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Social Media Ideation: Mit einem Thema zu möglichst vielen Content-Stücken

Möglichst viel Aufmerksamkeit und Reichweite für die eigenen Inhalte in Social Media - wer möchte das nicht?
DMEXCO | 09.07.2019
Social Media Ideation: Mit einem Thema zu möglichst vielen Content-Stücken © DMEXCO
Fachbeitrag von Tobias Weidemann

Machen wir einen Film oder eine Infografik, einen Blogbeitrag oder einen Podcast? Bei Social Media geht es bei der Antwort auf diese Frage nicht um „entweder… oder“, sondern um „sowohl… als auch“. Jedes Thema solltest du aus möglichst vielen Perspektiven spielen, um viele Nutzer zu erreichen. Das Argument, dass man dann möglicherweise einen Nutzer auf zwei Wegen mit Content zum Thema behelligt, kann getrost ignoriert werden. Denn zum einen fällt angesichts der Flut an Inhalten die Wahrscheinlichkeit hierfür immer geringer aus, zum anderen wird es durchaus toleriert, wenn man ein Thema bereits in anderer Form wahrgenommen hat.

Hier sind fünf Tipps, wie du mit Ideation deine Themen in Social-Media-Umfeldern möglichst effizient spielen kannst und was du bei der Erstellung von Content beachten solltest, um möglichst viel Buzz und Reichweite zu erzeugen.

1. Denke in erster Linie in Themen, nicht in Plattformen!


Im Prinzip lässt sich fast jedes Thema auf unterschiedliche Weise aufgreifen. Du solltest dir daher nicht überlegen, was du beispielsweise bei Instagram oder Linkedin machen kannst, sondern vielmehr umgekehrt zuerst entscheiden, welche Themen (und Botschaften) du transportieren willst. Danach kannst du dir darüber Gedanken machen, welches das passende Medium ist oder auch wie du ein Thema für einen bestimmten Kanal aufbereitest. Oft bietet es sich auch an, ein Thema in etlichen unterschiedlichen Varianten zu verwenden, also in verschiedenen Content-Assets zu denken. Da ist zunächst die Nachricht selbst, die im eigenen Corporate Blog oder auf der Website funktioniert und Grundlage für zahlreiche Verlinkungen untereinander sein kann. Hieraus kannst du ein oder zwei Zitate als Memes oder Social-Media-Bilder generieren, ein animiertes GIF, einen kurzen Film oder ein Audio-Format erstellen.

2. Mobile Only ist das neue Mobile First!


Denke insbesondere bei der Content-Produktion für Social Media an Mobile First oder gar an Mobile Only. Denn nicht nur jüngere Zielgruppen werden deine Inhalte in erster Linie auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm sehen. Aktuelle Studien zeigen, dass Nutzer von Mobilgeräten nicht nur besonders viel Zeit im Internet und in sozialen Medien verbringen, sondern zudem auch insgesamt der Anteil der Internetnutzung unterwegs immer weiter zunimmt. Das solltest du auch bei der Entscheidung über Bildausschnitte und Schriftgrößen immer im Hinterkopf behalten. Davon abgesehen ist die Interaktionshäufigkeit (Kommentare, Likes, etc.) bei mobiler Nutzung ebenfalls höher als am Notebook. Weitere Hintergründe zum Mobile Marketing findest du übrigens auch in unserem frei verfügbaren E-Book.

3. 16:9 oder hochkant – oder gar 1:1? Kommt auf die Zielgruppe an.


Eine grundsätzliche Entscheidung bei Video-Content ist dabei auch die des Videoformats. Neben dem für Mobilgeräte sinnvollen Hochformat bürgert sich auch das 1:1-Format (also quadratische Videos) immer mehr ein. Sie nehmen mehr Raum in der Timeline ein und werden erfahrungsgemäß bei mobile-orientierten sozialen Medien wie Instagram besser geklickt. Dagegen entspricht das klassische 16:9-Format immer noch den Sehgewohnheiten von Nutzern jenseits der 30 Jahre und klassische Videoportale wie Youtube sind darauf ausgerichtet. Übrigens solltest du, auch wenn du den Content hinterher in andere Formate konvertieren oder zuschneiden kannst, immer das für deine Zielgruppe ideale Format als Ausgangspunkt haben.


4. Kürzer ist prägnanter ist besser.


“Snackable” und “sharable” Content funktioniert insbesondere in sozialen Medien besser als komplexe Inhalte, die in der Schnelllebigkeit einer Timeline untergehen. Wenn du es nicht glaubst, probiere aus, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne in den gängigen sozialen Medien wie Facebook oder Twitter ist. Lediglich bei bestimmten beruflichen Themen (etwa über Linkedin) oder bei Podcasts (siehe Punkt 5) gibt es Ausnahmen. Als gutes Mittel zum Verteilen von und Hinweisen auf Content können Messenger wie Whatsapp dienen, die insbesondere in der Unternehmenskommunikation in den nächsten Jahren noch deutlich wichtiger werden könnten und einen weniger krassen Medienbruch darstellen als die klassische E-Mail.

5. Podcast und Audio-Content funktioniert für die Langstrecke.


Es widerspricht vielen Regeln der Aufmerksamkeitsökonomie, aber Podcasts und andere Audioformate funktionieren inzwischen auch auf dem deutschen Markt immer besser. Komplexe Inhalte, die du möglicherweise ja schon in Form eines Webinars oder eines Veranstaltungsmitschnitts vorliegen hast, können für einen Teil deiner Zielgruppe aufbereitet werden – weil insbesondere Podcasts über mehrere Stunden unterwegs oder als Medium für den Konsum nebenbei gehört werden. Langweilen solltest du deine Zuhörer aber dennoch nicht: Sortiere und schneide die Inhalte gegebenenfalls und gib deinem Zuhörer ein Grundgerüst an die Hand, an dem er sich inhaltlich orientieren kann. Das kann beispielsweise eine thematische Gliederung sein.

Fazit: Die funktionalen Eigenheiten von Social Media


Es gibt für jede Art Content das passende soziale Netzwerk – und nahezu jeder Sachverhalt lässt sich inzwischen über soziale Medien zielgruppengerecht transportieren. Insbesondere aufgrund ihrer Dialogfähigkeit werden Facebook und Co. auch in Zukunft Grundlage der Unternehmens- und Marketingkommunikation in Gruppen sein. Hinzu kommen spezifische Netzwerke wie Instagram und Tiktok für jüngere Zielgruppen oder Linkedin für berufliche Belange. Für komplexe Inhalte sollte auch der aktuelle Podcast-Boom ernst genommen werden.


Tobias Weidemann
Tobias Weidemann ist freier Journalist und Berater für Kommunikations- und Content-Themen. Er schreibt über all das, was die Digitalwirtschaft und das Internet so spannend machen - seine Themen reichen von Online-Marketing und E-Commerce über Fintechs und Blockchain bis hin zu Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz.