der freien Journalisten

DJV-Pressem zu Honorarbedingungen bei Axel Springer
marketing-BÖRSE | 22.01.2007
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) protestiert gegen die neuen Honorarbedingungen der Axel Springer AG, die das Unternehmen seinen freien Journalisten Ende vergangener Woche per Post mitteilte. "Der Verlag beansprucht für sich darin alle denkbaren analogen und digitalen Nutzungsrechte - ohne sie zusätzlich zu vergüten", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die neuen Bedingungen. Er verlange gesetzeswidrig Rechte, die die Freien eigentlich nur an Verwertungsgesellschaften abtreten könnten.


Die Zeitungen und Zeitschriften von Axel Springer sollen mit den Beiträgen der Journalisten nun auch werben und sie gewerblich nutzen dürfen. Wird ein Foto zu Werbezwecken genutzt, würden die freien Journalisten nach Willen des Verlags haften. Denn sie stehen nach den Honorarbedingungen für die "vertraglichen Nutzungsrechte" ein. Ihre Texte und Bilder selbst vermarkten dürfen die Freien, wenn sie die "Interessen des Verlages" beachten. Konken: "Dass dies aber selbst für solche Werke gilt, die der Verlag ablehnt und damit nicht haben will, ist frech und schränkt die Handlungsfreiheit der Journalisten deutlich ein. Vertragsfreiheit bedeutet für Springer scheinbar Freiheit für den Verlag und feste Bindung für seine Vertrags'partner'."


Während die freien Journalisten über diese Knebelbedingungen informiert werden, zahlen Springer-Zeitungen stattliche Honorare für die so genannten Leserreporter. So ist beispielsweise auf Bild-Online zu lesen, dass Leserreporter mit 50 Prozent am Nettoerlös beteiligt werden, wenn die Fotos von der Axel Springer AG weiterveräußert werden. Konken: "Kein Wunder, dass dann für die professionellen Freien nichts mehr übrig bleiben kann. Wir fordern von den Verantwortlichen des Verlags ein Umdenken und faire Honorarbedingungen für die professionellen Journalisten."




Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner



Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
Sie finden unsere Pressemitteilung auch unter http://www.djv.de