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Unternehmer aus Baden-Württemberg ist "Mutmacher der Nation 2010"

Roland Arnold trägt den Sieg im deutschen Mittelstandswettbewerb davon
Auf einer festlichen Gala mit über 350 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien wurden im Tipi am Kanzleramt zum sechsten Mal die „Mutmacher der Nation" gekürt. Gewinner des Wettbewerbs ist Roland Arnold aus dem schwäbischen Aichelau, der in seiner Firma Paravan innovative Autos für Schwerbehinderte fertigt. Der zweite Platz ging an Dr. Harald Hausmann mit seiner Schlachthofunternehmensgruppe aus Halberstadt, Sachsen-Anhalt. Zur dritten Siegerin wurde Ricarda Wilhelm aus Mecklenburg-Vorpommern gekürt, Gründerin der Privatschule Universitas in Rostock. Die Auszeichnungen wurden mit 20.000, 10.000 und 5.000 Euro dotiert.
„Mutmacher der Nation" wurde 2004 ins Leben gerufen, um dem deutschen Mittelstand öffentliche Anerkennung zu verschaffen. Initiatoren sind die 100 Verlage von Das Örtliche. Unterstützt wird der Wettbewerb von der „Deutschen Handwerkszeitung" und vom „handwerk magazin".

Vorbildliche Unternehmer haben sich ihren Erfolg oft hart erkämpfen müssen. Das trifft in höchstem Maße auch auf Roland Arnold zu. Er hat ganz unten angefangen. In einer kleinen Garagenwerkstatt auf dem elterlichen Bauernhof entwickelte der ehrgeizige Kfz-Mechaniker seine ersten Innova-tionen mit dem Ziel, behinderten Menschen Mobilität zu verschaffen. Anfangs belächelt, ist der 44-Jährige heute Weltmarktführer für individuell angepasste Behindertenfahrzeuge. Sein Mobilitätspark Paravan umfasst eine Entwicklungs- und Patentabteilung, Produktionshallen, einen Fahrsicherheitsparcours und ein Beratungszentrum für Kunden mit Handikap. Auf dem 80.000 qm großen Areal entstehen auf Basis von Serienmodellen maßgeschneiderte Hightech-Fahrzeuge. Dank raffinierter Elektronik, Mechanik und Digitaltechnik können selbst Menschen mit stärksten Behinde-rungen erstmals selbständig Auto fahren. Die Produkte der schwäbischen Tüftler sind weltweit gefragt - sogar in Neu-Kaledonien.

Risikobereit und standhaft zeigte sich auch Dr. Harald Hausmann. Nach der Wiedervereinigung rettete der studierte Tierarzt und Landwirt den Halberstädter Schlachthof und 40 Jobs vor der Abwicklung - ohne jede staatliche Hilfe. Zielstrebig baute er in fairer Kooperation mit einheimischen Bauern eine krisensichere „vertikale Produktion" auf. Zu seiner Unternehmensgruppe gehören heute ein Zuchtbetrieb, eine Mastanlage, der Schlachthof, ein eigenes Restaurant und 15 Ladengeschäfte. Dabei setzt Dr. Hausmann auf gesunde Tierhaltung ohne Hormone und auf kurze Transportwege.

Mit Willenskraft und Selbstvertrauen hat Ricarda Wilhelm aus Rostock ihren Traum verwirklicht: eine Schule, in der Kinder mit Freude zur Leis-tung kommen und bis zum Abitur gemeinsam lernen. Bevor in ihrer Privatschule Universitas der erste Unterricht stattfinden konnte, musste die ehemalige Lehrerin langwierige, komplizierte Genehmigungsverfahren durchstehen. Ein geeignetes Gebäude fand sie erst zwei Monate vor Schulanfang. Handwerker, Familie, Freunde und künftige Kollegen zogen den Renovierungsmarathon gemeinsam durch. Inzwischen lernen schon 70 Kinder in der harmonischen Atmosphäre von Universitas.

„Die Erfolgsgeschichten der Teilnehmer haben uns fasziniert und größten Respekt abgefordert", erklärt Barbara Faber, Geschäftsführerin Das Örtliche Service- und Marketinggesellschaft. „Die Jury hat es nicht leicht ge-habt, unter so vielen Vorbildern zu wählen." Die ausgezeichneten Persönlichkeiten stünden stellvertretend für die vielen mutigen Frauen und Männer an der Spitze mittelständischer Betriebe. Insgesamt 470 Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich 2010 als „Mutmacher der Nation" beworben. Damit stieg die Gesamtteilnehmerzahl seit Beginn der Initiative auf weit über 4.000.

Auch beim diesjährigen Wettbewerb wurden die Preisträger von einer prominent besetzten Jury bestimmt. Dazu gehören neben der Publizistin Prof. Dr. Gertrud Höhler die Unternehmer Alexander Holzmann, Dr. Florian Langenscheidt, Heiner Kamps und Christiane Salm an sowie Holger Externbrink, Chefredakteur des „handwerk magazin", und Barbara Faber vom Initiator Das Örtliche.