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Was Gäste skurriles wünschen – und Umfragen ratlos machen

Der Werbetherapeut analysiert kritisch – und mit Schmunzeln - eine Umfrage zur Zukunft von Restaurants und wundert sich über manchen Gästewunsch
Alois Gmeiner | 02.02.2017
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Meinungsumfragen sollen ja eigentlich Klarheit bringen und dem Auftraggeber der Umfrage neue Anregungen für seine zukünftigen Marketingmaßnahmen bringen. Wie sehr solche Umfragen auch reine Makulatur sein können, beweist eine Umfrage die von Bookatable in Auftrag gegeben wurde. Der Werbetherapeut www.werbetherapeut.com berät Unternehmen im Tourismus und Gastronomie bei Low-Budget-Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zu dieser Umfrage: „die Antworten von Gästen zu Ihren Wünschen an Restaurants und über die Zukunft von Restaurant, lässt eigentlich in vielen Bereichen nur schmunzeln – mehr auch nicht. Kaum zu glauben, aber ein Wunsch von Gästen in dieser Umfrage: Die Restaurants sollen die Zutaten für Ihre Küche selbst anbauen. Und ein paar Prozent der Gäste wünschen sich doch tatsächlich die Vorauswahl Ihres Kellners per Foto am Restauranteingang. Sorry, aber das ist so realitätsfern, das man eigentlich nur laut auflachen kann. Die Frage darf erlaubt sein, was soll ein städtischer Restaurantbetreiber daraus lernen – Gärtner werden und Kühe oder Schweine züchten und Kellner nur noch in der Modelagentur anfordern?“

Mehr Bauchgefühl - statt absurder Umfragen!

Der Werbetherapeut plädiert stattdessen für mehr unternehmerisches Bauchgefühl, gute und möglichst ehrliche selbstgemachte Küche ohne ängstliches Schielen auf scheinbare Kundenwünsche und pseudowissenschaftliche Umfragen oder Studien.“ Das ist das was Gäste wirklich wollen!

Was erwarten sich Gäste vom „Restaurant der Zukunft“? Diese Frage wurde von Bookatable an 645 Gäste im deutschsprachigen Raum gestellt. Der Werbetherapeut zu den Ergebnissen: „Wie immer bei Befragungen – ein Großteil der Befragten ist eh mit allem zufrieden – sprich – lass mich in Ruh mit deiner besch.... Fragerei. Bei den restlichen 44% der Befragten gab es interessante Antworten. Einerseits wollen 36 % der Gäste im Restaurant freien Internetzugang. Da habe ich nichts dagegen, war ich doch in diesem Sommer in Amerika und habe immer Restaurants mit WLAN aufgesucht, um das nächste Motel zu buchen. Also sinnvoll und sollte eigentlich in der heutigen Zeit Standard sein. Wobei man das allerdings vor allem Hotelbetreibern ins Stammbuch schreiben sollte. Da mangelt es sehr oft an WLAN und wenn, ist dieses oft kaum nutzbar, weil die Geschwindigkeit so langsam ist, dass Brieftauben eMail Nachrichten wahrscheinlich schneller überbringen könnten. Ach ja, noch etwas ist auffällig. Interessanterweise sind es nämlich gerade die scheinbar besseren Hotels, die unverschämte Tages- oder Stundenpreise für WLAN-Zugang verrechnen und den Gast damit nerven.“

Mehr Infos über Zutaten und Weinbegleitung auf der Speisekarte

Gleich auf dem zweiten Rang der Wünsche für das Restaurant der Zukunft folgt bei 30% der Wunsch nach mehr Infos. Der Werbetherapeut: „Wie bitte – noch mehr Infos über A, B, C bis R auf der Speisekarte? Aber eigentlich ganz klar, entsprechen diese Umfrageantworten ja dem aktuellen Zeitgeist. Wir wollen Bio und den Namen der verspeisten Kuh von unserem Wirt wissen, aber essen zuhause täglich Pizza mit Kunstkäse und Fischstäbchen aus überfischten Meeren aus den Kühllagern der Diskonter. Ach ja, man will natürlich noch Angaben über Allergene und Gluten und was weiß ich noch was in den Speisen haben – eh klar und vielleicht noch nachvollziehbar. Doch es kommt noch besser. Auf der Speisekarte soll auch noch Info über den Ursprung der Zutaten stehen und auch noch die passenden Weinempfehlungen. Schöne neue Welt - - ich freue mich auf Speisekarten dick wie Bücher.“

Restaurants sollen Zutaten selbst anbauen

Der Höhepunkt den diese Umfrage aufgedeckt hat, ist aber der scheinbare Wunsch von vielen Restaurantbesuchern (genauer gesagt von 17 % aller Befragten), dass die Restaurants alle Zutaten selbst anbauen sollten. Der Werbetherapeut: „Das dieser illusorische Wunsch einerseits die Pleite von 95% aller Restaurants zur Folge hätte, gleichzeitig das aus für METRO und Tausender anderer Großhändler – andererseits fragt man sich, was ein Restaurantbesitzer mit so einer Info anfangen sollte. Bauer mit Buschenschank werden, oder, so man ein Restaurant in einer Stadt sein eigen nennt, bei der Gemeinde nach einem freien Park oder einer Gartenanlage anfragen, zwecks Gemüseanbau und Hühnerhaltung.“

Ein skurriles Hight der Umfrage am Ende:
Fünf Prozent der Befragten möchten ihren Kellner bei Eintritt ins Restaurant per Foto auswählen dürfen. Was soll man dazu sagen... Oh wunderbare Welt der Umfragen.

Der Werbetherapeut berät Hotels, Gastronomen und Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in No-Budget-Marketing, Low-Budget-Werbung und Guerilla-PR.

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