print logo

Streaming: Mehrheit verpasst Content

67 Prozent der Deutschen fühlen sich von Premium Video-Inhalten abgeschnitten // Ergänzungen zu bezahlten Streaming-Dienste gewünscht
Gregor Fellner | 23.06.2020

Hohe Preise und fehlende Verfügbarkeit schneiden viele Verbraucher von Video-Content ab. Die Mehrheit der Verbraucher ist bereit, für kostenlosen Content auch Werbung zu konsumieren. Dies ergab die aktuelle Umfrage von Rakuten Advertising, einem weltweit führenden Anbieter von Werbetechnologie und Verbraucherdaten.

Die Umfrage unter mehr als 4.700 Verbrauchern in Europa, darunter mehr als 1.000 Erwachsene in Deutschland, zeigt: 67 Prozent haben kein Zugang zu Inhalten, die sie gerade in der aktuellen Krise sehen möchten. Vor allem Sportübertragungen und Comedyprogramme sind betroffen. Ein wichtiger Grund hierfür sind die Kosten. 

Streaming-Kosten zu hoch

Der beliebteste Video-Content ist und bleibt in Deutschland der Sport – und mehr als jeder dritte Sportfan (36%) beklagt die hohen Kosten von Video-Anbietern, die den Zugang verhindern. Im Schnitt bezahlt jeder Deutsche 17 Euro im Monat für bis zu zwei Abos. Das betrifft vor allem die Fußballfans, denn schließlich bedarf es einer Vielzahl an SVOD-Anbietern, um diesen Sport ganzheitlich zu verfolgen. Ein Drittel der Nutzer ist damit bereits mehr als bedient – sie würden keinen weiteren Dienst mehr dazu buchen, lediglich vorhandene ersetzen.

Im Rahmen der aktuellen Krise wächst jedoch gleichzeitig der Bedarf an Video-Content: 73 Prozent der deutschen Verbraucher konsumieren mehr als eine Stunde Video on Demand am Tag. Die Nutzung verteilt sich auf mehrere Geräte: Laptop und Desktop-PCs (25%), Smart TV (21%) und Mobilgeräte (16%).

Werbung gegen Piraterie

Einige Verbraucher nutzen neben Pay-TV und Streaming-Diensten auch illegale Angebote im Internet. Hier könnten werbefinanzierte Video-on-Demand-Dienste einen Riegel vorschieben: 39 Prozent der Befragten glauben, dass illegales Streaming mit hoher Wahrscheinlichkeit wegbrechen würde, wenn Video Inhalte besser und kostenlos verfügbar wäre.

Eine Möglichkeit Inhalte für alle zugänglich zu machen sind werbefinanzierte Video-Dienste – sogenanntes Advertising-based Video on Demand, kurz AVOD. Mit AVOD können Verbraucher Videos jederzeit kostenlos streamen, im Gegenzug bekommen sie Werbung zu sehen. So wie es auch im Internet gelernt ist.

AVOD auf dem Vormarsch

Noch ist nicht allen Verbrauchern bekannt, dass sie AVOD nutzen können, doch 40 Prozent kennen bereits Dienste, die diese Form von Video on Demand anbieten. Wer es noch nicht kennt, würde es gerne ausprobieren: 62 Prozent sagten, sie würden AVOD nutzen, als sie darüber aufgeklärt wurden. Das gilt auch für die Zeit nach der Krise, denn 64 Prozent sagten, sie würden auch in Zukunft ähnlich viele AVOD-Angebote konsumieren wollen.

Gregor Fellner, Business Development Director bei Rakuten Advertising, sagt dazu: „Es geht im Kern darum, unterschiedliche Modelle anzubieten, mit denen Verbraucher einen Zugang zu Video on Demand erhalten. Sie verlangen nach mehr Vielfalt und hoher Qulität– und unsere Studien zeigen, dass auch durchaus Werbung im Video Umfeld vom TV gelernt ist.“

Was Unternehmen beachten sollten

Mit AVOD können Unternehmen eine Zielgruppe erreichen, die ihnen bislang entgangen ist. Und diese ist durchaus affin: Die knappe Mehrheit (51%) sagte, sie würde AVOD eher nutzen, wenn die Werbung im Gegenzug „lustig und unterhaltsam“ sei.

Fellner fügt hinzu: „In dieser Krisenzeit ist es essenziell für Unternehmen, weiterhin zu werben und die Verbindung zu ihren Kunden nicht zu verlieren. Laut der Studie wünschen sich 39 Prozent der Verbraucher Marken, die in diesen unsicheren Zeiten realistisch kommunizieren. Ein Drittel glaubt daran, dass Unternehmen sich nach der Krise durchsetzen, wenn sie ihre Kunden emotional verstehen. Mit AVOD können sie sich mit etwas verbinden, das Menschen Freude bringt – und sie dem Alltag für einen Moment entreißt.“

Zusammenfassend sagt Fellner: „Unternehmen profitieren nicht nur von Werbung auf Unterhaltungsplattformen, sie können damit auch Teil eines neuen Modells von Video on Demand werden, das auf die Wünsche der Verbraucher eingeht und Content verfügbarer macht.“

Studie herunterladen

Mehr Informationen zu AVOD und den Ergebnissen der Studie sind im neuen Rakuten Advertising Report enthalten: AVOD – Jetzt einschalten.

Umfragemethode

Rakuten Advertising hat im April 2020 eine Umfrage zum Thema AVOD unter 4.728 Erwachsenen in sechs europäischen Ländern durchgeführt: In Deutschland wurden 1.050 Erwachsene befragt, in UK 1.054, in Frankreich 1.050, in Italien 526, in Spanien und den Niederlanden jeweils 525.