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ZAW-Prognosen 2010 und 2011: Werbemarkt dockt an BIP an

Verlängerung des Aufschwungs in 2011. Aktuell gute Stimmung in der Branche. Traditionelle Medien bleiben dominant.
BERLIN (zaw) - Der Aufschwung im deutschen Werbemarkt hält an. Nach der Prognose des ZAW Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft können die Investitionen in Werbung 2011 rund 30,29 Milliarden Euro und damit ein Wachstum von 2,7 Prozent (+0,79 Mrd. Euro) erreichen. Steigt das Volumen in dem angenommenen Ausmaß, lägen die für Werbung aufgewandten monetären Betriebsmittel auf der Höhe des von den Instituten vorausgesagten Plus beim Brutto-Inlandsprodukt (BIP) von 2,5 Prozent, so die Dachorganisation der 41 Verbände der werbenden Wirtschaft, Medien und Agenturen in einem in Berlin veröffentlichten Lagebericht.
2010 in die grüne Zone

Im Jahr 2010 hat sich die verbesserte Lage der deutschen Volkswirtschaft in der Belebung der Werbeaktivitäten widergespiegelt. Der ZAW erwartet als Ergebnis der laufenden Betriebserhebungen ein Wachstum der gesamten Investitionen in Werbung von 2,3 Prozent auf 29,5 Mrd. Euro. Damit wäre der Sprung aus dem starken Abschwung des Vorjahres 2009 mit -6 Prozent in die grüne Zone des Aufschwung gelungen. Profitiert daran haben auch die Medien als Werbeträger mit einer Steigerung ihrer Netto-Werbeumsätze von 1,9 Prozent auf 18,7 Mrd. Euro nach einem desaströsen Vorjahr mit -9,8 Prozent und einem Verlust von 2 Mrd. Euro Netto-Werbeeinnahmen.


Investitionen in Werbung
nominal / in Mrd. Euro / gerundet

Gesamt: Honorare, Werbemittelproduktion, Medienkosten)
2006: 30,23 (+2,1%)
2007: 30,83 (+2,0%)
2008: 30,67 (-0,5%)
2009: 28,84 (-6,0%)
2010: 29,50 (+2,3%)*
2011: 30,29 (+2,7%)*

davon Netto-Werbeeinnahmen der Medien
2006: 20,35 (+2,6%)
2007: 20,81 (+2,3%)
2008: 20,37 (-2,1%)
2009: 18,37 (-9,8%)
2010: 18,72 (+1,9%)*
2011: 19,19 (+2,5%)*

Quelle: Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW
* Prognose


Verlängerung des Aufschwungs in 2011

Die volkswirtschaftlich starke Anschubkraft von 2010 produziert ausreichend Werbedynamik in 2011. Die erwartete Steigerung der Werbeinvestitionen von 2,7 Prozent über die 30 Milliarden-Euro-Hürde hinaus wird den Medien voraussichtlich davon 19,19 Mrd. Euro Netto-Werbeumsatz bringen - vorausgesetzt es kommt nicht zu erneuten volkswirtschaftlichen Verwerfungen. Der ZAW listet mögliche Marktstörungen unter anderem auf mit den Schuldenproblemen in EU-Ländern, drohenden Vermögensverlusten durch Druck auf den Euro, den global labilen deutschen Export, Fragezeichen über der Inflationsrate und der zunehmenden Alterung sowie dem Bevölkerungsrückgang in der Bundesrepublik.

Aktuell gute Stimmung in der Branche

Die Trendwende Richtung Aufschwung im zurückliegenden Jahr sowie die grundsätzlich guten Perspektiven für 2011 haben die gegenwärtige Stimmung unter den 41 ZAW-Mitgliedsverbänden gehoben. Der statistische Wert der ZAW-Umfrage liegt jetzt bei 5,1 Punkten und damit bereits auf 'befriedigend'. Zur Jahreswende 2008/9 hatte dieser Wert noch bei 4,3 Punkten ('weniger gut') gelegen.

Traditionelle Medien bleiben dominant

Nach 20 Jahren seit Aufkommen des Internet haben laut ZAW die traditionellen Medien zwar punktuell an Marktanteilen an digitale Werbeträger verloren, bleiben aber in der Summe mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent dominant. In diesem Zusammenhang verweist der ZAW darauf, dass Internet-Unternehmen wie unter anderem Ebay oder Google Werbeträger wie Zeitungen, Zeitschriften, TV oder Außenwerbung benutzten, um auf ihr Angebot reichweitenstark in der Bevölkerung hinzuweisen.