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"Presseportale sind für die Verbreitung unentbehrlich"

Der Presseportal Report 2015 vergleicht 182 Portale in 7 verschiedenen Kategorein miteinander. fair-NEWS gehört zu den 10 besten Allgemeinen Presseportalen.
Melanie Tamblé | 11.05.2015
fair-NEWS Gründer Klaus P. Lewohn im Interview

Presseportale sind wichtige Puzzlestücke für eine erfolgreiche Online-PR. Mit ihnen lassen sich Informationen weitreichend verbreiten und langfristig im Internet auffinden. Im Presseportal-Report 2015 haben wir 182 Presseportale auf 7 Merkmale überprüft und in 7 verschiedenen Rankings miteinander verglichen. Doch wer sind die Köpfe hinter den Presseportalen? PR-Gateway sprach mit dem Gründer des Portals fair-NEWS, Klaus P. Lewohn, unter anderem über die Beweggründe ein Presseportal zu gründen, den Blick auf die Konkurrenz und sein Zukunftspläne mit fair-NEWS.de.


PRG: Wann und wie kam Ihnen die Idee ein Presseportal zu gründen? Was waren die Beweggründe?

KPL: Verschiedene geschäftliche Aktivitäten habe ich bis Mitte der 2000er Jahre durch Rund-schreiben und Serien-Emails bei Journalisten bekannt gemacht, wobei sich immer wie-der das Problem stellte, die Adressen der für das jeweilige Thema relevanten Journalisten zu ermitteln. Als ich auf die ersten Portale für die Verbreitung von Online-Pressemitteilungen stieß, fand ich deren Handhabung recht umständlich und wenig nutzerfreundlich - eine "Einladung zum Bessermachen", wie ich fand. Nach einem knappen Jahr der Entwicklung war dann fair-NEWS.de fertig und ging 2008 online.

PRG: Welche Bedeutung haben Presseportale aus Ihrer Sicht?

KPL: Sehr viele Suchanfragen führen inzwischen direkt zu Artikelseiten von Presseportalen. Dadurch hat sich binnen weniger Jahre das Wesen der Pressemitteilungen gewandelt, weg von der Informationsquelle vor allem für Journalisten, hin zur ganz allgemeinen Verbreitung von Informationen über das Netz. Der Nutzen von Presseportalen ist für die User ganz erheblich, schon wegen der umfangreichen, sich über alle Lebensbereiche erstreckenden Inhalte, und für die Verbreitung von Informationen mittlerweile eigentlich unentbehrlich - zumal dann, wenn die Urheber eine möglichst große Wirkung mit relativ wenig materiellem Aufwand anstreben.

PRG: fair-NEWS ist ein sehr erfolgreiches Presseportal und verzeichnet mehr als 2,7 Millionen Page Impressions pro Monat und steht im Presseportal Report auf Platz 7 der allgemeinen Presseportale. Wo liegen die Stärken Ihres Portals?

KPL: Wie schon in der ersten Antwort dargelegt, war die Nutzerfreundlichkeit bei der
Entwicklung des Portals ein herausragendes Ziel. Bei fair-NEWS kann, wer will, Pressemitteilungen ohne Anmeldung bzw. Registrierung veröffentlichen, wobei durch ein Double-Opt-In-Verfahren die missbräuchliche Verwendung von fremden Identitäten unterbunden wird. Wesentlich für den Erfolg einer jeden Website (also auch eines Presseportals) ist zudem deren Bewertung durch Google. Man kann die Google-Marktmacht beurteilen, wie man will: daran vorbei kommt keiner. Wenn es auch durch die Intransparenz der Google-Algorithmen und der dahinter stehenden Strategien immer schwieriger geworden ist, Anforderungen überhaupt einmal zu identifizieren, die Google an hoch zu bewertende Inhalte stellt, scheint uns das bislang einigermaßen gut gelungen zu sein. Aber es ist auch zu konstatieren, dass Google nach wie vor einzelne Portale bevorzugt: Die ersten drei kostenlos nutzbaren Presseportale der Rangliste von PR-Gateway haben zusammen mehr Besucher als die zwanzig folgenden. Es bleibt daher noch genug zu tun.

PRG: Wo sehen Sie die Vorteile und Besonderheiten von fair-NEWS?

KPL: Inzwischen ist fair-NEWS seit sieben Jahren online. In dieser nach IT-Maßstäben sehr langen Zeit wurde das Portal ständig weiter entwickelt, ohne die Grundidee jemals anzutasten, nämlich ohne großen Aufwand an Zeit und Geld die Möglichkeit zur Ver-breitung der eigenen Botschaft im Netz zu schaffen. Diese Konstanz wird von den Nutzern honoriert.

PRG: Schauen Sie sich ab und an etwas von der Konkurrenz ab? Hilft Ihnen der Presseportal Report im Vergleich und Wettbewerb mit anderen Presseportalen?

KPL: Es ist sehr wichtig, sehen zu können, wo das eigene Projekt im Vergleich zu den Mitbewerbern steht. Sobald es woanders etwas gibt, das sich bei näherem Hinsehen als nützliche Ergänzung oder Weiterentwicklung anbietet, versuchen wir das natürlich ebenfalls anzubieten. So haben wir vor einigen Jahren das Hinzufügen von Videos in Pressemitteilungen ermöglicht. Das Ergebnis war eine sehr schwache und dann oft auch fehlerhafte Nutzung des Features, das wir dann auch bald wieder entfernt haben. Und, wie es so ist: Derzeit denken wir darüber nach, ob und wie wir Videos doch wieder implementieren sollten. Grundsätzlich gilt, dass nicht jedes Mal das Rad neu erfunden werden muss, wenn etwas zu transportieren ist.

PRG: Wie sieht für Sie eine perfekte Online-Pressemitteilung aus?

KPL: Die "perfekte" Pressemitteilung zeichnet sich durch einen ganz besonders hohen Nachrichtenwert aus. Sie braucht einen einzigartigen, griffigen, prägnanten Titel und ist in korrektem Deutsch flüssig geschrieben. Sie ist nicht zu lang und beschränkt sich auf das Thema, das im Titel angekündigt wird. Kurzum: Sie ist so verfasst, dass ein User sie nicht nur im Web findet, sondern auch bis zum Ende liest und nachher mehr weiß als zuvor.

PRG: Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach eine visuelle Aufbereitung einer Pressemitteilung?

KPL: Wer im Web ein bestimmtes Thema durchforstet, öffnet eine begrenzte Anzahl an Webseiten auf der Suche nach den Informationen, die er in diesem Moment benötigt. Das Überangebot zwingt ihn geradezu, schon nach kurzer Zeit zu entscheiden, ob er auf einer Seite verweilt oder gleich zur nächsten weiterklickt. Darum sind klare Strukturen, die schon auf den ersten Blick offenbaren, an welcher Stelle sich die gesuchten Informationen finden lassen, unerlässlich. Die Illustration mit einem der Sache zuträglichen Foto kann dabei helfen, die Verweildauer zu erhöhen und sich auch den Text anzusehen. Und niemand lässt sich ohne Not dazu bewegen, eine dunkelblaue Acht-Pixel-Schrift auf schwarzem Hintergrund entziffern zu müssen. Das visuelle Erscheinungsbild, so es dann das Interesse weckt und nicht sofort erlöschen lässt, entscheidet daher sehr oft darüber, ob ein Inhalt wahrgenommen oder weggeklickt wird.

PRG: Wie sind Ihre Zukunftspläne mit fair-news.de? Sind bestimmte Angebote oder Funktionen geplant?

KPL: Viele der Nutzer des Portals sind "Wiederholungstäter". Agenturen und Presseabteilungen von Unternehmen verbreiten Inhalte in teilweise sehr kurzen Abständen. Und gerade für diese "Vielschreiber" ist das am 1. April online gegangene Pressboard bestimmt. Dabei handelt es sich um eine Verwaltungsoberfläche, über die sich die ge-samte Pressearbeit organisieren lässt. Nach der Erst-Registrierung und erfolgter An-meldung lassen sich aus dem Pressboard heraus neue Pressemitteilungen noch einfacher und noch schneller veröffentlichen und der eigene Bestand an Pressemeldungen sehr viel besser beobachten. Während die Grundfunktionen kostenlos nutzbar sind, bietet die PROFI-Version eine ganze Reihe von Funktionen, die bares Geld sparen und bisher nicht verfügbar waren. So ist es möglich, eigene Pressboard-Zugänge für einzelne Mitarbeiter einzurichten, Pressefächer zu importieren und in den eigenen Kundenbestand zu übernehmen, das Bildmaterial zu einzelnen Artikeln zu bearbeiten, Pressemitteilungen zu ändern, Artikel oder sogar ganze Pressefächer zu löschen und vieles mehr, wobei die sonst üblichen Bearbeitungsgebühren für Änderungen oder Löschungen komplett entfallen. Und natürlich lassen sich Aufträge zur Weiterverbreitung über PR-Gateway ganz bequem aus dem Pressboard heraus erteilen.