print logo

7+7 Trends im Content Marketing für 2024

Die sieben Trends des CMF

7+7 Trends im Content Marketing für 2024

Die sieben Trends des CMF:

KI in der Pubertät

2023 war das Jahr der KI - zum ersten Mal traten viele Modelle den Beweis an, sinnvolle Ergebnisse liefern zu können, die Menschen in ganz unterschiedlichen Arbeitsprozessen un­ terstützen konnten. Staunend, wie die Familie die ersten Schritte des Kleinkinds beobach­ tet, sahen wir, wie KI Texte und Bilder generiert, Musik komponiert oder im Projektma­ nagement Vorschläge liefert. Die technische Entwicklung schreitet weiter rasch voran. KI in der Pubertät bedeutet, dass verschiedene Entwicklungsrichtungen unterschiedliche Cha­ rakteristika herausbilden.

In den umfassenden Softwarewelten beispielsweise von Microsoft oder Adobe werden KI­ Tools immer stärker zur Selbstverständlichkeit. Sobald der rein Marketing-getriebene Hype abflaut, werden diese Tools vielleicht sogar neu gelabelt. Die Integration von KI in „everyth­ ing web" wird weiter voranschreiten - wohl kaum ein CMS-Anbieter wird darauf verzich­ ten, KI gestützte Texterstellung, Bildbearbeitung oder SEO-Tools ins eigene Angebot aufzu­ nehmen oder entsprechende Schnittstellen anzubieten. Letztere sind besonders für die dis­ ruptiven, neuen Anbieter von essentieller Bedeutung. In der KI-Pubertät werden zwar noch Alleingänge versucht, die meisten Anwender:innen suchen jedoch die Integration in beste­ hende Tools und Prozesse.

 

Die Sinnfrage wird neu gestellt

Hein Schumacher, CEO von Unilever, leitet die Wende ein: ,,Wir beenden jetzt die Gewalt­ sinngebung unserer Marken." Gemeint ist, dass nicht jedes noch so profane Produkt einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag übergestülpt bekommt. Ressourcenschonende Produktion und nach Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtete Unternehmenspolitik sind kein Selbst­ zweck, sondern einfach Common Sense. Produkte und Marken ziehen ihren „Sinn" wieder verstärkt aus dem originären Produktnutzen.

Die Versuche, Verbraucher durch die anbieterübergreifend immer ähnlicher werdenden Purpose-Botschaften vom eigenen Angebot zu überzeugen, dürfen als gescheitert gelten.

Das sind gute Nachrichten für die Redaktionen bei Content Marketing Dienstleistern, denn die Zeiten austauschbarer Botschaften gehören zunehmend der Vergangenheit an. Werbe­ treibende Unternehmen müssen für ihre Marke(n) wieder echte Markengeschichten entwi­ ckeln, die aus dem Produkt selbst ableitbar sind.

Content ist überall - wirklich!

Content Hubs bleiben als Organisationsform bzw. Tool erhalten, verlieren aber als Rezepti­ onsform an Bedeutung. Inhalte werden immer mehr dynamisch an verschiedensten Touch­ points ausgespielt. Das betrifft auch Owned Media, also vor allem unternehmenseigene Webseiten. Geschlossene Magazin-Websites führen ein Nischendasein.

Umso wichtiger werden Stories, wenn sie - ohne die User Experience durch einen Seiten­ wechsel zu unterbrechen - sinnvoll in die Customer Journey eingebunden werden. Hier lie­ fern gut gemachte redaktionelle Inhalte den Rezipienten wertvolle Mehrwerte auf dem Weg zur Entscheidung - sei es zum Kauf, einer Mitgliedschaft oder auch einer Empfehlung.

Face it: Der Markt schrumpft

Die Wirtschaftskrise in Deutschland bekommen auch die Nachbarländer zu spüren. Marke­ tingbudgets werden gestrichen oder eingefroren, der planbare Horizont wird immer weiter eingeschränkt: Das Quartalsdenken zieht noch stärker in die Unternehmenskommunikation ein.

Einige Dienstleister werden diese Krise nicht überstehen. Dazu trägt auch der nächste Trend bei.

Alte Erlösmodelle tragen nicht mehr - wer seine Pro­ zesse im Griff hat, steigert den Erfolg

Agenturpleite trotz voller Auftragsbücher? Das gibt es. Und zwar vor allem dann, wenn Dienstleister ihre Angebote ohne Rücksicht auf die eigene Effizienz stellen. Analysen, mit welchen Leistungen wirklich Geld verdient wird und welche eher Geld kosten, werden nach wie vor zu selten durchgeführt. ,,Zeit ist Geld" gilt zwar, was die Kosten angeht, wird aber oft nicht ausreichend vergütet. ,,Unproduktive", das heißt nicht verrechenbare, Stun­ den sammeln sich bei vielen Dienstleistern wie ein Bleigewicht, dass das Boot erst zum Kentern bringt und dann auf den Grund zieht.

Die Prozesse in der Kunde-Agentur-Beziehung müssen verstanden und effizient gestaltet werden. Auftraggeber müssen in diese Fragestellungen eingebunden werden. Ein einfaches ,,weiter so" ist existenzgefährdend.

VR/ AR nimmt einen neuen Anlauf

Ohne Wirtschaftskrise wären VR & AR die Gewinner des Jahres 2024. Unter den gegebe­ nen Umständen reicht es immerhin zu einem neuen Anlauf. Die Programmierumgebungen sind ausgereift wie nie, die Erstellung von VR-Anwendungen beileibe kein Hexenwerk mehr. Der Hardwaremarkt konsolidiert sich und neue, leistungsfähige Sets stehen zur Ver­ fügung. Zwar fehlt es weiterhin an der Selbstverständlichkeit eines VR-Sets in jedem Haus­ halt, aber das Jahr 2024 kann genutzt werden, um mit überraschenden Pilotprojekten zu punkten.

Heute investierte, konzeptionelle Arbeit hat gute Chancen, sich in Zukunft vielfach auszu­ zahlen.

Social Media löst Versprechen zu Conversions ein

Direkt aus dem Social Media-Post zur Conversion: lnstagram und TikTok bieten vielfältige Möglichkeiten, ohne Channelwechsel verschiedene Szenarien abzubilden. Dabei hat der Meta-Ableger lnstagram sogar die Nase ein Stück weit vorn.

Von der Bestellung eines Alltagsprodukts bis hin zur Exposeanforderung für eine Immobilie: Alles ist bruchlos möglich. Hervorragendes Targeting macht das Content-lnvestment auch für scheinbare Nischenprodukte attraktiv. Ob einfacher Fotopost oder aufwändige Video­ Story, was zählt, sind Inhalte, die User bei ihren Interessen abholen. Das bietet auch neue Chancen für in die Jahre gekommene Email-Newsletter. Viele Unternehmen setzen auf Social Media, um neue Abonnenten zu gewinnen.

Ein Booster für diese Entwicklung kommt von ungewöhnlicher Seite: Es ist das in Kraft tre­ tende Third Party Cookie-Verbot, das es für Anbieter umso attraktiver macht, in einer einzi­ gen Plattform und Experience zu bleiben, um auf eigene Cookies verzichten zu können.

Die sieben Trends der GenZ

Threads als neue Plattform für Content Marketing

Fünf Monate nach dem Launch von Threads ist die App seit 14. Dezember nun auch für Per­ sonen in der EU zugänglich. Dies öffnet neue Türen für die bereits etablierte App. Threads hat binnen weniger Tagen nach dem Launch 100 Millionen Nutzer*innen erreicht und ist Un­ ternehmen eine seltene Chance, im Content Marketing frühzeitig Fuß zu fassen. Mit ihrem ungezwungenen, kommunikativen Stil und der Möglichkeit, ein breites Publikum direkt zu erreichen, ist sie insbesondere für Marken attraktiv. lnfluencer*innen nutzen sie für direkten Austausch und Content-Sharing. Da Threads ähnlich wie X, ehemals Twitter, auf Text ba­ siert und dazu eine lnstagram-lntegration bietet stellt es eine frische, benutzer*innen­ freundliche Umgebung dar. Unternehmen, die die Plattform nutzen, können durch kreativen Content ihre Community aufbauen und pflegen. Die frühzeitige Nutzung von Threads ver­ spricht für Marken erhöhte Sichtbarkeit und direkte Zielgruppenansprache. Mit Anpas­ sungsfähigkeit und Verständnis für die App können Marken langfristig kommunikativ erfolg­ reich sein.

lnfluencer*innen bleiben weiterhin relevant

lnfluencer Marketing bleibt auch 2024 ein zentraler Teil des Content Marketings. Auch in­ nerhalb dieser Teildisziplin finden sich neue Trends, die dieses Jahr von großer Relevanz sein werden. Einer dieser Trends ist der Einsatz von KI bei der Content-Erstellung, konkret bedeutet das, dass lnfluencer*innen ihren Content nun mithilfe von KI-Tools erstellen.

Gleichzeitig sind Nischen-lnfluencer*innen-Kampagnen im Kommen, die eine genauere Zielgruppenansprache ermöglichen. Ebenfalls wird mehr auf kleinere lnfluencer*innen wertgelegt. Besonders Micro-lnfluencer*innen mit 1.000 bis 10.000 Followern spielen da­ bei eine zunehmend wichtige Rolle. Sie gelten als authentischer und glaubwürdiger, da sie oft ein organisches Publikum durch Familie und Freunden aufbauen. Ihre enge Bindung zur Zielgruppe ermöglicht höhere Engagement-Raten und eine zielgerichtete Kommunikation, was für Marken besonders attraktiv ist. Außerdem wird langfristige Zusammenarbeit mit ln­ fluencer*innen gegenüber einmaligen Kampagnen bevorzugt, um Glaubwürdigkeit und Au­ thentizität zu fördern.

Generative Al

Kaum eine Technologie wird aktuell so viel diskutiert wie die Künstliche Intelligenz, kurz KI. Dabei steigt seit der Veröffentlichung der Text-KI ChatGPT im November 2022 nicht nur die private Nutzung, sondern vor allem die kommerzielle. Laut Al Marketing Benchmark Report 2023 verwenden bereits über 60 Prozent der Marketer KI-Tools zur Planung ihrer Kampag­ nen. Sie hilft zu entscheiden, welche Inhalte wie erstellt werden, um die Zielgruppe best­ möglich zu erreichen. Bereits circa 45 Prozent der Marketer vertrauen im Rahmen der Con­ tent-Produktion auf KI, Tendenz steigend. Trotz der Schnelllebigkeit der KI-Systeme, blei­ ben aber die Grundprinzipien des Content Marketings weiterhin bestehen: Mehrwert und Userfokus sind die essenziellen Faktoren für erfolgreichen Content. Somit ersetzt KI nicht die emotionale und strategische Komponente des menschlichen Zutuns. Sie ist stattdessen ein solides Hilfsmittel im letzten Schritt der Content-Erstellung, dessen Potenzial noch nicht vollkommen ausgeschöpft ist.

Short Form Videos weiterhin relevant

Der Boom von Plattformen wie TikTok zeigt: je kürzer die Videos, desto effektiver. Formate wie lnstagram Reels oder YouTube Shorts florieren und das aus gutem Grund: Laut dem Social-Media-Marketing-Bericht von Hubspot erzielen Short Form Videos den höchsten ROI. Das liegt vor allem daran, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe auf acht Sekunden begrenzt ist. Es überrascht also nicht, dass die Algorithmen der Social-Media­ Plattformen „snackable" Content in Form 5 Sekunden langer Short Form Videos liefern. Das A und O Content Marketing im Jahr 2024 ist daher das Wecken von Interesse durch einen starken Aufhänger und ein klarer CTA. Die Berücksichtigung plattformspezifischer Trends und das regelmäßige Veröffentlichen sind dabei wesentlich für erfolgreiches Content Mar­ keting.

User Generated Content

UGC heißt wortwörtlich übersetzt „nutzer*inneneigene Inhalte", die über das Unternehmen oder Produkte gepostet werden. Das kann ganz auf freiwilliger Basis erfolgen oder mit einer Belohnung. Einsetzbar ist UGC auf jeder Plattform und in den verschiedensten Formen, als Tutorial, Hands-On oder als Post, Reel und als Text, wie zum Beispiel bei der brandneuen Plattform Threads. Wenn ein Unternehmen sich diesem Tool bedient, so profitiert es be­ sonders von der Authentizität des Contents. Dieser wird in den sozialen Medien unter den Nutzer*innen sehr wertgeschätzt. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Tatsache, dass Menschen anderen Menschen eher vertrauen. Für junge Unternehmen bietet UGC auch einen weiteren Vorteil: Einsparung von Kosten, denn der Content muss nicht ln-House produziert werden. Ganz ohne Aufwand geht es nicht, denn für das Animieren der User*innen werden meistens Gewinnspiele oder ähnliches eingesetzt. Man könnte auch sagen, dass User-Generated­ Content das digital gewordene Word-of-Mouth ist

Meme-Marketing

Eine Sonderdisziplin des Content Marketing, die viel Kreativität und Humor benötigt, ist das Meme Marketing. Ein Meme kann in jeder beliebigen Form gestaltet und auf allen Plattfor­ men gepostet werden, die Hauptsache ist der erhöhte Spaßfaktor für User*innen. Vorteile von Meme Marketing sind die hohe Interaktion mit dem Content und die Viralität, die dar­ aus resultieren kann. Besonders bei einer jungen Zielgruppe, die selbst am liebsten über Memes lacht, ist dieses Tool erfolgreich. Aber wie werden Memes bestmöglich eingesetzt? Zuerst muss der richtige Ton für das eigene Unternehmen identifiziert werden. Nicht jedes Meme passt zum Image der Marke. Die Zielgruppe zu kennen, ist der nächste Schritt. Wich­ tig für den Erfolg ist das Treffen des aktuellen Zeitgeists, also den neuesten Trend schnell zu erkennen. Der letzte Schritt vor dem Posten ist das Anpassen des Contents auf das Un­ ternehmen. So wird der größtmögliche Erfolg im Meme Marketing erzielt.

Voice Search Optimierung im Fokus

Voice Search Optimierung wird immer bedeutender, da über 50 % aller Online-Suchen be­ reits über Sprachassistenten erfolgen. Expert*innen prognostizieren einen weiteren Anstieg dieses Trends, mit der Erwartung, dass bis 2025 bis zu 70 % der Suchanfragen sprachge­ steuert sein werden. Angesichts dieser Entwicklung sollten Unternehmen ihre SEO-Strate­ gien anpassen, um den Bedürfnissen sprachbasierter Suchanfragen gerecht zu werden.

Sprachsuchen zeichnen sich durch ihre Natürlichkeit und Ausführlichkeit aus, weshalb die Verwendung von längeren, konversationsorientierten Keywords von entscheidender Bedeu­ tung sein wird. Die Formulierung von Website-Inhalten in einem umgangssprachlichen Stil passt sich zudem dem Konversationscharakter der Sprachanfragen an. Featured Snippets spielen eine weitere entscheidende Rolle, um in den Ergebnissen der Sprachsuche promi­ nent vertreten zu sein. Durch geschickte Nutzung von strukturierten Daten, FAQ-Seiten und optimierten mobilen Websites können Unternehmen ihre Präsenz in der Sprachsuche stär­ ken und den Nutzer*innen prägnante Antworten bieten.