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Risiko bei Nichteinhaltung der CQI-Normen von Automobilzulieferern unterschätzt

"Bei nahezu allen Projekten und Aufträgen an industrielle Automotive-Serienlieferanten werden heute die CQI-Normen als kundenspezifische Forderungen eingeschlossen.", erklärt Wolfgang Rhein, Geschäftsführer der Rhein S.Q.M. GmbH, mit Blick auf die internationale Automobilzulieferbranche. Wer sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil sichern, sondern Risiken - je nach Vertragskonstellation sogar Produkthaftungsrisiken - ausschließen und Fehler minimieren möchte, sollte daher die Umsetzung der Forderungen gewährleisten und durch regelmäßige Selbstbewertungsaudits überprüfen, empfiehlt der Qualitätsmanagement-Experte.


Die AIAG CQI-Standards für die Automobilindustrie

Die Automotive Industry Action Group (AIAG) hat das Ziel, mit den CQI-Standards bei relevanten technischen Verfahren Konformität und damit ein durchgängig hohes Qualitätsniveau sicherzustellen. "CQI" steht für "Continuous Quality Improvement" und fordert durch Standards für wesentliche Produktionsprozesse bei Automobilzulieferern einheitliche Produktions- und Prüfqualität ein. Bezüglich der technischen Standards geht es um Wärmebehandlung (CQI-9), galvanische Beschichtung (CQI-11), Oberflächenbeschichtung (CQI-12), Schweißprozesse (CQI-15), Weich-Lötprozesse (CQI-17) und Kunststoff-Formprozesse (CQI-23). "Während manche Standards wie beispielsweise CQI-9 für Wärmebehandlungsprozesse in Europa mittlerweile vergleichsweise bekannt sind, gibt es in Bezug auf andere CQI-Standards und technische Verfahren aktuell noch umfangreichen Informations- und auch Handlungsbedarf.", berichtet Rhein aus seiner Beratungspraxis. Den meisten Lieferanten seien die kundenspezifischen Forderungen, zu deren Einhaltung sie sich verpflichtet hätten, schlichtweg nicht bewusst. In der Machbarkeits- und Angebotsphase würden diese Forderungen häufig nicht aktiv wahrgenommen und folglich auch nicht umgesetzt.


Produkthaftung und Reklamationsfälle bedeuten finanzielles Risiko

Bei der Angebotsanfrage weisen Automotive-Kunden meist darauf hin, dass die Einhaltung der CQI-Standards Vertragsbestandteil werden soll - zumeist durch Verweis auf mitgeltende Dokumente wie beispielsweise Lieferantenhandbücher oder Qualitätssicherungsvereinbarungen. Rhein weiß, dass aber häufig die Zeit für die Angebotsabgabe zu knapp ist, als dass in diesem Zuge die internen Prozesse auf die Vorgaben und Anforderungen hin überprüft werden könnten. Solange niemand explizit danach fragt oder die Einhaltung nicht explizit auditiert wird, wird das auch nicht weiter auffallen. Sobald es aber Reklamationsfälle gibt oder sogar Produkthaftungsfragen auftauchen, wird die Nichteinhaltung der CQI-Standards schnell zum finanziellen Risiko. Die vorbeugende Einhaltung der Standards kann hingegen Wettbewerbsvorteile und zusätzliche Sicherheit bringen. Das Ludwigshafener Unternehmen empfiehlt daher dringend, die Prozesse unabhängig von aktuellen Aufträgen auf CQI-Konformität zu prüfen und über CQI-Selbstbewertungsaudits Deltas zu den Anforderungen zu identifizieren und umzusetzen.


Website mit Informationen zu den CQI-Normen

Sofern seitens des jeweiligen Automobil-OEM festgelegt, gelten die AIAG-Standards der CQI-Normenreihe zumeist für die gesamte Zulieferkette und stellen umfassende Anforderungen an die Auftragnehmer. Um das Ganze strukturiert und transparent darzustellen, hat die Rhein S.Q.M. GmbH im Dezember 2014 eine eigene Website gelauncht, die sich ausschließlich mit den wichtigsten CQI-Standards beschäftigt. Unter www.cqi-projects.de erhalten Automobilzulieferer einen Überblick über die Forderungen, die aus der CQI-Normenreihe an sie gestellt werden. Zugleich erfahren sie, wie eine Beratung und operative Unterstützung bei der Umsetzung der Forderungen sowie auch die Durchführung und Dokumentation der Selbstbewertungsaudits durch die Rhein S.Q.M. GmbH gestaltet werden kann.