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Website-Optimierung: Zehn Checkpoints für benutzerfreundlichen Content

Trotz aller sonstigen Elemente: Inhalte sind der Hauptbestandteil einer Webseite. Allerdings richten Usability-Experten oft ihr ganzes Augenmerk ...
kuehlhaus AG | 27.12.2010
auf Design, Navigation und Suchfunktionen, wenn es um die Optimierung einer Website in Sachen Benutzerfreundlichkeit und Nützlichkeit geht. Die Mannheimer kuehlhaus AG hat zehn praxisnahe, einfach einsetzbare Checkpoints für benutzerfreundlichen Content zusammengestellt.

Generell gilt: Alle Inhalte – Texte, Bilder, Überschriften, Listen und andere Elemente und Informationen – müssen bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung zielgerichtet optimiert und an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. Es ist sinnvoll, sich in Sachen Content-Usability an den Richtlinien der Informationsgestaltung nach ISO 9241-12 zu orientieren: Klarheit, Unterscheidbarkeit, Kompaktheit, Konsistenz, Erkennbarkeit, Lesbarkeit und Verständlichkeit.

Es gibt unzählige Dinge, die bei der richtigen Aufbereitung von Inhalten zu berücksichtigen sind. Nachfolgend die zehn Checkpoints, die nach unserer Erfahrung von zentraler Bedeutung und vor allem relativ leicht umzusetzen sind. Unser Tipp: Gehen Sie anhand dieser zehn Checkpoints Ihre Website durch und setzen Sie, wo nicht bereits geschehen, diese Tipps um. Dann sind Sie einen guten Schritt weiter in Richtung gute Content Usability.


Checkpoint 1:

Sind auf Ihrer Webseite wichtige Inhalte oder Elemente, die zu Aktionen auffordern, gesondert hervorgehoben?
Gestalterische Prominenz sowie eine prominente Positionierung sind bedeutende Hilfsmittel, um dem Benutzer wichtige Inhalte und klickbare Elemente kenntlich zu machen. Stellen Sie sich vor, eine Fehlermeldung erscheint als normaler Text innerhalb einer Seite. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer diese übersieht, ist sehr groß. Ein Textlink zu einem Registrierungsformular geht in der Masse unter – ein farblich abgesetzter Button ist besser. Wichtige und aus Sicht der Zielgruppe relevante Inhalte oder Elemente sollten daher immer entsprechende Prominenz erhalten.


Checkpoint 2:

Stehen wichtige Informationen oder Inhalte am Anfang Ihrer Seite? Kann ein Besucher sie auf Anhieb sehen ohne zu scrollen?
Der Inhalt einer Seite sollte immer mit den wichtigsten Informationen beginnen. Somit hat der Besucher auf Anhieb die Möglichkeit zu erfassen, ob diese Inhalte für ihn und seine Ziele relevant sind. Stellen Sie sich vor, ein Text beginnt mit irrelevanten Informationen, würden Sie weiterlesen? Würden Sie nach den Informationen suchen, wenn eine Seite im sichtbaren Bereich nur Werbung oder andere für den Nutzer irrelevante Inhalte enthält? Auch eine hierarchische Strukturierung der Inhalte, also vom Allgemeinen zum Speziellen bietet Ihren Besuchern einen einfachen und schnellen Einstieg in die Thematik.


Checkpoint 3:

Sind die Formulierungen kurz und prägnant? Behandelt ein Absatz einen „Gedanken“?
Lange und verschachtelte Sätze sind anstrengend und schwer zu verstehen. Nehmen Sie sich die Zeit, langatmige Texte im Web zu verstehen beziehungsweise sind sie erfreut, derartige Texte zu lesen? Sämtliche Inhalte sollten ein klar erkennbares Ziel verfolgen, egal ob dies aus einer Information besteht oder den Besucher zu einer Aktion auffordern soll.


Checkpoint 4:

Verwenden Sie Fachbegriffe oder Jargon auf Ihrer Webseite? Sind Sie sicher, dass Ihre Zielgruppe alles versteht?
Denken Sie immer daran: Der Besucher interessiert sich nicht für Informationen, die schwer lesbar sind. Machen Sie es Ihren Besuchern deshalb leicht, Ihre Texte zu verstehen. Fachwörter werden oft verwendet, um Kompetenz zu suggerieren, doch hilft es wenn sie nicht von jedem verstanden werden? Seien Sie sich über den Bildungsstand Ihrer Zielgruppe im Klaren und erklären Sie Fachbegriffe, sofern diese enthalten sein müssen. Nicht jeder Besucher hat den gleichen Wissensstand wie der Verfasser der Texte.


Checkpoint 5:

Sind Ihre Inhalte in der Darstellung – Schrifttyp, Farbe, Größe – konsistent? Prüfen Sie vor allem Überschriften, Unterüberschriften, Listen, Texte und Links.
Der typische Internetnutzer scannt Texte und liest nicht von oben nach unten. Die Texte müssen deshalb sinnvoll strukturiert sein. Sie müssen dem Besucher durch aussagekräftige, leicht erfassbare Überschriften die Möglichkeit bieten, Inhalte und Themen schnell zu erfassen und die gewünschte Informationen zu finden. Ein langer Text mit nur einer Überschrift leistet dies nicht. Teilen und gruppieren Sie Ihre Texte sinnvoll, verwenden Sie Unterüberschriften, um dem Besucher einen Überblick über die Inhalte zu verschaffen.


Checkpoint 6:

Sind alle Links auf Ihrer Seite knapp, präzise und aussagekräftig formuliert? Machen Sie auf einen Blick erkennbar, was den Besucher auf der folgenden Seite oder Aktion erwartet?
Jeder Link sollte „sprechen“. Bieten Sie dem Besucher einen Ausblick, was beim Anklicken passiert oder welche Inhalte oder Themen in der Folgen behandelt werden. Jeder hat bestimmt schon Links mit der Bezeichnung „mehr…“ gesehen. Es könnte die Frage auftauchen: Was mehr? Mehr Links, mehr oder welche Art von Informationen? Auch aus Gründen der Suchmaschinen-Optimierung sollten Links aussagekräftig benannt werden.


Checkpoint 7:

Unterstützen Grafiken, Diagramme oder ähnliche Inhalte Ihre Texte sinnvoll? Helfen sie Zusammenhänge besser zu verstehen?
Grafiken, Diagramme oder ähnliches lockern textlastige Inhalte auf. Aber achten Sie darauf, dass sie die Texte wirklich sinnvoll ergänzen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und oft helfen Grafiken komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen. Vorausgesetzt, sie passen tatsächlich zum Text und verdeutlichen dessen Aussage. Achtung: Zu viele Grafiken oder sogar im Text enthaltene werbliche Elemente unterbrechen den Lesefluß unnötig und lenken vom eigentlichen Thema ab. Falsche oder irrelevante Bilder, die nur aus grafischen Gründen eingebettet sind, schwächen Ihre Botschaft ab.


Checkpoint 8:

Bieten Sie Ihren Besuchern ergänzend zum eigentlichen Inhalt Kontext relevante, weiterführende und/oder populäre Inhalte? Bieten Sie auch externe Verweise auf solche Inhalte?
Website-Besucher verfolgen meist ein konkretes Ziel. Während der Interaktion einer Seite bilden sich spontan neue Ziele, die oft vom eigentlichen Ziel abgeleitet werden können. Machen Sie es Ihren Besuchern einfach, ähnliche oder weiterführende Inhalte zu finden und ersparen Sie ihnen unnötige Interaktionen oder eine zusätzliche Suche. Stellen Sie sich einen Produktkatalog vor, der Ihnen keine Vorschläge für ähnliche Produkte anbietet. Haben Sie nicht auch schon mal derartige Vorschläge betrachtet und spontan ein Produkt gekauft? Externe Verweise sollten immer im Rahmen der Business-Strategie betrachtet werden, generell jedoch verstärken sie Ihre Glaubwürdigkeit.


Checkpoint 9:

Ist das Verhältnis zwischen Informationsdichte und Freiraum harmonisch? Bieten Sie zwischen einzelnen Elementen des Inhalts genügend Freiraum?
Fällt Ihnen ein Baum im Wald auf? Ein Baum auf einer Wiese wird deutlich einfacher wahrgenommen. Genügend Freiraum macht Ihre Inhalte übersichtlicher. Prioritäten lassen sich besser setzen. Außerdem wirkt eine lockere Seite auf den Besucher deutlich angenehmer und professioneller als eine komprimierte Textwüste.


Checkpoint 10:

Sind alle Inhalte und Medien für jedermann zugänglich? Gibt es Alternativen für Inhalte wie Flash?Nicht erst seit dem iPhone ist bekannt, dass nicht jeder Nutzer alle Inhalte wie beispielsweise Flash sehen oder auf seinem Endgerät korrekt darstellen kann. Wichtige Grafiken, Filme, Prozess-Animationen oder ähnliche Elemente sollten für Ihre Zielgruppe unabhängig von der zur Verfügung stehenden Technologie darstellbar sein. Möchten Sie dennoch nicht auf derartige Inhalte verzichten, achten Sie immer darauf das es auch eine alternative Darstellungsmöglichkeit gibt.

Der Autor:
Christian Fernandez
Creative Director / Founder kuehlhaus AG, Mannheim

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