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Studie "Deutschland Online 4

Die Zukunft des Breitband-Internets" in Berlin vorgestellt
Der Siegeszug des breitbandigen Internets verändert die deutsche Wirtschaft: Der Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation wird bis 2015 um zwei Drittel auf dann 223 Milliarden Euro wachsen. Gleichzeitig entsteht ein intensiver Konvergenz-Wettbewerb zwischen Branchen, die historisch getrennt waren. Parallel dazu verändert sich das gesellschaftliche Leben der Deutschen zunehmend durch Online-Anwendungen, bei denen die Interaktion der Nutzer untereinander deutlich zunimmt. Im internationalen Wettbewerb läuft Deutschland Gefahr, bei innovativen Entwicklungen auf Basis der breitbandigen Gesellschaft den Anschluss an die USA und Asien zu verlieren. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie „Deutschland Online 4“, die heute in Berlin vorgestellt wurde.

Der Schwerpunkt von „Deutschland Online 4“ liegt auf den wichtigsten aktuellen Entwicklungen wie Branchenkonvergenz, Triple Play, Internet-TV und Social Web. Konzipiert wurde "Deutschland Online 4" von Prof. Dr. Bernd W. Wirtz gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG, T-Com und der Hubert Burda Media; die Durchführung übernahm Prof. Dr. Bernd W. Wirtz.

Zentrale Ergebnisse der Untersuchung sind:


Branchenkonvergenz

Durch die Digitalisierung verändert sich der Wettbewerb. Eine der wesentlichen Herausforderungen dieser Konvergenz besteht für die Unternehmen in einem intensiven Wettbewerb mit neuen, zumeist branchenfremden Konkurrenten. Dabei konkurrieren Telekommunikationsanbieter, Internet-Unternehmen, Medienhäusern und Kabelnetzbetreibern miteinander. In diesem neuen Wettbewerb gestehen die Experten den Internet-Unternehmen derzeit die beste Ausgangsposition zu, den Kabelnetzbetreibern die schwächste. Einvernehmen herrscht bei der Prognose, dass im konvergenten und weiter wachsenden Breitband-Markt der Zukunft die Telekommunikationsanbieter die größten Marktanteile haben werden.


Triple Play

Nach der Markteinführung erster Triple Play-Angebote in Deutschland – also Angeboten, die den Internet-Zugang mit IP-Telefonie und Internet-Fernsehen bündeln – sind die Experten optimistisch: Für 2010 erwarten sie 2,6 Millionen Nutzer von Triple Play-Angeboten, für 2015 7,5 Millionen Nutzer. Als wichtigste Bestandteile eines Highspeed-Triple Play-Angebotes nennen die Experten die IP-Telefonie (85 Prozent), einen Video-on-Demand-Dienst (78 Prozent), hochauflösendes Fernsehen (HDTV – 74 Prozent) und ein integriertes Gateway für den Internet-Zugang, Internet-TV und IP-Telefonie (74 Prozent).


Internet-TV

Die für „Deutschland Online 4“ befragten Experten sind sicher, dass sich Internetfernsehen in Deutschland in den kommenden Jahren etablieren wird. Für 2010 erwarten sie 2,6 Millionen Nutzer, für 2015 7,2 Millionen. Bis 2015 wird sich die Nutzungsintensität des Internet-Fernsehens an die des klassischen TVs angleichen. Die befragten Konsumenten erwarten mehrheitlich ein Zusammenwachsen beider Angebotsformen. Die Nutzer haben zudem klare Vorlieben, was die Angebote betrifft, die sie vom Internetfernsehen erwarten: 48 Prozent haben Interesse an Video-on-Demand, 45 Prozent möchten die bestehenden Angebote der TV-Sender über das Internet sehen. 44 Prozent fordern ein TV-Angebot, das sie individuell zusammenstellen können. Um möglichst schnell eine große Zahl von Kunden zu gewinnen, raten die Experten den Anbietern, zunächst bestehende TV-Vollprogramme über das breitbandige Internet anzubieten. Interessant ist die vergleichsweise hohe Zahlungsbereitschaft der Mediennutzer: Während sich 58 Prozent der Befragten ein werbe-finanziertes und somit kostenloses Internetfernsehen wünschen, sind 25 Prozent bereit, eine geringe Grundgebühr zu zahlen und darüber hinaus individuell für besondere Angebote wie etwa Sportübertragungen zu zahlen. Damit ist hier das „Ende der Kostenloskultur“ erreicht.


Social Web

Dass die neuen Anwendungen des „Social Web“ das Internet verändern, ist ein eindeutiges Ergebnis der Studie. 84 Prozent der Experten sind überzeugt, dass sich das Internet zu einem Medium wandeln wird, das in hohem Maße durch die Interaktion der Nutzer untereinander geprägt ist. Erwartet wird, dass die Zahl vergleichbarer Angebote in Deutschland schnell anwächst. Eines der Ergebnisse von „Deutschland Online 4“ ist hier eine klare Rangliste der Anwendungen bezogen auf ihre künftige Nutzung. An der Spitze stehen Plattformen für den Handel zwischen Endkunden (C2C-Commerce – 86 Prozent), Online-Communities (81 Prozent) und File-Exchange & Sharing-Dienste (71 Prozent). Blogs, Wikis und Bewertungs-portale folgen mit geringeren Zustimmungsraten. Diese Plattformen werden sich vor allem durch eine Spezialform der Onlinewerbung finanzieren, den „Pay for Performance-Ads“. Weitere Finanzierungsmodelle basieren auf Provisionsmodellen und den klassischen Online-Werbeformaten. Nur jeder Zehnte der befragten Experten erwartet hingegen, dass sich Angebote im „Social Web“ aus Nutzergebühren finanzieren lassen.


Globale Innovation

Handlungsbedarf zeigt „Deutschland Online 4“ bei der Stellung Deutschlands im globalen Wettbewerb um innovative Breitband-Dienste. Im Innovationsranking führender Industrienationen landet Deutschland nur auf Platz sieben – hinter Südkorea, Japan, Singapur, den USA, Hongkong und Schweden. Europa liegt in der Entwicklung zur Informationsgesellschaft klar abgeschlagen hinter Asien und den USA – und wird diesen Rückstand auch bis 2015 nicht aufholen können. In keinem der großen Entwicklungsfelder breitbandiger Zukunftsdienste (Zugang, Inhalte, Kommunikation, Suche und E-Commerce) verorten die befragten Experten eine Mehrheit der innovativen Unternehmen in Europa.


Über "Deutschland Online 4":

Die Studie "Deutschland Online 4 - Die Zukunft des Breitband-Internets" untersucht die neuesten Entwicklungen und Perspektiven des breitbandigen Internets. Experten und Konsumenten geben detailliert Auskunft über aktuelle Entwicklungen wie Branchenkonvergenz, VDSL, Internet-TV und Social Web. Die Kombination der Experten- und Verbrauchermeinung führt zu besonders validen Ergebnissen.


Die Studie zeigt, welche Anwendungen und Geschäftsmodelle den Breitband-Markt in den kommenden Jahren prägen werden, und stellt den deutschen und europäischen Entwicklungsstand im Vergleich zu den USA und Asien dar.


Konzipiert wurde "Deutschland Online 4" von Prof. Dr. Bernd W. Wirtz gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG, T-Com und der Hubert Burda Media; die Durchführung übernahm Prof. Dr. Bernd W. Wirtz. Die Schirmherrschaft hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch inne. Im Rahmen der Studie sind 115 nationale und internationale Experten befragt worden. An der Konsumentenbefragung nahmen 6.347 Personen teil. Damit ist "Deutschland Online 4" eine der umfassendsten kombinierten Experten- und Konsumentenbefragungen, die bisher in Deutschland zum Thema Breitband-Internet durchgeführt wurde.



Die ausführlichen Studienergebnisse sind im Bericht "Deutschland Online 4 - Die Zukunft des Breitband-Internets" zusammengefasst. Der Bericht kann über die Internet-Seite www.studie-deutschland-online.de abgerufen werden.


Deutsche Telekom AG, T-Com
Geschäftseinheit T-Online, Corporate Communications
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